Am Thema vorbei geht es meiner Ansicht nach deswegen nicht, da wenn man 255PS mal so locker in den Raum stellt, sich im Folgenden herausstellt, daß die Messungen mit dem Prädikat "wissenschaftlich ermittelt" doch nicht so hieb-und stichfest sind, das tatsächliche Ergebnis alle interssieren dürfte.
Es gibt eine Reihe von Leuten die so etwas erreichen wollen und fast am Rad drehen, wenn sie feststellen, daß diese 255PS nicht erreichbar für sie aus 2,8l sind.
Ihr seid doch das beste Beispiel, was man an der Diskussion Drehmoment sehen kann und warum es wichtig ist, daß man so etwas öffentlich bespricht, wobei leider viel zu wenig hängen bleibt. Dir
Sch@kal oder auch anderen habe privat per PN bereits erklärt warum die Drehmomentmessungen im Prinzip für die Füße sind. Ich hab das auch schon im Forum mehrfach geschrieben!!!
Aber nochmals: das Drehmoment wird am Prüfstand BERECHNET. Es wird NICHT gemessen. Bezugsgrößen für die Drehmomentberechnung ist die Motorleistung und die Motordrehzahl. Da die Motordrehzahl in der Regel nicht richtig gemessen, auf vielen Prüftänden durch einen ungenauen Rollenabgleich durchgeführt wird, ist die Berechnung des Drehmomentes falsch.
In der Praxis hat man Drehzahlabweichungen von bis zu +-400 U/min.
Die Formel lautet für PS: M = P *7023,5/n
Dabei verhält es sich wie folgt:
Wenn die "gemessene" Drehzahl NIEDRIGER als die tatsächliche Drehzahl ist, dann ist das Drehmoment was berechnet wird (also das was auf dem Diagramm steht) HÖHER als der Motor tatsächlich liefert
Wenn die "gemessene" Drehzahl HÖHER als die tatsächliche Drehzahl ist, dann ist das Drehmoment auf dem Diagramm NIEDRIGER als der Motor tatsächlich liefert.
ich hoffe die Frage ist nun endgültig geklärt, daß es überhaupt keinen Sinn macht sich über Drehmoment den Kopf zu zerbrechen. Erst wenn man das auf die tatsächliche Drehzahl rückrechnet und das Drehmoment dann korrekt berechnet, dann kann man Vergleiche anstellen. Das ist aber sehr aufwendig. Wie es geht, kann man sicher alten Beiträgen von mir entnehmen.
Letztlich bleiben Prüfstandsdifferenzen und Bereifungsunterschiede. Mit anderne Worten ein Ergebnis vom Prüfstand X mit dem Fahrzeug 1 mit dem Ergebnis von Prüfstand Y mit dem Fahrzeug 2 anzustellen, sollte man mit einem nötigen Abstand betrachten.
Was man tun kann ist, eine Vorher- / Nachhermessung zu machen und einzig die
prozentuale Leistungssteigerung zwischen Vorher- und Nachhermessung zu bewerten. Damit lassen sich qualitativ und quantitativ einigermaßen Fahrzeuge vergleichen.
Nochmal zu den 255PS. Mit dem was XuMuK in seiner Arbeitsgruppe gemacht hat, sind 255PS ggf. erreichbar, es ist aber gemäß meiner Erfahrung schon viel. Daher interessiert mich ob die Leistung durch aufsummieren mehrerer Fehler doch richtig ist, oder ob ein anderes Ergebnis vorliegt.
Bearbeitet von: Sven am 09.08.2010 um 11:28:11