Na ja, im BMW-Forum diskutiere ich zumThema E-Auto halt den nagelneuen i3, und nicht den alten Smart ED ;)
Für mich ist das ansonsten kein BMW-spezifisches Thema.
(Ich wundere mich aber über Eifer, den BMW hier zeigt).
Ich habe ein grundsätzliches Problem damit, dass die halbe Welt plötzlich so unüberlegt dem Batterie-E-Auto nachrennt. In Kürze ist der Hype vorbei, und alle fangen wieder an, klar zu denken, es geht ja schon los.
Das hat auch nichts mit Technikfeindlichkeit zu tun. Es kommen viele neue Techniken, aber längst nicht alle setzten sich durch!
1960 haben die Leute geglaubt, das Auto der Zukunft würde von einem kleinen Kernreaktor angetrieben. Ein Beispiel ist die Studie Ford Nucleon:
Und erinnert sich noch jemand an den BMW E1?
Ein kleiner BMW mit Elektroantrieb.
Diese Studie stammt von 1991! Also alles keine revolutionär neue Ideen! ^^
http://de.wikipedia.org/wiki/BMW_E1Der Hinweis von Leckerlgsicht mit dem Benzinkauf in der Apotheke ist ganz richtig. Die erste Tankstelle gab es in Deutschland 1927, wenn ich mich richtig erinnere. Das war grob 40 Jahre nach Erfindung des Automobils!
In der Frühzeit des Automobils war die Benzinbeschaffung wohl in der Tat nicht ganz einfach.
Es herrschte damals ein Konkurrenzkampf zwischen drei Antriebskonzepten:
- Dampfantrieb
- Benzinmotor-Antrieb
- Elektroantrieb
Kohle/Holz und Wasser hatte jeder zu hause und es lies sich an jeder Strassenecke besorgen. Das sprach klar für Dampf. Außerdem war die Technik simpel und wenig defektanfällig.
Strom hatten wohlhabende Leute zuhause, und andere konnten eh kein Auto kaufen. Das Auto zuhause wieder aufzuladen war daher kein Problem.
Benzin zu organisieren war dagegen anfangs nicht so einfach.
Eigentlich sprach damals sehr viel für den Elektorantrieb:
Benzinmotoren waren extrem defektanfällig. Es bestand das Risiko, beim Ankurbeln des Benzinmotors von der Kurbel die Hand zerschmettert zu bekommen. Dagegen waren die Batterien schon sehr leistungsfähig und der E-Motor war zuverlässig.
Ich behaupte steif und fest: Wenn es je eine Zeit gab, in der das Batterie-betriebene E-Auto die meisten Vorteile auf seiner Seite hatte, dann vor 100 Jahren. Und trotzdem hat es sich damals nicht durchgesetzt. Warum? Weil "mal eben schnell auftanken" die Nutzbarkeit des Benzinautos so viel größer macht als die des E-Autos. Und genau DAS ist heute immer noch der Hauptnachteil. Dazu kommt der extrem hohe Preis der Batterie. Deshalb kritisiere ich primär das E-Auto
mit fest eingebauter Batterie. Das hat in den letzten 100 Jahren noch nie gereicht, um ernsthafte Konkurrenz zum Benziner oder Diesel zu sein. Warum sollte es heute plötzlich reichen?
Ja, das Auto wird sich in Zukunft verändern. Aber es gibt dazu noch mehr Alternativen als nur das E-Auto mit fest eingebauter Batterie.
Vielleicht wird es ja PTG-Kraftstoff oder BTL-Kraftstoff im Verbrennungsmotor?
Oder Wasserstoff im Verbrennungsmotor?
Oder Wasserstoff mit Brennstoffzelle und E-Motor?
Vielleicht schafft es irgendwann die "Batterie", bei der Elektrolyte verbraucht und nachgetankt werden können (derzeit noch im frühen Forschungsstadium)?
Lassen wir uns überraschen....
Grüße
ChrisH