Leute jetzt kommt mal wieder runter. Ich denke wenn wir uns an Fakten orientieren und diese einfach objektiv hier auswerten, dann artet auch nichts aus. Persönliche Niklichkeiten auszutauschen hilft hier nicht weiter, obwohl ich bei diesem Thema eine gewisse Emotionalität durchaus nachvollziehen kann. Wahrscheinlich sehe ich das nur deshalb mit etwas mehr Abstand, da mir glücklicherweise die persönliche Erfahrung als Betroffener erspart geblieben ist.
@mario
Ich denke du hast mitbekommen, dass ich dir oder auch niemand anderem aus dieser Branche persönlich nichts böses möchte. Dementsprechend habe ich mich auch immer bemüht, meine Meinung zur allgemeinen Situation darzulegen und darzulegen, wie es überhaupt zu dieser Situation, welche nun wirklich nicht zufriedenstellend ist, gekommen ist.
Ich möchte trotzdem mal noch ein paar Aussagen kommentieren:
Zitat:
MikV8. Stell dir vor, es gäbe keine ZA. Wo wären all die Menschen die wir (Weltweit) eingestellt haben? da lauten die Arbeitslosen zahlen aber nicht mehr 4 sondern 9 millionen!!
Die Leute die bei ZF arbeiten, tuen Dinge die letzten Endes sowieso erledigt werden müssten. Damit kann man davon ausgehen, dass es anstatt der ca.3,5Mio. Arbeitslosen etwa 4Mio. gäbe, inklusive derer, welche damit auf dem ZA-Sektor nicht mehr notwendig wären, wie dir(nicht persönlich nehmen). Im Moment ist es nur so, dass auf dem Rücken dieser Beschäftigten an mehreren Stellen nochmal Geld verdient wird. Ich hatte ja schon mehrfach ausgeführt, dass die ZA in den meisten Firmen nicht in ihrem eigentlichen Sinn angewandt wird, sondern der Gewinnmaximierung dient. Diese würde dann eben wegfallen und man könnte den Geschäftsführern/Managern nicht mehr das 10-200fache der ANschaft zahlen bzw. die Dividendenausschüttungen an Anteilsinhaber und Gesellschafter würden einfach schmäler ausfallen.
Dem Staat käme es am Ende aber gleich, da es keinen Unterschied macht, ob man 0,5Mio. Menschen mehr mit ALG versorgen muss oder ob man von 5Mio. ZA etwa 50% also 2,5Mio. bezuschussen muss, da der Verdienst nicht ausreicht um eine Familie zu ernähren.
Aber gut, das ist mein Wunschdenken, das Jobs ohne ZA vergeben werden.
Ich denke bei einem musst du mir aber zustimmen. Wenn ein ZA mehr als 2 Jahre durchgängig bei einem Entleihbetrieb beschäftigt ist, dann gehört der fest eingestellt, da mit diesem ZA keine Auftragsspitzen abgebaut werden, oder? Erst recht muss man da Firmen kritisieren, bei welchen die Gesamtbelegschaft aus mehr als 50% ZA's besteht und diese gibt es in meiner Region zu Hauf.
Um es mal ganz krass auszudrücken: Mit der derzeitigen Anwendung der ZA vernichtet man ordentliche Arbeitsplätze.
Zu dir an sich muss ich sagen, dass ich deinen Einsatz bewundere und du dafür meinen vollen Respekt hast. Letzten Endes tue ich solche Dinge bei uns auch bzw. setze ich mich, sagen wir mal, überdurchschnittlich für die ANschaft ein. Oft bleibt dies ohne Dank und man hat ein ziemliches Kreuz damit zu tragen, vor allem wenn man persönlich auch noch im Leben weiter kommen will. Da ist es oft eine ziemliche Gradwanderung.
So wie du es schreibst, müsste deine Firma eigentlich zu den ganz wenigen "weißen Schafen" der Branche gehören. Die Pflegerin für den genannen ca.h-Lohn sollte in etwa E7(Ost, oder?) sein. Das ist schon eine beträchtliche Einstufung und sollte auch eine entsprechend Berufserfahrung hinterlegen. Wichtig an dieser Stelle ist aber die tatsächlich ausgeführte Tätigkeit und ob diese mit der Einstufung fluchtet. Generell würden die meisten Entleiher aber mit der M bzw. mit der E1 einstellen und dann für höherwertige Tätigkeiten nen Ausgleich zahlen um im Urlaubs- oder Krankheitsfalle nur den geringeren Lohn zahlen zu müssen. Schön das ihr da eine Ausnahme seit.
Noch etwas zum IGZ-Tarif, welcher mir durchaus sehr geläufig ist:
Um sich mal ein Bild davon zu machen, versuche ich mal darzustellen, was dort das Maximum ist.
Mit ähnlichem Entgeltgruppenaufbau zum IGM-Tarif hört es dort bei der E9 auf, was wiederum verständlich ist, da höherwertigere Tätigkeiten in einem derartigen Verleihsektor nichts mehr verloren haben und eher in der Art wie angry's Eltern das machen, vermittelt wird.
Doch selbst hierfür ist ein Hochschulstudium und mehrjährige Berufspraxis notwendig. Am Ende muss man auch noch mit hohen Verantwortungen betraut werden, wo man sagen muss, welchem ZA soetwas zugute kommt. Wohl eher erst nach vielen Jahren in denen er schon längst fest eingestellt gehört. Nichtsdestotrotz ist die Grundvergütung hier etwa 2800,-€(brutto), was dann ca.1500,-(netto) bedeutet. Welcher Dipl.Ing. tut sich das an? Für einen Dipl.Ing. mit mehrjähriger Berufserfahrung(nicht Einstiegsgehalt! - welches trotzdem bei mind. 35T€ liegt) sollten zumindest 40-50T€ raus springen und nicht gerade mal 33T€ also 70%. Da braucht es schon viele Lohnerhöhung/Tarifsteigerungen um einen solchen Kaufkraftverlust wieder wett zu machen, wobei dort wieder um jedes Prozent gefeilscht wird, weil das ja soooo viele Millionen kostet. Im Umkehrschluss kann man sich dann vorstellen, wie viel Millionen nun an diesen 30% Differenz verdient werden. Da braucht es niemand zu wundern, dass die Kaufkraft in Dtl. den Bach runter geht und die Wirtschaft gleich mit.
Und nun auch noch die Politik:
Ich mache es jetzt mal an meinem Bsp. fest. Wenn ich arbeitslos werden würde - Gott bewahre - und würde ALGI beziehen, dann würde ich bei dem was mir das Arbeitsamt zahlen muss, binnen kürzester Zeit etwas auf dem Tisch haben, wo ich mich vorstellen müsste, sonst streicht man mir das Geld. Dieses Angebot wird dann zu 99% eine Zeitarbeitsfirma sein, in welcher ich, wenn überhaupt auf dem Elektrotechniksektor, maximal als Facharbeiter(Strippenzieher) angestellt werde und dann event. ein drittel dessen verdiene, waqs ich jetzt habe, also noch deutlich unter dem ALGI. Hinsichtlich meiner Grundbildung und (auch über die Jahre erarbeiteten) Fähigkeiten einfach eine Frechheit. Nicht das dies dann der ZF zuzuschreiben wäre, da die ja gar keine andere Tätigkeit anbieten können, aber das Arbeitsamt macht sich hier ja keinen Kopf mehr die Leute so einzusetzen, das es deren Fähigkeiten entspricht. Anstatt einen gelernten Strippenzieher(das ist keineswegs abwertend gemeint!) dort hin zu schicken, sucht man sich den teuersten aus der Riege um diesen dann, zwar vollkommen sinnfremd aber schnell aus den Büchern zu kriegen.
Warum ich nicht selbst an die Politik heran trete?
Die Politik kann man nur von innen ändern und auch da ist man allein auf verlorenem Posten. Würde ich auch nur die geringste Hoffnung hegen dort was ausrichten zu können, hätte ich mich schon längst bemüht. Leider sehe ich die Gefahr in den Strudel der dortigen Machenschaften hinein gezogen zu werden. das würde mir mein Spiegel nicht verzeihen.
Um doir deine Frage noch zu beantworten: Im Moment mache ich Vertrieb im Projektgeschäft und bin auch noch anderweitig betrieblich organisiert...
Bearbeitet von: mikV8 am 26.02.2010 um 19:04:34