Meine Frage geht an Saugnapf und Airborne:
ich habe von Euch verstanden, dass das Problem 10 - 15% der N47 Motoren betrifft. Das ist an sich schon eine sehr hohe Zahl.
Meinem BMW Vertragshändler habe ich die Seite von Wikipedia zugeschickt und mündlich hat man mir mitgeteilt, dass an meinem Fahrzeug keine technische Maßnahme vorgesehen ist, was auch immer das heißt. Mehr Sicherheit habe ich nun weiterhin nicht. Eine schriftliche Bestätigung hat man mir nicht gegeben.
Baujahr ist Ende 2009 und laut Kollege Saugnapf ist es bei diesen Motoren kein "Komfortproblem", so wie bei mir. Bei meinem 185.000 km kann es aber sein, dass BMW für einen präventiven Tausch der Steuerkette keine Pläne hat, sondern erst dann wenn die Kette gerissen ist, um dann später Reibach zu machen. Man könnte das auch Betrug nennen.
Wenn 10% der N47 Motoren bis heute bereits betroffen sind, dann können es in 2 Jahren 20% oder 30% sein mit zunehmender Laufleistung. Es handelt sich also nicht um ein Einzelproblem, sondern um einen gravierenden Konstruktionsmangel und mindestens 10.000 Motoren hat es schon erwischt. Bald werden es 20.000 oder 30.000 sein. Oder hat man 10% bis 15% fehlerhafte Steuerketten von einem bestimmten Zulieferanten bezogen und BMW kann nicht zuordnen, welche Kette in welches Auto eingebaut wurde? Auch das stellt bereits ein Problem dar.
Eine offizielle Kommunikation von BMW dazu ist überfällig, da es sonst eine Klagewelle geben wird. Ein Hersteller haftet 10 Jahre für die Sicherheit seiner Produkte und muss für Personen- und Sachbeschädigungen aufkommen. Auch ohne gerissene Steuerkette habe ich bei einem Fahrzeug, das gerne 60.000 € oder mehr gekostet hat als Sachschaden bereits eine Wertminderung beim Wiederverkauf, weil ich nicht nachweisen kann, dass die Steuerkette und der Motor nicht bald hinüber sind. Das Problem der BMW Steuerkette ist allgemein bekannt, so dass Käufer, die nur ein wenig googlen, die Finger von dem BMW lassen. Allein die Wertminderung könnte man also bereits einklagen. Ich bin jedoch kein Jurist, aber vielleicht gibt es hier im Forum auch einen Anwalt, der dazu eine Meinung hat.
Das Beispiel von Herrn Stauffer mit dem Liegenbleiben im Hochgebirge ist vielleicht nicht geeignet das Sicherheitsproblem zu verdeutlichen. Ein Sicherheitsproblem besteht meiner Ansicht nach jedoch jederzeit beim normalen täglichen Gebrauch. z.B. wenn die Kette in einem längeren Tunnel reißt oder in einer Baustelle und als Folge Auffahrunfälle entstehen. Oder während einem regulären Überholvorgang auf der Landstraße. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bei jedem Unfall mit Personenschaden automatisch. Es wundert mich, dass bei ca. 10.000 aufgetretenen Kettenrissen keine Unfälle aufgetreten sind.
Was ich deshalb gerne noch verstehen will, ist ob beim Kettenriss der Motorschaden sofort eintritt und andere abhängige Aggregate wie Bremsverstärker und Servolenkung sofort ausfallen oder Servo und Bremsverstärker bei den Betroffenen noch funktioniert haben.
Der Imageschaden für BMW ist enorm und das Europa-weit. Je länger sich BMW nicht äußert, umso mehr Kunden werden BMW den Rücken kehren, denn so wie ich haben andere Kunden einen BMW gekauft nicht nur weil das Design gefällt, sondern in erster Linie weil sie ein zuverlässiges und sicheres Fahrzeug benötigen und einen Hersteller dem man vertrauen kann. Genau diese Kriterien erfüllt BMW jedoch nicht. Ich habe noch andere gravierende Qualitätsprobleme mit meinem eigenen BMW. Es würde zu weit führen, um sie hier auch noch einzubringen.
Herr Dr. Reithofer weiß seit 2012 von dem Problem und hält die Kunden für Idioten. Und seit längerem läuft eine Petition, die an ihn gerichtet ist und ihm bereits übergeben wurde. Die Art und Weise wie Herr Dr. Reithofer mit diesem Qualitätsproblem umgeht ist ganz einfach ein Armutszeugnis und wird BMW Arbeitsplätze kosten. Die Freude über den zusätzlichen Umsatz mit den kaputten Motoren wird wie ein Boomerang auf BMW zurückfallen.
Hier der Link zu der Petition:
https://secure.avaaz.org/en/petition/BMW_N47_engine_recall/?abjcgjb