Über den Winter 2021/2022 wurde wieder einiges an Arbeit in das Coupé gesteckt. Aber auch während der laufenden Saison wurde nicht bloß gefahren.
- Differential: Zahnflankenspiel eingestellt
- Pleuellagerschalen + Ölwannendichtung erneuert
- neuer M-Schaltknauf (BMW)
- neue LED-Seitenblinker (Original, Serie)
- Bremsscheiben VA auf ATE Powerdiscs umgebaut
- nochmal neue Querlenkerlager an der Vorderachse
Zahnflankenspiel an Hinterachsdifferential einstellenAufgrund eines Schlagens bei Lastwechseln im Antriebstrang und dem bekannten jaulen unter Teillast sollte das Differential angepasst werden.
Ziel war es das Zahnflankenspiel zu verringern. Das ganze erfolgt über Sicherungsringe, die die linken und rechten Wälzlager der Abtriebswellen halten und damit deren laterale Position im Differentialgehäuse bestimmen.
Das Diff wurde ausgebaut, Öl abgelassen und dann Stück für Stück zerlegt. Wellendichtringe überleben aus den Ausbau nicht und werden durch Corteco-Teile erneuert.
Diese Sicherungsringe definieren die Position des Innenlebens und somit auch die Stellung zwischen Kegel- und Tellerrad.
Das ganze wird per Messuhr gemessen und das besagte Spiel zwischen den Zahnflanken von Kegel- und Tellerrad bei der Vor- und Rückwärtsbewegung gemessen.
Das Foto zeigt einen ursprünglich verbauten Sicherungsring mit dem Maß 3,54 mm. Die Stärke dieser Ringe muss variiert werden um eine Änderung des Zahnflankenspiels zu erzielen. Da diese Teile aber speziell für die Differentialeinstellung werden gibt es diese nicht einfach in allen Maßen im Baumarkt. Normale Sicherungsringe in den benötigten Abmessungen, sind nur 3 mm stark, die "verstärkte" Ausführung jedoch 4 mm. Letztere wurden also geordert und auf das benötigte Maß abgeschliffen. So lange bis das Wunschmaß von 0,06 bis 0,14 mm erreicht wurde.
In meinem Fall wurden ca. 0,11 mm Spiel gemessen und dieses durch stärkere Ringe auf das Mindestmaß von 0,06-0,07 mm verringert.
Anschließend Wellendichtringe montieren und Gehäusedeckel mit Dichtmasse aufsetzen. Anschließend einen Tag schön durchtrocknen lassen, bevor wieder Öl eingefüllt wurde.
Ich muss aber sagen, dass das Heulen trotz des geringen, eingestellten Flankenspiels nach wie vor zu vernehmen ist. Hier müssen noch die kleinstmöglichen Spielmaße in Erfahrung gebracht werden und ob es überhaupt gefahrlos einzustellen wäre (zu kleines Spiel ist mitunter gefährlicher als ein leicht zu großes Spiel zwischen den Zahnflanken).
Nächste Großbaustelle: PleuellagerDa der Wagen schon über 230.000 km gelaufen hat standen die Pleuellagerschalen schon früh auf der ToDo-Liste.
Da die Ölwannendichtung schon für unschönen Ölverlust sorgte (und laut älteren TÜV-Berichten schon etwas länger...) konnten hier zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden.
Also Auto hoch, Motorbrücke rein und Vorderachse mitsamt Lenkung absenken. Und los geht der Spaß.
Bis hier hin zu kommen ist schon einiges an Arbeit.
Die ausgebauten Teile wie Schwallblech und Ölpumpe wurden vor dem Wiedereinbau gereinigt. Nicht, dass die jemals jemand zu Gesicht bekommen würde...
Durch den zuvor anhaltenden Ölverlust hatte die Ölwanne eine äußerliche Grundreinigung absolut nötig.
Die Lagerzapfen sahen allesamt unauffällig aus. Beste Grundlage für neue Lagerschalen.
Verwendet wurde Redline Assembly Lube für die Schmierung der Lagerschalen und Schrauben.
Nachdem sich die QC von Kolbenschmidt als äußerst unzuverlässig erwiesen hatte (nur 11 statt 12 Schalen eingeschweißt) und eine Nachlieferung vom Teilehandel eine Falschlieferung beinhaltete, hatte ich die Nase voll und habe von einem anderen Anbieter gleich die guten Glyco Lager geordert. Kosten allerdings ca. das doppelte.
Das ganze wurde dann gewissenhaft und in Ruhe wieder zusammengebaut, die Schrauben erneuert und nach Vorschrift angezogen.
Die selbsichernde Mutter aus den US-ZHP-Modellen wurde sicherheithalber auf dem Ölpumpenrad verbaut. Warum eigentlich nicht einfach Schraubensicherung auftragen? Naja, die 3 Euro.
Sauber und alles wieder zusammengesetzt.
Achse wieder drunter, alles festziehen, sicherheitshalber die Schrauben markieren. Bereit für die Sommersaison 2022.
Die Lager selber sahen weder wirklich gut noch wirklich schlecht aus. Ja Verschleiß war erkennbar, auch einseitig, wie beim M54 wohl recht häufig anzutreffen. Sofern die kupferfarbene Verfärbung von Ölrückständen stammt wären die Lager nicht wirklich stark verschlissen. Handelt es sich allerdings um die untere Kupferlaufschicht, sind die Schalen doch kurz vor Exitus gewesen.
Für die ersten paar hundert Kilometer wurde ein günstiges Spülöl verwendet. Shell HX6 in 10W40. Anschließend wurde auf das Gute Rowe Synth RS 5W40 umgeölt. Vollsynthetisch.
D
Angaben zum Fahrzeug "BMW 330Ci E46 Coupé 2004 - schwarz 2" von
SHiFTY-59