@Autofan Dieter
Nun zu dem Thema BMW Qualität:
Nur gehört für mich zu einer Premiummarke mit Premiumpreis nicht nur .. Fahrleistung, Performance etc. ..sondern auch Standfestigkeit, Langlebigkeit von nicht Verschleissbauteilen, als auch professionalles Kunden/Mängel/Fehlermanagement.
(Zitat von: jimi_lee)
Anmerkung vorab: Normalerweise duzt man sich in Foren.
Tja, so denken leider viele, dem ist aber bei weitem nicht so.
Früher, ganz früher war das mal so, da bot jeder Mercedes solideste Technik, eine Doppelsteuerkette von Format, damit hätte man auch die ganze Kraft des Motors auf die Antriebsachse übertragen können, so dick und schwer und stark waren damals diese Steuerketten, gab es damals jemals Ärger damit? Mir nicht bekannt. Auch die Konkurrenten wie die ersten modernen großen BMW vom Schlage eines 2500, 2800 oder 3.0 CSI hatten damals diese unsterblichen Motoren, leider rosteten denen die Karossen unterm Hintern weg, die Motoren aber waren unverwüstlich, unkaputtbar.
Die waren aber auch schwer, groß und durstig, niemand will heute mehr ein 150 PS-Auto fahren, das 15 bis 17 Liter Super braucht.
Von der Abgasproblematik schweigen wir mal ganz.
Dann kam der Fortschritt, in Sachen Abgasnachbehandlung, Verbrauchsreduktion bei gleichzeitiger Anhebung der Leistung, eine Unmöglichkeit, alle diese Forderungen zu erfüllen, dennoch gab und gibt es da Fortschritte, sogar gewaltige Fortschritte.
Nehmen wir mal den Diesel, in der Anfangszeit gab es ja nur Mercedes und Peugeot als Diesel-PKW-Anbieter, der Mercedes 2 Liter Motor verfügte über 55, später 60 PS bei einem Durchschnittsverbrauch von 9,5 Liter und bescheidensten Fahrleistungen noch unter denen eines Kleinwagens, die Nachfolgegeneration hatte dann schon 75 PS bei auf 6,5 Liter reduziertem Verbrauch.
Heute haben wir in den modernen 2 Liter Dieseln von BMW 166, 177 oder gar noch mehr PS bei einem gewaltigen Drehmoment und Fahrleistungen, die jedem serienmäßigen Porsche aus den 60er Jahren überlegen oder ebenbürtig wären bei einem Verbrauch von 5 bis 7 Litern, je nach Fahrweise und Streckenprofil.
Und zur allgemeinen Haltbarkeit:
Es gibt immer wieder urbane Legenden über unvorstellbar viele Kilometer, die die damaligen Mercedes-Diesel mit 55 PS absolviert hätten, dabei wird jedoch nicht erwähnt, dass es sich dabei fast immer um Taxen gehandelt hat, deren Motoren niemals kalt wurden, weil die im 3-Schicht-Betrieb durchgehend gefahren wurden.
Wurde so ein Mercedes normal bewegt, war nach spätestens 250.000 Kilometern Schluss, dann war der Motor vollkommen verschlissen und musste aufgearbeitet werden, dann konnte man damit nochmal ca. 100.000 Kilometer fahren, dann war endgültig Schluss.
Das waren Erfahrungen meines Vaters.
Heute beschweren sich die Leute, wenn bei 180.000 Kilometern irgendwas kaputt geht und meinen, man hätte doch Qualität gekauft.
Ich muss jetzt jedem diese Illusion nehmen: Dem ist nicht so!
Ein Kleinwagen, meinetwegen ein Dacia Sandero, ist qualitativ, was die Langzeiteigenschaften und Ausfallwahrscheinlichkeiten angeht, genau so, wie ein BMW oder Mercedes oder Porsche für 100.000 Euro!
Klar, die Verarbeitung ist besser, es klappert im teuren Auto nichts, im Dacia aber auch nicht, wenn er neu ist, was sich mit zunehmendem Alter ändert, der teure Wagen klappert immer noch nicht, der billigere aber schon.
Der Lack beim teuren Auto ist besser, der hält länger und ist widerstandsfähiger als der schon nach 5 Jahren verblichene Lack des Dacia usw.
Es sind da schon erhebliche Qualitätsunterschiede erkennbar, keine Frage.
Was die mechanischen Bauteile anbetrifft aber leider nicht, BMW, Mercedes und Porsche beziehen ihre Steuerketten, Einspritzdüsen, Anlassermotoren usw. auch von den gleichen Zulieferern, die auch Renault, Ford und Dacia beliefern, manchmal bauen Hersteller sogar komplette Antriebssets anderer Hersteller ein, so z. B. Mercedes in seine A und B Klasse, da sind die kleinen Diesel samt Getriebe und Antriebsstrang von Renault. Also bekommt man im Mercedes B den gleichen Dieselmotor samt Getriebe wie sie Renault im Dacia einbaut. Nur zahlt man etwas mehr.
BMW hatte mal den kleinen 1,6 Liter Dieselmotor der in Sachen Diesel unerfahrenen Firma Toyota verkauft, die haben ihn dann in den Yaris und anderen Toyota-Modellen verbaut.
Die Motoren sind Großserien - Teile, die in so manchen verschiedenen Autos völlig unterschiedlicher Preisklassen eingebaut werden, so gibt es den 2. Liter Diesel im 1er BMW, im 2er BMW, im 3er BMW, im Fünfer BMW.
Meint denn jemand ernsthaft, der für viel mehr Geld verkaufte Fünfer hätte einen anderen, qualitativ besseren 2 Liter Dieselmotor als BMW ihn im Einer einbaut?
So ist es auch mit Konsumartikeln jeglicher Prägung: Wer meint, er bekäme hochwertigere Bauteile, die nie ausfallen, wenn er einen Fernseher für 2.000 kauft als in einem für 500 Euro, der irrt leider, überall ist hinter den Kulissen der gleiche billige Mist eingebaut. (Ich habe gerade einen solchen überteuerten Fernseher in Reparatur, knapp nach Ablauf der Garantie)
Autofan Dieter