Welches Motorenöl?! F.A.Q und Ratgeber
Hi Peter,
Pest und Cholera ist natürlich etwas übertrieben. Sagen wir lieber die Wahl zwischen "Schnupfen oder Husten" :)
Bei heißem Öl willst Du einen möglichst stabilen Ölfilm, also eine möglichst hohe Viskosität bei 100°C und keine dünne Suppe. Da ist ein 50er Öl im Vorteil
Beim Kaltstart im grimmigen Winter soll das Öl allerdings möglichst schnell die Lager erreichen und einen Schmierkeil in den Gleitlagern aufbauen. Je dünnflüssiger das Öl bei niedrigen Temperaturen, umso schneller kommt es durch die Zuleitungen zu den kritischen Stellen. Je dickflüssiger es dort ist, umso langsamer erreicht es die Lager, umso länger laufen die Lager ohne Schmierkeil. Wenn Öldruck anliegt, heißt das ja nicht, dass die Gleitlager an Kurbelwelle und Nockenwellen geschmiert werden, sondern nur, dass der Drucksensor schon Durck feststellt. Aber dann muss das Öl erstmal seinen Weg zu den Lagern finden. Der Kaltstart im Winter trägt meiner Ansicht nach ganz erheblich dazu bei, die Lebensdauer des Motors zu verkürzen.
Unterhalb des Pour Point ist das Öl überhaupt nicht mehr pumpbar. Etwas oberhalb des Pour Point hat man keine ausreichend schnelle Durchölung, sondern es ist nur überhaupt noch pumpbar. Unterhalb des Pour Point bricht die Schmierung dann komplett zusammen. Beim Rowe 0W40 liegt der Pour Point bei recht niedrigen -44°C.
Ein 0W-Öl sollte hier eigentlich Vorteile haben.
Leider haben wir als weitere Viskositätsangabe nur die 40°C. Mich würde eigentlich die Viskosität bei 0°C ober besser noch bei -15°C viel mehr interessieren.
Auf der anderen Seite kann ein Öl, dass einen extrem breiten Bereich abdeckt (sehr dünnflüssig bei strengem Frost, sehr dickflüssig bei 140°C), seine Eigenschaften ggf. schneller verlieren, deshalb habe ich mir Gebrauchtölanalysen angeguckt, wie starkt die Viskositäten dort nach längerem Betrieb abgenommen hat. Wobei das wohl auch von der Öltemperatur abhängen soll: Bei 150°C verliert das Öl seine Viskosität wohl schneller als bei 100°C.
Es ist meiner Ansicht nach also quasi immer ein Kompromiss. Optimal geht es zur Zeit leider noch nicht.
Grüße
ChrisH
Bearbeitet von: ChrisH am 25.07.2019 um 22:48:16
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Mitglied: seit 2005
Deutschland
Hallo ChrisH,
schau mal hier
(klick) - da gibt es sicher etwas passendes zum Thema "Welches Motorenöl?! F.A.Q und Ratgeber"!
Gruß
Hi ChrisH , egal ob du das jetzt Pest oder Schnupfen nennst.
Ich kenne jetzt das Rowe Öl auch nicht, aber mein Valvoline VR1 Racing 5W-50 ist dünn und wenn ich den Motor starte, habe ich sofort 3-4 Bar Öldruck, den kann ich nämlich sehen , was ja viele gar nicht können . Ich bin auch davon überzeugt, das Öl sofort an den Schmierstellen ankommt - zumindest wenn der Motor gesund ist. Wir haben das beim Fehlersuchen schon oft erlebt, das sofort Öl ankam ( Nockenwellen -Turbo ) nach dem Starten. Zudem ist ja auch in den Lagern immer noch eine Restmenge an Öl vorhanden, was für die ersten paar Umdrehungen reicht beim normalen Starten .
5er Öl reicht bis -30°C ( was wir bei uns ja nicht haben ) und nach ein paar Arbeitsumdrehungen setzt schon die Erwärmung ein, also ich sehe da keinerlei Probleme.
Das viel wichtigere Kriterium ist ja die Hoch - Temperaturfestigkeit und da entstehen ja die meisten Probleme, weil eben der Schmierfilm nicht mehr konstant ist, oder das eben Bläschen entstehen ( gerade beim Turbo ) . Wenn dann noch der Kraftstoffanteil im Öl hoch ist, hast du eh verloren.
Ich habe es ja schon mal geschrieben: Das beste Öl ist der frühe Wechsel ! Das habe ich früher schon so gehandhabt und mache es heute auch noch so.
Man kann aus allem eine Wissenschaft machen, es ist und bleibt alles Theorie !
Gruß Peter
Hi Peter,
das ankommende Öl sehen ist natürlich sehr interessant! Da würde ich auch gerne mal zugucken! :)
Andererseits werdet Ihr das kaum bei z.B. -15°C gemacht haben. Bei strengem Forst ist das Öl halt erheblich dickflüssiger und fließt entsprechend langsamer durch die Zuleitungen zu den Lagern. Wäre natürlich interessant, wie lange es dann dauert, bis das Öl überall angekommen ist.
Was übrigens ganz interessant in dem Zusammenhang ist, ist das
Cranken bei Rennwagen:
Hier wird es
ab 12:57 min beschrieben bzw. gezeigt: Den Motor ohne Zündung erstmal drehen lassen, um Öldruck aufzubauen. Erst danach wird die Zündung zugeschaltet und der Motor angelassen:
Ich hatte in der "sport auto" auch mal etwas Interessantes zum "Cranken" gefunden. Es stammt aus dem Fahrbericht des DTM-M4-Rennwagens des Schnitzer-Teams. Dort wärmen sie bei ausgeschaltem Motor Öl und Kühlwasser vor (wobei die beiden Pumpen die Flüssigkeiten umwälzen). Beim Starten kommt dann zuerst das Cranken. Dabei lässt man den Anlasser erstmal 3-4 Sekunden ohne eingeschaltete Zündung laufen und sobald dadurch genug Öldruck anliegt wird die Zündung per Hand zugeschaltet und der Motor startet. Das diene laut Artikel dazu, beim Anlassen schon den richtigen Öldruck zu haben.
Genauso macht mein Caterham-Motor (mit Trockensumpf) das interessanterweise von selbst: Er startet den Motor erst, nachdem der Anlasser schon ein paar Sekunden gelaufen ist.
Hier hatten wir das Cranken auch mal diskutiert. Eigentlich geht es dort um Standheizungen, danach darum, ob man nach dem Kaltstart gleich losfahren soll oder ob man noch ein paar Minuten damit warten sollte. Durchaus lesenswert!
LinkGrüße
ChrisH
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Hi ChrisH , das mit dem Cranken , oder zu Deutsch - Motor drehen lassen ohne Zündung , ist ja bei Vielen Rennwagen der Fall ( meist 2 Kippschalter für das Motorstarten.
Wir haben das auch bei der Motorinstandsetzungen oder bei größeren Revisionen so praktiziert - schon vor über 45 Jahren.
Früher im Krieg wurden die Militärfahrzeuge ja meist mit einem Feuer unter dem Motor gestartet, da war das Öl aber auch dicker und zäh wie Honig, heute sind diese Zeiten vorbei, da ist das Öl auch bei -15°C noch dünnflüssig , sofern man ein 0er oder 5er gewählt hat .
Du kannst ja mal im Winter bei - Graden ein kleines Glas Öl lagern und die gleiche Menge bei Raumtemperatur, oder im Kühlschrank, da wirst du kaum einen Unterschied merken.
Wenn man dann das Glas um 45° dreht und wieder in senkrechte Pos. bringt, kann man am Fließverhalten das sehr gut erkennen .
Aber ich will da jetzt keine Wissenschaft daraus machen, nach meiner Meinung sind die handelsüblichen Öle, wenn sie dem Verwendungszweck nach gewählt wurden voll kommen ausreichend und man hat ja zusätzlich noch die Wahl den Ölwechsel etwas vorzuziehen .
Gruß Peter
Hinweis:
Zwischen obenstehenden und untenstehenden Themen liegt ein Zeitraum von mehr als 3 Monaten
Hallo ich fahre auch einen 3er Coupe M52tu20 bin total zufrieden mit dem Auto es ist Baujahr 2000 hat aktuell 152356 km gelaufen und soll auch noch mehr werden mit mir;-) zu meinem fahrprofil: fahre eher sachte und da es ein Automatik ist lass ich ihn schalten wie er es für richtig hält...sicher hab ich auch schon mal Sport gefahren aber dafür ist das Auto nicht geschaffen(150ps),für mich soll er nur laufen,fahre aber eher Kurzstrecke bis zur Arbeit 11km und wieder heim,am Wochenende fahre ich dann Landstraße so 50-70 km ..auch mal Autobahn dann ist’s auch mal 100-150 km aber auch eher sinnig (4000rpm)....jetzt zu meinem Anliegen,es steht der Ölwechsel an und wollte jetzt mobil super 3000 xe 5w30 nehmen,und den Wechsel dann immer im Oktober vornehmen, kann man dieses Öl empfehlen oder sollte ich bei bmw Öl bleiben...achso und er verbraucht keinen Liter Öl um genau zusagen überhaupt nix . Gruß Frank;-))
Hallo ich fahre auch einen 3er Coupe M52tu20 bin total zufrieden mit dem Auto es ist Baujahr 2000 hat aktuell 152356 km gelaufen und soll auch noch mehr werden mit mir;-) zu meinem fahrprofil: fahre eher sachte und da es ein Automatik ist lass ich ihn schalten wie er es für richtig hält...sicher hab ich auch schon mal Sport gefahren aber dafür ist das Auto nicht geschaffen(150ps),für mich soll er nur laufen,fahre aber eher Kurzstrecke bis zur Arbeit 11km und wieder heim,am Wochenende fahre ich dann Landstraße so 50-70 km ..auch mal Autobahn dann ist’s auch mal 100-150 km aber auch eher sinnig (4000rpm)....jetzt zu meinem Anliegen,es steht der Ölwechsel an und wollte jetzt mobil super 3000 xe 5w30 nehmen,und den Wechsel dann immer im Oktober vornehmen, kann man dieses Öl empfehlen oder sollte ich bei bmw Öl bleiben...achso und er verbraucht keinen Liter Öl um genau zusagen überhaupt nix . Gruß Frank;-))
(Zitat von: Mrfrank)
Hi Frank,
ich würde für diesen Motor kein 30er Öl nehmen, das wird im Hochtemperaturbereich ziemlich dünnflüssig - auch wenn es bei Dir nicht verdächtig nach hohen Öltemperaturen klingt. Aber auch Du wirst mal bei heftigen Hochsommertemperaturen unterwegs sein, ggf. auf Bergstraßen.
Wir haben ja oben gerade ausführlich die Öle für meinen M52B25 diskutiert, da kannst Du Dich dran orientieren:
0W40 oder 5W40 ist gut, ggf auch 5W50 (jedenfalls besser ein 5W50 als ein 5W30, das hat einfach mehr Reserven.)
Ich würde außerdem eher ein Öl mit Freigabe "BMW Longlife-01" statt "BMW Longlife-04" nehmen, weil letzteres für Partikelfilter eine herabgesetzte Basenzahl TBN hat, also weniger Pufferkapazität gegen Säuren, während dir die Aschearmut ohne Partikelfilter nicht viel hilft.
Grüße
ChrisH
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Danke für die Info,jetzt hab ich mir allerdings schon das 30iger bestellt und ist ja auch schon angekommen,ich werde es jetzt für die Monate bis März oder April benutzen dann mach ich es wieder raus ... ich hatte auch schon darüber nachgedacht ein höheres zu nehmen,danke nochmal.
Grüße Frank
Hinweis:
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Mitglied seit: 11.01.2018
Kölle
Deutschland
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Hallo zusammen,
ich bin zufällig auf diesen Threat gestoßen weil ich meinen 3er umölen möchte un das "passende" Öl suche. Zur Zeit ist noch das "original" 5W30 drin. Zuerst mal zu meinem Fahrzeug: BMW e90 320i Bj. 2009, N43 Motor mit einer Laufleistung von 67 tkm. Ich fahre zum größten Teil Kurzstrecke zur Arbeit (45km hin/rück zusammen). Wechselintervalle waren bisher 1x jährlich. Ich bin, trotz lesen dieses Threats, nicht sicher welches Öl das richtige ist, LL01 oder LL04 wobei ich zu letzterm tendiere (Direkeinspritzer,Nox usw). 5W30 lassen oder besser 5W40. Ins Auge gefasst hatte ich das Motul 8100 x-clean und das Addinol Premium 0540 oder doch ein Öl von Ravenol? Noch ein Gedanke geistert mir durch den Kopf und zwar, macht es Sinn mal einen Motorreiniger zu nutzen und wenn ja, welchen? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir da etwas aus der Patsche helfen könntet. Mit besten Grüßen Andy
Fehlt der Asphalt unterm Pneu, trennt's den Weizen von der Spreu.
Hallo zusammen,
ich bin zufällig auf diesen Threat gestoßen weil ich meinen 3er umölen möchte un das "passende" Öl suche. Zur Zeit ist noch das "original" 5W30 drin. Zuerst mal zu meinem Fahrzeug: BMW e90 320i Bj. 2009, N43 Motor mit einer Laufleistung von 67 tkm. Ich fahre zum größten Teil Kurzstrecke zur Arbeit (45km hin/rück zusammen). Wechselintervalle waren bisher 1x jährlich. Ich bin, trotz lesen dieses Threats, nicht sicher welches Öl das richtige ist, LL01 oder LL04 wobei ich zu letzterm tendiere (Direkeinspritzer,Nox usw). 5W30 lassen oder besser 5W40. Ins Auge gefasst hatte ich das Motul 8100 x-clean und das Addinol Premium 0540 oder doch ein Öl von Ravenol? Noch ein Gedanke geistert mir durch den Kopf und zwar, macht es Sinn mal einen Motorreiniger zu nutzen und wenn ja, welchen? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir da etwas aus der Patsche helfen könntet. Mit besten Grüßen Andy
(Zitat von: An Dy)
Ein 11 Jahre altes Auto mit nur 67.000 Kilometer Laufleistung?
Zur Erinnerung: Der Begriff lautet: KraftFAHRzeug, nicht etwa STANDzeug!
Dein Motor wird sich kaputtstehen, wenn du ihn nicht öfter fährst und deine extremen Kurzstrecken sind sowieso Gift für jeden Verbrenner, das mögen die nicht, überhaupt nicht!
Wenn ich das schon lese: 22,5 Kilometer eine Fahrstrecke täglich, davon zwei Stück nach Abkühlung, wie soll denn der Motor da warm werden? Womöglich auch noch durch die Stadt mit Stop and Go und Landstraße mit maximal 80 Sachen? Oder doch ein Stück Autobahn dazwischen, wo du dann den noch kalten Motor mal so richtig jubeln lässt?
Dein Motor ist sowieso schon total verschlissen, bei 150.000 wird das Ende kommen, insofern kannst du da Öl reinkippen wie du willst, du kannst damit nichts mehr verbessern oder verschlechtern, nimm das billigste Öl aus dem Super-Sonderangebot eines beliebigen Baumarktes, du behandelst dien Auto sowieso nicht sachgerecht.
Für dich wäre ein E-Auto das richtige Mobil der Wahl, bei der geringen Fahrtstrecke kannst du JEDES derzeit am Markt befindliches E-Auto nehmen, verkauf deinen BMW an Dumme, die sich von der geringen Laufleistung positiv beeindrucken lassen.
Autofan Dieter
An AutofanDieter, was redest du für ein Müll eine einfache Strecke von 22,5 Km und das Auto wird nicht warm? Wo lebst du in Sibirien bei -40 grad.
Meiner ist nach 7 km, Kühlwasser auf 80 bis 85grad
Und Öl Temperatur ist auf 80 grad.
Und das sind nur 7 km.
An AutofanDieter, was redest du für ein Müll .......
(Zitat von: Tijue90)
Die Frage kommt in letzter Zeit leider häufiger.
Am besten für alle Strecken unter 50km das Fahrrad nehmen oder zu Fuß gehen..... Kennt man doch, die ewig gleiche Leiher.
Meine bekommen alle ~10.000km frisches 5w30 incl. Filter, entweder gibt es irgendwo bei Pitstop, ATU oÄ. gerade eine Aktion oder ich mache es selbst. Dadurch erspart man sich diesen Longlife Käse. Moderne Öle sind auf einem derart hohen Niveau dass es nicht unbedingt eine Premium Marke sein muss, alleine fürs Gewissen wird es aber auch kein Discounter Öl. Einen guten Mittelweg findet sich ja auch für kleines Geld.
Gerade wenn viele Kaltstarts dabei sind ist ein häufigerer Ölwechsel zielführender als super duper Markenöl.
Gruß Uli
Mitglied seit: 11.01.2018
Kölle
Deutschland
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Ein 11 Jahre altes Auto mit nur 67.000 Kilometer Laufleistung?
Zur Erinnerung: Der Begriff lautet: KraftFAHRzeug, nicht etwa STANDzeug!
(Zitat von Auto Dieter)
Nur gut das ich den Wagen erst 2 Jahre habe und 40 tkm in der Zeit gefahren bin ;-) Man hat ja die Möglichkeit, entweder auf eine Frage oder Anliegen konstruktiv zu Antworten, oder es bleiben lassen ;-)
Fehlt der Asphalt unterm Pneu, trennt's den Weizen von der Spreu.