Also, ich habe das früher schon bei meinem Golf 1 GTI gemerkt. Wenn es kühl war (egal ob Sommer oder Winter^^), ging der recht gut, in der Mittagssonne um Juli konnte man das Ding echt vergessen. Beim Eta (E30) war der Unterschied auch zu spüren, aber (zumindest subjektiv) nicht so krass. Der geht halt gerade untenraus deutlich besser als der olle GTI, da muss man die Maschine weniger ausquetschen. Und er hatte schon einen Ansauglufttemperatursensor und hatte wenigstens eine
Ahnung, was um ihn herum los war ;-)
So, und wie kommt das?
Ist an sich nicht so schwer, das versteht sogar Bu...balu:
Der Motor saugt Luft in die Brennräume, die Kenngröße hierfür ist die
Menge, zu messen in ml oder in Litern. Die
Menge ist
unabhängig von der
Temperatur.
Wenn es kalt ist, ist jedoch die Luftdichte höher. Das bedeutet, dass die
Menge zwar die
gleiche bleibt, die
Luftmasse aber
größer ist. Und wenn die
Luftmasse größer ist, steigt auch die
Masse an Sauerstoff. Das ist übrigens der Grund, warum man von der Messung der Luftmenge (mit evtl. zusätzlicher Messung der Ansaugluft
temperatur) zur Messung der Luftmasse übergegangen ist. Aus der angesaugten Luftmasse wird die Masse es angesaugten Sauerstoffs herausgerechnet, die Grundlage für die Berechnung des einzuspritzenden Kraftstoffes ist.
Das Verhältnis soll nach Möglichkeit auf Lambda 1 gehalten werden, das bedeutet 14,7 Kg Luft verbrennen mit einem Kg Kraftstoff. Beim Benziner zumindest, beim Diesel gelten andere Regeln...
In Kurzform zum Merken:
je kälter die Luft -> umso mehr Sauerstoff -> umso mehr Kraftstoff.
Wie ich sagte: ganz einfach.
So, und was haben wir jetzt davon? Machen wir einen Vergleich!
Luftdichte bei -10°C = 1,341 Kg/m³
Luftdichte bei +20°C = 1,204 Kg/m³
Luftdichte bei +35°C = 1,146 Kg/m³
Wenn wir dann den Wert von +20°C als 100% Wert nehmen, kommen wir auf Folgendes:
Luftdichte bei -10°C um 11,38% höher
Luftdichte bei +35°C um 4,80% niediger.
Den gleichen Effekt hat man auch, wenn man ins Gebirge fährt, pro 1000 Höhenmeter rechnet man bei einem Saugmotor etwa 10% und bei einem Turbomotor etwa 1% Leistungsverlust.
Der Grund für den geringeren Leistungsverlust des Turbo ist (u.a.) darin zu suchen, dass der Ladedruck meistens über das Waste Gate begrenzt wird, was in Höhenlagen dann zwar etwas später passiert, aber es passiert trotzdem. Es gibt noch andere Effekte, aber das führt jetzt zu weit...
Und es ist der Grund für Balu's Geblubber. ;-)
Wer mir's nicht glaubt, kann sich ja selbst mal reinlesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/LuftdichteLesen bildet.
Grüße,
MathMarc
(Kfz.-Mech. und Dipl.-Ing.)