Herzlich Willkommen zu der etwas anderen Fotostory.
Ich wollte mal euch mit etwas Abwechslung bedienen, eine Aufbereitung eines Flugzeugtriebwerkes. Eine Restauration wird es nicht sein, da dieser Motor weder fliegen noch irgendwo ausgestellt wird. Der Larzac soll ein praktischer Bestandteil für die Turbomaschinen-Vorlesung in meiner Uni sein, wo Studenten das Triebwerk zerlegen sollen und an einem realen Beispiel die Theorie verstehen. Aber in seinem Zustand kann man kein gescheites Zerlege-Praktikum machen, also haben sich drei Studenten (u.a. meine Wenigkeit) bereit erklärt, die Sache ranzugehen.
Wenn ich schon keine eigene Werkstatt zum rumschrauben habe, kann ich an einem Triebwerk basteln :)
Leider ist diese Turbomaschine ein französischer Fabrikat, jedoch steht in einem Foyer noch ein BR 700er als Austellungstück rum. Doch es könnte für den einen oder anderen vielleicht interessant sein. Je nach unserem Fortschritt werde ich am Wochenende (oder am nächsten Wochenende) den Werdegang in Bild und Schrift dokumentieren. Gegebenenfalls werden wir noch paar Fotos von Arbeitsschritten machen, wenn es euch interessiert (einfach kommentieren).
Das Triebwerk ist ein Larzac 04 von Turbomeca - Snecma und wurde beim Alphajet verbaut. Es ist ein Mantelstromtriebwerk mit einem Nebenstromverhältnis von 1-Komma-Nochwas : 1. Ich weiß noch nicht ganz genau, ob bei unserem Exemplar um einen C6 oder C20 handelt...
Jedenfalls hat er einen zweistufigen Niederdruckverdichter (Fan; ND-Verdichter), einen vierstufigen Hochdruckverdichter (HD) sowie jeweils einen einstufige ND- und HD-Turbine. Es besitzt keinen Nachbrenner und verfügt über einen Ringbrennkammer.
Der Larzac ist nicht vollständig. Es kann also sein, dass wir manche Bauteile selber herstellen müssen oder ähnliche Teile (z.B. die Schrauben) verwenden müssen.
Nach ein bisschen Text kann man mal paar Bilder vom Ausgangszustand.
Wie man erkennen kann, ist Modul 8, also das Getriebe (oder Gearbox bzw. nach GAF T.O.: Geräteträger), am gammeligsten (grün ist nicht seine Originalfarbe). Der soll sehr lange draußen gestanden haben. Mit dem werden wir anfangen und es ist mit seiner hohen Anzahl sogar das schwerste Modul.
Zu allererst haben wir uns Werkzeuge und ähnliches besorgt (paar Teile fehlten auch wieder...) sowie ein ganzes Triebwerk. Dieser wurde damals für die MTU als Testobjekt umgerüstet und soll für uns als Muster dienen, auch wenn wir reichlich Unterlagen für unser Vorhaben bekommen hatten. Auf dem Gestell kann man ihn (wie beim normalen Motor) umschwenken und so werden gewisse Seiten besser ersichtlich.
Über konstruktive Kritik und Anregungen freue ich mich immer. Vielen Dank für den Besuch.
Bearbeitet von: Rollstuhlraser am 30.04.2015 um 20:39:41Modul 8Wie schon letztens erwähnt stürzen wir uns zunächst auf dem Geräteträger. Wegen seinen Nebenaggregaten und die Tatsache, dass es auch ein Getriebe hat, wird dieses Modul der aufwändigste sein. Sowas motiviert, denn dann wissen wir, dass das schwerste geschafft wurde. Nun ein kleiner "Rundgang" zu diesem Modul. Da die Sonne so schön reinstrahlte, habe ich das Gestellt bisschen gedreht, soweit es ging, denn eine Rolle ist platt.