Servus zusammen,
ich habe einen N42b20, der bei Auskühlung über Nacht und Feuchtigkeit schlecht läuft bzw. nach 5sekündigem "runden" Lauf wieder ausgeht,
Kilometerstand 150tkm bzw. manche wieder aufgerufene Fehler zeigen 239tkm - nehme an der Vorbesitzer hat den Tacho zurückgedreht.
Vorab danke an tobias021, der mich heute per Handy begleitet hat beim Prüfen der Steuerzeiten und Finden des Kurbelwellen-Arritier-Löchleins!
Zusammenfassung erkennbarer Symptome:
- Motor geht nach kurzem Leerlauf wieder aus (abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit)
- läuft nachdem der Motor auf Temperatur ist (letzten Winter bei -10° musste man 20x probieren mit 10 Mins Pause dazwischen)
- in halbwarmen Zustand nimmt er keine Drehzahl an bzw. geht wieder aus, wenn man die die Drehzahl zu schnell zurück nimmt
- verbrennt Öl (müffelt)
Ich habe die ausgelesenen Fehler nicht notiert aber im groben sinds:
- Zündaussetzer auf allen 4 Töpfen
- NWS Einlass unplausibel
- Gemischgrenze ereicht (fetter geht nicht)
Folgendes ist bisher passiert:
- Benzindruck geprüft
- NWGs gereinigt und getestet
- NWSen quergetauscht
- Steuerzeiten kontrolliert:
+ Exzenterwelle eingelaufen: 3mm auf radialem Umfang; Abriebtiefe/Hubfehler ca. 0,3-0,5mm
+ Einstellbrücke Einlassnockenwelle steht im OT (Zylinder1) ca. 2mm einlasseitig hoch
+ Auslassnockenwelle ca. 4mm (schwer zu vermessen, habs über die Justageschraube differenziert)
+ Einlassvanos scheint festzusitzen
Soweit die harten Fakten (bzw. die geglaubt wahrgenommenen Fakten), nun zum Fragenkatalog:
+ bei festgesteckter Kurbelwelle und wahrscheinlich eingerasteten Vanos' lies sich die Auslassvanos um ca. 0,5° verdrehen (nehme an Spiel im Rastpunkt), wobei eine Federwirkung zurückstellte, Beim Einlassvanos, war ähnliches Spiel, aber wesentlich mehr Widerstand und keine Federkraft, die zurückgestellt hat (bzw. Reibmoment größer dem Federmoment) - kann ich daraus schliessen, dass die Einlassvanos festsitzt?
+ die Exzenterwelle ist eingelaufen im Bereich des großen Hubes; wenn ich alles richtig verstanden habe heisst großer Hub der Exzenterwelle = großer Ventilhub, also der Zustand, den man im Leerlauf hat?
+ wenn man durch die VVT einen geringeren Hub hat, ist das gleichzusetzen mit "späterem Öffnen/früherem Schliessen" beider Ventilseiten? (wenn man als offen zB. 1mm Ventilhub definiert, wird der ja später erreicht)
+ die Nockenwellenlehren zeigten einlassseitig jeweils nach oben => verspätetes Öffnen/Schliessen von Einlass- und Auslassnockenwelle?
+ sollte man wegen ansteigender und offsettechnisch großem Versatz der Steuerzeiten auf eine gelängte Kette schliessen?
+ habe mich ohne Ersatzdehnschrauben der Vanos nicht getraut, diese nachzustellen. Diese soll man scheinbar nach jedem Lösen erneuern. Wieso ist das eigentlich so? Diese haben nach meiner Erkenntnis einen verjüngten Schaft, der eine geringere Federkraft und somit eine größere Längung mit sich zieht. Ziel dahinter ist termische Ausdehnung und Materialsetzen zu kompensieren. Eine Dehnschraube sollte aber auch im elastischen Bereich betrieben werden, um Kaltverformung zu verhindern - wieso muss diese dann erneuert werden? Ich glaube dem guten Tobias, dass das sinnig ist, wills nur noch verstehen. Kann man diese Dehnschrauben einzeln kaufen? (<- beantwortet: Bundschraube M10X1X86 1er 3er 5er X1 X3 Z4 (11367500574))
Mein derzeitiger Plan: in der Bucht eine alte aber gängige Einlassvanos, die beiden Dehnschrauben kaufen und Steuerzeiten neu einstellen und schauen ob's besser wird. Bzgl. des verbrannten Öles würde ich (wenn denn der Motor irgendwann mal rund läuft) Kompression messen und wenn diese gut ist, Ventildichtungen ersetzen. Gleiches gilt für die eventuell gelängte Steuerkette.
An der Stelle freue ich mich über weitere philosophische Ansätze, wie:
"schmeiss weg, wenn die Exzenterwelle eingelaufen ist, dann brauchste auch keine Vanos zu ersetzen!"
Ansonsten gebe ich gerne noch Hausfrauen wie mir mit auf den Weg wie man das Löchlein für die Aritierung der Kurbelwelle findet:
https://www.newtis.info/tisv2/a/de/e46-318i-tou/repair-manuals/11-engine/11-31-camshaft/DpNzXt9bildet das Werkzeug 11 9 190 ab und ich hatte wenig dunst, wo die abgebildete Stelle zu findet:
+ von unten ran (Wagenherbre reicht, Rampen/Hebebühne ist sicher komfortabler - allerding nerven Rampen gewiss später was den Zugang zum Ventilraum angeht)
+ Alublech weg
+ Auf Höhe des hinteren Endes vom Querlenker (ca. 15cm weiter vorne) ist das Getreieb angeflanscht. Das Bild zeigt ein leeres Innengewinde, welches entgegen der Fahrrichtung gen Heck zeigt, Beim verbauten Motor ist diese Gewinde aber bestückt mit dem Ende einer Flanschschraube (sprich die lurgt da ein wenig raus). Das Loch für den Arritierbolzen selbst ist nicht zu sehen bei der Wagenhebervariante und muss erfühlt werden: innerhalb des Bereiches mit der rausschauenden Schraube im hintersten Eck (höher und weiter Richtung Fahrzeuigmitte)
Ich war froh, dass die Karre nach dem Eingriff wieder (wenn auch gleichermaßen grummelig) ansprang, aber in der Summe wahrscheinlich kein großes Tennis
Danke soweit und Pardon für den epischen Monolog ;)
Robert
Bearbeitet von: Tillule am 01.11.2018 um 00:44:22Bearbeitet von: Tillule am 01.11.2018 um 01:31:10