Nordschleife Touristenfahrt mit eigenem Auto?
Mitglied seit: 03.10.2006
bei Rostock
Deutschland
283 Beiträge
Also interessanter Thread muss ich sagen.
Ich war Sonntag das erste mal da und bin auch gefahren. Eine gehörige Portion Respekt war auch dabei. Ich muss sagen ich finde die Nordschleife auf der Playstation schon krank aber live wird das alle noch einmal getoppt.
Ich bin jedenfalls schön sinnig darum immer schön rechts es sei denn im Rückspiegel war nichts zu sehen. Und die glatte Strecke kann ich nur bestätigen. Dachte nur uihhh warum ist das so glatt? Ist ja als wenn man auf Seifenlauge fährt. Danach bin ich noch langsamer gefahren aber in einigen Kurven rutschte man immer noch.
Lag evtl. auch an der Kombination aus 3°C, Winterreifen, Blätter auf der Strasse. Die wechselnden Wetterverhältnisse kann ich auch nur bestätigen. Trocken losgefahren, Regen, trocken, Graupel, trocken.
Ein anderer e46 aus Holland meinte auch mich aussen zu überholen und auf einmal stand er quer vor mir :-)
Den Rundenrekord habe ich aber um ganze 10,xx min verfehlt.
Schön war es aber trotzdem. Im Sommer bin ich wieder da, auf alle Fälle.
Gruß Matze
hab ich nicht
Mitglied: seit 2005
Deutschland
Hallo Matze330i,
schau mal hier
(klick) - da gibt es sicher etwas passendes zum Thema "Nordschleife Touristenfahrt mit eigenem Auto?"!
Gruß
Zitat:
Chris..... Glaub mir.... Du wirst auf jeden fall etwas zu schnell sein und zu früh einlenken.... Vielleicht nicht abfliegen oder geradeaus fahren... Aber richtig treffen in keinem fall ;) Da setz ich nen cheeseburger drauf!
(Zitat von: Bikelive)
Das glaube ich Dir sofort!
Ich habe immer sehr aufmerksam die Supertest in Sport Auto studiert. Bis vor Kurzem gehörte da nicht nur Nordschleife, Hockenheim, Ausweichgasse und 36-m-Slalom etc im Trockenen zum Programm, sondern auch ein Nasshandling. Das war immer extrem aufschlussreich, weil man sehr gut sehen konnte, welche Wagen Ihre tollen Zeiten in Hockenheim mit einer sehr einseitigen Fahrwerksabstimmung erkaufen. Die funktionieren dann im Nassen halt nicht mehr richtig.
Negativbeispiele sind der M5 mit diesem neuen Torque-Vectoring-Sperre (
1.38,3 min, extrem plötzlich ausbrechendes Heck) oder auch das 1er M coupé (
1.38,2 min, sehr hartes Fahrwerk, das kostet Traktion, schneller Wechsel vom Unter- ins Übersteuern) oder auch der neue 911 (
1.46,1 min. Dessen Reifen waren offensichtlich eher getarnte Semislicks, die mit Nässe nicht können) Im Gegensatz dazu war der alte 911 bei Nässe top! (
1.30,5 min). Da gab es immer wieder große Überraschungen. Der alte Porsche GT3 war einer der schnellsten überhaupt (
1.29,9 min, trotz Semislicks!). Eine Corvette C6 in Standardversion z.B gehörte bei Nässe zu den schnellsten Autos überhaupt (
1.30,3 min) und ledert bei Nässe das 1er M Coupé völlig ab (
1.38,2 min), das sehr zickig auf Nässe reagiert. Der sehr ähnliche E92 M3 ist bei Nässe dagegen wirklich gut bei der Sache (
1.32,4 min). Alle drei sind aber "ganz normale" Hecktriebler. Warum also der Unterschied bei Nässe?
Jedes Fahrwerk ist halt ein Kompromiss. In den meisten Tests wird dir das aber nicht verraten, wie groß der Kompromiss bei Nässe gewählt wird, weil man nur eine Seite der Medaille gezeigt bekommt.
Ich fahre meinen Wagen öfter mal bei Nässe am Limit. Klar, da bin ich natürlich noch vorsichtiger als bei Trockenheit. Aber das funktioniert, weil alle Komponenten recht universell ausgelegt sind, die Federung recht weich, die Drehmoment fühlende Sperre das Heck schön stabilisiert, die Lenkung jede Menge Feedback gibt und ich immer Reifen mit gutmütigem Nassfahrverhalten aussuche. Wie gefühlvoll am Limit man damit aus Kurven rausbeschleunigen kann ist schon interessant. Habe das heute gerade wieder in einer Kurve erprobt.
Wenn Du das mit ESP machst, zumal mit einem bei Nässe eher spitz reagierenden Auto, dann unterstützt dich das ESP zwar dabei, aber das Risiko, es geringfügig zu übertreiben und gar nicht anzukommen steigt doch beträchtlich. Der Vorteil ist, das man manchmal schneller ist, weil unvorsichtiger. Der Nachteil, dass man das Auto gar nicht so dicht an den Grenzbereich des Fahrwerks bekommt und durch die intensiven Bremseingriffe unter dem Strich doch wieder langsamer, denn Bremsen hat noch nie schnell gemacht ;)
Besser ist es also, dafür einen Wagen zu wählen, der es auch ohne ESP kann.
Vielleicht wird meine Aussage so deutlicher.
Wer selber mal etwas in den Supertests blättern will (unter "Wertung" gibt es nicht nur die Zeiten, sondern eine Beschreibung des Fahrverhaltens).
http://www.sportauto.de/supertests-978719.htmlGrüße
ChrisH
Bearbeitet von: ChrisH am 14.11.2013 um 21:53:08Bearbeitet von: ChrisH am 16.11.2013 um 15:08:40
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Zitat:
Zitat:
....
ESP und Co. machen das fahren einfacher und sicherer, das durfte ich gerade beim Kumpel im 330i Touring (E91) erleben. Es ist fast schon unfair was für einen Vorteil er dadurch im nassen hat. Im E36 ist man da wesentlich mehr am kämpfen. :D.
(Zitat von: Hessenspotter)
Das man mit ESP schneller ist als ohne glaube ich aber auch nicht. Wenn doch, dann taugt das Fahrwerk nix oder die Runflat-Reifen.
(Zitat von: ChrisH)
;-) Er hat keine RF mehr drauf und das FW ist Serie mit etwas mehr Sturz als OEM. Der Vorteil von ESP liegt gerade im nassen auf der Hand, durch gezielte Bremseingriffe an der HA lenkt das Heck williger und kontrollierter mit als mit nem Gasstoß, dass ist ganz nett beim Untersteuern. Bei BMW mag man mit ESP vielleicht etwas langsamer sein. Aber PSM (Porsche) funktioniert so gut (wo von ich mich überzeugen durfte) dass es selbst bei Serientourenwagen in der VLN aktiv bleibt. Im Regen ist ESP und Traktionskontrolle ein Segen ... gerade wenn man mit >200PS unterwegs ist. Wir mussten uns eine GLP lang (auf der Nordschleife) im M336 3L auf geschnittenen weichen Semis durchkämpfen (entspricht in etwas Regenrennreifen). Jedes Fzg. mit ESP war angenehmer zu fahren ;-). Und auf 3 Stunden Fahrzeit macht das was aus.
Auch auf Reifen muss abgestimmt sein. Mit Slicks ändert man stark die Gripverhältnisse, womit manches Fahrwerk nicht immer gleich gut klar kommt wie ein anderes.
ESP ist auch nicht gleich ESP. In Rennwagen werden Systeme verbaut die von 0-100% stufenlos einstellbar sind. Mit sowas ist man garantiert schneller. Aber in den Straßenautos liegt der Fokus auf Sicherheit und das ESP greift viel zu früh ein. Wenn das ESP nen Race Modus hat dann ok, ich hatte aber noch nie das vergnügen sowas zu fahren. Grade mit dem E36 bist du am schnellsten wenn das Heck schon ganz minimal schmiert (kein Drift, kein Gegenlenken, nur mitlenkende HA). Das lässt kein ESP zu das ich kenne. Ich weiß das es das gibt, aber das bekommt Ottonormalo nicht. Da hätte ich vielleicht auch schon eine ganz andere Meinung zum Thema.
@Chris.H: Die Sperre in den von dir angesprochenen M-Modellen ist eine "geschwindigkeitsfühlende Sperre". Wenn die Drehzahldifferenz der Räder steigt (also eins durchdreht), dann wird das Öl heißer, dann passiert weiß der Geier was und die Sperre macht zu. Das heißt im Klartext, die Sperre macht in der Kurve erst spät zu, wogegen die drehmomentfühlende Lamellensperre bei Gasstellung x zuverlässig zu macht.
Das ist definitiv besser als keine Sperre, aber halt nicht ideal. Das könnte mit eine Erklärung sein warum Unter- in Übersteuern so schnell geht.
less traction - more action!
EAT/SLEEP/DRIFT
Mitglied seit: 14.03.2012
Delitzsch
Deutschland
76 Beiträge
Ich hätte mich ja niemals bei Nässe auf die Strecke getraut für meine erste Runde. Ich fahre seit ich das Gewindefahrwerk habe mit knapp -2° Sturz auf der VA, hinten nur mit Werkseinstellung. Dazu Michelin Pilot Supersport, die mögen Nässe auch nicht soooo unbedingt.
Bei uns hatte es um die 12°C und es war trocken. Hat trotzdem nur für eine 12min Zeit gereicht. Aller Anfang ist schwer.^^
Zitat:
Auch auf Reifen muss abgestimmt sein. Mit Slicks ändert man stark die Gripverhältnisse, womit manches Fahrwerk nicht immer gleich gut klar kommt wie ein anderes.
ESP ist auch nicht gleich ESP. In Rennwagen werden Systeme verbaut die von 0-100% stufenlos einstellbar sind. Mit sowas ist man garantiert schneller. Aber in den Straßenautos liegt der Fokus auf Sicherheit und das ESP greift viel zu früh ein. Wenn das ESP nen Race Modus hat dann ok, ich hatte aber noch nie das vergnügen sowas zu fahren. Grade mit dem E36 bist du am schnellsten wenn das Heck schon ganz minimal schmiert (kein Drift, kein Gegenlenken, nur mitlenkende HA). Das lässt kein ESP zu das ich kenne. Ich weiß das es das gibt, aber das bekommt Ottonormalo nicht. Da hätte ich vielleicht auch schon eine ganz andere Meinung zum Thema.
@Chris.H: Die Sperre in den von dir angesprochenen M-Modellen ist eine "geschwindigkeitsfühlende Sperre". Wenn die Drehzahldifferenz der Räder steigt (also eins durchdreht), dann wird das Öl heißer, dann passiert weiß der Geier was und die Sperre macht zu. Das heißt im Klartext, die Sperre macht in der Kurve erst spät zu, wogegen die drehmomentfühlende Lamellensperre bei Gasstellung x zuverlässig zu macht.
Das ist definitiv besser als keine Sperre, aber halt nicht ideal. Das könnte mit eine Erklärung sein warum Unter- in Übersteuern so schnell geht.
(Zitat von: B3AM3R)
Also meines Wissens nach gibt es - von exotischen Einzelfällen vielleicht mal abgesehen - gar kein Renn-ESP!
BMW hatte beim 24-Stunden-Rennen auf der Norschleife wohl 2012 mal behauptet, beim Z4 eines zu verwenden, was vom Team dementiert wurde. 2103 kam die Story wieder auf. Verboten ist ESP übrigens nicht gewesen, aber kein Team hat ESP verwendet.
Was es gibt und was bei Nässe gerne eingesetzt wird sind ABS und Traktionkontrolle, beide aber in einer eigenen Rennabstimmung, die Traktionskontrolle zusätzlich in etlichen Stufen fein regelbar in ihre Intensität.
Erlaubt mir zu den Sperren der M-Modelle noch mal ein paar Kommentare:
E46 M3, E92 M3 und auf die parallelen 5er und 6er M Modelle hatten nicht mehr die Drehmomentfühlenden Lamellensperren nach ZF-Prinzip (das ist die Standard-Sperre im Motorsport, auch nicht die Torsen (ebenfalls Drehmoment-fühlen), sondern zwar eine Lamellensperre, aber eine Drehzahl-fühlend, und zwar die
Visco-Lok von GKN:
Um Verwechslungen zu vermeiden - das ist kein Visco-Dose, in der das Öl sich erhitzen und zäher werden soll, was gegenläufige Scheiben im Ölbad verlangsamt (die sind eh eher was für´s Gelände), sondern eine Scherpumpe wird von der Drehzahl-Differenz der Hinterräder angetrieben, erzeugt Hydraulik-Druck, der dann die Lamellenpakete schliesst. Das ganze ist deutlich geeigneter für ein sportliches Auto als eine Visko-Dose, aber immer noch Drehzahl-fühlend. Nachteil: Es muss erstmal eine entsprechend hohe Drehzahldifferenz geben, bis die Sperre zu macht. Das Sperren wiederum beseitigt die Drehzahldifferenz, so das die Sperre eigentlich wieder öffnen müsste.
Ich stelle mir das jetzt mal so vor (ohne alle Einzelheiten zu Sperre in der Praxis ausgibig studiert zu haben): Erst nachdem man schon Schlupf an der Hinterachse hat stellt sich eine Sperrwirkung ein. Das ist schon mal nachteilig, weil damit der Grip hinten stärker abreisst als nötig. Es könnte sein, dass die Sperre über den Kurvenradius ständig auf und zu macht (vermute ich!), das wäre auch nachteilig.
Wo sie ganz klar im Vorteil ist sind winterliche Strassenbedingungen, da wird man mehr Sperrwirkung hinbekommen.
Gut zu sehen ist das witzigerweise gerade in dem Werbevideo von BMW für diese Sperre!
Achtet mal darauf: Wirklich einen echten Vorteil hat die "variable M-Sperre" (also die GKN Visco-Lok) beim Anfahren mit einseitig null Grip (wie im Winter mit einseitig Eis!, bei 3:33 min). Und da gibt der Fahrer extrem viel Gas, denn ohne Drehzahlunterschied keine Sperrwirkung!
Übrigens sieht der E39 M5 beim Anfahren mit einseitiger Glätte eher schlechter aus, weil er auch eine Torsensperre haben dürfte, die kein Grundsperrmoment hat (anders als eine Lamellensperre nach ZF-Prinzip).
EDIT: Stimmt wohl nicht, daher gestrichen. Siehe untenEs wird am Anfang auch erklärt, dass bei der Kurvenauffahrt auf den Berg das kurveninnere Rad zuerst mal durchdrehen muss (bei 1:50 min im Video).
Genau das dürfte bei Nässe aber das feinfühlige Handling immer schön an der Grenze zum Drift verschlechtern.
Bei dem aktuellen M5 gibt es wohl jetzt eine Sperre, die vom ESP elektrisch geschlossen wird. Dazu kommt ein Überlagerungsgetriebe, womit gezielt Kraft auf das äußere Rad umgeleitet wird, um das Einlenken zu verbessern. Man erzeugt damit über das kurvenäußeren Hinterrad ein Giermoment, das den Wagen in die Kurve eindrehen lässt. Bei Trockenheit funktioniert das wohl ganz gut, bei Nässe anscheinend ziemlich schlecht, weil es wohl einfach zu viel des Gute ist.....
Grüße
ChrisH
Bearbeitet von: ChrisH am 15.11.2013 um 21:37:33Bearbeitet von: ChrisH am 16.11.2013 um 00:25:28
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Zitat:
Zitat:
Auch auf Reifen muss abgestimmt sein. Mit Slicks ändert man stark die Gripverhältnisse, womit manches Fahrwerk nicht immer gleich gut klar kommt wie ein anderes.
ESP ist auch nicht gleich ESP. In Rennwagen werden Systeme verbaut die von 0-100% stufenlos einstellbar sind. Mit sowas ist man garantiert schneller. Aber in den Straßenautos liegt der Fokus auf Sicherheit und das ESP greift viel zu früh ein. Wenn das ESP nen Race Modus hat dann ok, ich hatte aber noch nie das vergnügen sowas zu fahren. Grade mit dem E36 bist du am schnellsten wenn das Heck schon ganz minimal schmiert (kein Drift, kein Gegenlenken, nur mitlenkende HA). Das lässt kein ESP zu das ich kenne. Ich weiß das es das gibt, aber das bekommt Ottonormalo nicht. Da hätte ich vielleicht auch schon eine ganz andere Meinung zum Thema.
@Chris.H: Die Sperre in den von dir angesprochenen M-Modellen ist eine "geschwindigkeitsfühlende Sperre". Wenn die Drehzahldifferenz der Räder steigt (also eins durchdreht), dann wird das Öl heißer, dann passiert weiß der Geier was und die Sperre macht zu. Das heißt im Klartext, die Sperre macht in der Kurve erst spät zu, wogegen die drehmomentfühlende Lamellensperre bei Gasstellung x zuverlässig zu macht.
Das ist definitiv besser als keine Sperre, aber halt nicht ideal. Das könnte mit eine Erklärung sein warum Unter- in Übersteuern so schnell geht.
(Zitat von: B3AM3R)
Also meines Wissens nach gibt es - von exotischen Einzelfällen vielleicht mal abgesehen - gar kein Renn-ESP!
BMW hatte beim 24-Stunden-Rennen auf der Norschleife wohl 2012 mal behauptet, beim Z4 eines zu verwenden, was vom Team dementiert wurde. 2103 kam die Story wieder auf. Verboten ist ESP übrigens nicht gewesen, aber kein Team hat ESP verwendet.
Was es gibt und was bei Nässe gerne eingesetzt wird sind ABS und Traktionkontrolle, beide aber in einer eigenen Rennabstimmung, die Traktionskontrolle zusätzlich in etlichen Stufen fein regelbar in ihre Intensität.
Erlaubt mir zu den Sperren der M-Modelle noch mal ein paar Kommentare:
E46 M3, E92 M3 und auf die parallelen 5er und 6er M Modelle hatten nicht mehr die Drehmomentfühlenden Lamellensperren nach ZF-Prinzip (das ist die Standard-Sperre im Motorsport, auch nicht die Torsen (ebenfalls Drehmoment-fühlen), sondern zwar eine Lamellensperre, aber eine Drehzahl-fühlend, und zwar die Visco-Lok von GKN:
Um Verwechslungen zu vermeiden - das ist kein Visco-Dose, in der das Öl sich erhitzen und zäher werden soll, was gegenläufige Scheiben im Ölbad verlangsamt (die sind eh eher was für´s Gelände), sondern eine Scherpumpe wird von der Drehzahl-Differenz der Hinterräder angetrieben, erzeugt Hydraulik-Druck, der dann die Lamellenpakete schliesst. Das ganze ist deutlich geeigneter für ein sportliches Auto als eine Visko-Dose, aber immer noch Drehzahl-fühlend. Nachteil: Es muss erstmal eine entsprechend hohe Drehzahldifferenz geben, bis die Sperre zu macht. Das Sperren wiederum beseitigt die Drehzahldifferenz, so das die Sperre eigentlich wieder öffnen müsste.
Ich stelle mir das jetzt mal so vor (ohne alle Einzelheiten zu Sperre in der Praxis ausgibig studiert zu haben): Erst nachdem man schon Schlupf an der Hinterachse hat stellt sich eine Sperrwirkung ein. Das ist schon mal nachteilig, weil damit der Grip hinten stärker abreisst als nötig. Es könnte sein, dass die Sperre über den Kurvenradius ständig auf und zu macht (vermute ich!), das wäre auch nachteilig.
Wo sie ganz klar im Vorteil ist sind winterliche Strassenbedingungen, da wird man mehr Sperrwirkung hinbekommen.
Gut zu sehen ist das witzigerweise gerade in dem Werbevideo von BMW für diese Sperre!
Achtet mal darauf: Wirklich einen echten Vorteil hat die "variable M-Sperre" (also die GKN Visco-Lok) beim Anfahren mit einseitig null Grip (wie im Winter mit einseitig Eis!, bei 3:33 min). Und da gibt der Fahrer extrem viel Gas, denn ohne Drehzahlunterschied keine Sperrwirkung!
Übrigens sieht der E39 M5 beim Anfahren mit einseitiger Glätte eher schlechter aus, weil er auch eine Torsensperre haben dürfte, die kein Grundsperrmoment hat (anders als eine Lamellensperre nach ZF-Prinzip).
Es wird am Anfang auch erklärt, dass bei der Kurvenauffahrt auf den Berg das kurveninnere Rad zuerst mal durchdrehen muss (bei 1:50 min im Video).
Genau das dürfte bei Nässe aber das feinfühlige Handling immer schön an der Grenze zum Drift verschlechtern.
Bei dem aktuellen M5 gibt es wohl jetzt eine Sperre, die vom ESP elektrisch geschlossen wird. Dazu kommt ein Überlagerungsgetriebe, womit gezielt Kraft auf das äußere Rad umgeleitet wird, um das Einlenken zu verbessern. Man erzeugt damit über das kurvenäußeren Hinterrad ein Giermoment, das den Wagen in die Kurve eindrehen lässt. Bei Trockenheit funktioniert das wohl ganz gut, bei Nässe anscheinend ziemlich schlecht, weil es wohl einfach zu viel des Gute ist.....
Grüße
ChrisH
Bearbeitet von: ChrisH am 15.11.2013 um 21:37:33
(Zitat von: ChrisH)
Der e39 hat keine Torsensperre sondern eine Lamelle, das wollte ich nur angemerkt haben..
Codieren und Fehlerspeicher auslesen in Bern. Bei mir melden!
Zitat:
Der e39 hat keine Torsensperre sondern eine Lamelle, das wollte ich nur angemerkt haben..
(Zitat von: Gygax E30)
Merci!
Ich werde es oben mal durchstreichen
EDIT: Habe auch gerade noch mal die Bestätigung gefunden, der E39 M3 hatte eine ZF-Lamellensperre
Grüße
ChrisH
Bearbeitet von: ChrisH am 17.11.2013 um 16:12:01
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Interessantes Thema, da ich auch schon in die Richtung überlegt habe.
Im Grunde wurden die Bedenken, die ich auch hatte und immer noch habe, schon genannt.
Deshalb will ich nur einen Punkt, der bei mir noch mit dazukommt, ergänzen:
davon abgesehen, dass ich denke, dass man sowieso bei der/ den ersten Runde(n) mehr als piano unterwegs sein sollte, ist das für mich gravierendste Gegenargument der restliche Verkehr auf dem Ring.
Man hat halt nicht die Möglichkeit, einzuschätzen, wie der Rest so drauf ist. Selbst wenn man äußerst moderat unterwegs ist und brav alle vorbei lässt hätte ich immer Bedenken, dass mir so ein übermotivierter Westentaschen-Schumi einen Strich durch die Rechnung macht. Sprich, so ein Knaller wie der Heini im CRX (Video etwas weiter vorne) der unbedingt noch auf der letzten Rille an Dir vorbei will und Dich dann abräumt. Das wäre der Super GAU.
Außerdem bin ich der Meinung, und dabei gehe ich von mir selber aus, dass ich mit dem Tempo, das ich mir realistisch auf der Strecke zutraue, dann doch eher ein Verkehrshindernis darstellen würde. Auf deutsch gesagt muss ich nicht unbedingt mit 50 auf dem Ring rumgurken und allen Leuten im Weg rumfahren. Ich glaube, das macht auch keinen Spaß, wenn man vor lauter in den Rückspiegel schauen nicht mal halbwegs flüssig unterwegs sein kann, es scheint ja doch ordentlich Verkehr dort zu sein.
Wie bereits geschrieben würde ich Dir auf jeden Fall mal eine Runde im Ringtaxi o.ä. empfehlen, um einen Eindruck von der Strecke zu bekommen. Das ist echt ein Wahnsinnserlebnis.
Ich bin letztes Jahr eine Runde mitgefahren (seit ca. 10 Jahren ein Traum von mir gewesen) und es war der helle Wahnsinn. Ich würde nich nie trauen, in einem dermassenen Tempo dort zu fahren. Ich habe die komplette Runde über als Beifahrer kräftig mitgebremst, teilweise sogar mit beiden Beinen :D
Und vor allem habe ich seit dem Erlebnis einen riesigen Respekt vor einem Auto wie dem M5. Ich finde die Karre auf deutsch gesagt nach wie vor wahnsinnig geil, aber ich würde mir definitiv nicht zutrauen, dieses Auto auf Dauer vernünftig zu fahren. Man ist mit einem solchen Auto dermaßen schnell in einem Bereich, der wirklich gefährlich ist, und der mir als Normalo-Fahrer einfach 3 Kragenweiten zu groß ist. Da muss man schon sehr genau wissen, was man tut. (gilt sicherlich auch für den E60 M5 genauso wie für den F10).
Wirklich interessant war es aber, den Fahrer des Ringtaxis während der Fahrt zu beobachten. Wir waren doch sehr zügig unterwegs, da wir eine freie Runde erwischt haben (erstes Auto nach kurzer Sperrung). Gefühlt war die Fahrt ziemlich am Limit, das Auto war ständig in Bewegung, von den Beschleunigungskräften ganz zu schweigen. Das Witzige war aber, dass der Fahrer dabei völlig entspannt war. Keine hektischn Lenkbewegungen, alles machte einen sehr kontrollierten Eindruck, und auch beim Rausbeschleunigen hat er zwar immer sehr definiert, aber vor allem gleichmäßig und gefühlvoll Gas gegeben. Deswegen hatten wir nur einen kleinen Übersteuerer in einer engen Kurve drin, sonst alles ohne "Drama" ;)
Das sind so Sachen, die kann man mitnehmen, wenn man selber mal gerne zügig fährt. Aber von dem Tempo auf dem Ring ist man als Normalfahrer doch noch Welten entfernt.
In diesem Sinne
Gruß
LB
Nen guten fahrer erkennt man nunmal daran, das er schnell, sauber und ohne viel hetzerei hinterm steuer sitzt.
Beim driften sieht man das besonders gut! Die guten sitzen wirklich schon fast relaxt hinterm steuer und geben nur kleine lenkimpulse. Der rest wird vom auto selber bzw. dem fuß gesteuert.
Wenn man sieht, wo man rein knallt, ist es untersteuern!
Hört man es nur, ist es übersteuern :)
Man muss immer ruhig bleiben. Nur wer innerlich ruhig ist kann rationale und richtige Entscheidungen treffen.
Wenn einen die Situation und die Strecke noch in irgendeiner Form stresst und flasht kann man sein Limit und das des Autos nicht erreichen.
Ist wie mit allem, ob es Klausuren in der Schule sind, beim Kampfsport, Fussball spielen oder das pimpern. :))
Ruhig bleiben, dann läuft alles besser. Ich weiß hört sich an als wär ich Meister Miagi, aber ich muss da auch noch hart dran arbeiten. ;)
Viele Renntechniken muss man sich einfach nach und nach aneignen. Man kann nicht auf alles achten am Anfang. Zwischengas kann man schonmal täglich machen und üben. Blickführung kann man auch schon üben, auch wenns auch der Strecke nochmal anders ist. Und tja, fürs ruhig bleiben musst du es einfach oft üben und versuchen dich selbst zu beruhigen.
Abef ich empfehle erstmal den Hockenheim- oder Sachsenring zu fahren. Da ist alles Autobahnbreit und man Auslaufzonen und Notausgänge. Wo es auf der Nos schon lange den dumpfen Schlag an der Leitplanke gegeben hat, muss man am HHR maximal aus dem Sand gezogen werden.
Man sieht auch auf Touri Videos schon gut was ich meine. :)
PS: Am Ende der E46 - epic. Da will ich hin!!
http://www.youtube.com/watch?v=ypClj6GSsbw http://www.youtube.com/watch?v=zK2F3spwSKw
less traction - more action!
EAT/SLEEP/DRIFT
Zitat:
....
Viele Renntechniken muss man sich einfach nach und nach aneignen. Man kann nicht auf alles achten am Anfang. Zwischengas kann man schonmal täglich machen und üben. Blickführung kann man auch schon üben, auch wenns auch der Strecke nochmal anders ist. Und tja, fürs ruhig bleiben musst du es einfach oft üben und versuchen dich selbst zu beruhigen.....
(Zitat von: B3AM3R)
Und eine schnelle, saubere Lenktechnik (für das Driften oder einen Abfangen des Hecks) lässt sich ganz prima beim Rangieren üben.
Zitat:
.....
PS: Am Ende der E46 - epic. Da will ich hin!!
http://www.youtube.com/watch?v=ypClj6GSsbw
(Zitat von: B3AM3R)
Chapeau! Wirklich ein Genuss, diese Drifts des E46!
Bearbeitet von: ChrisH am 16.11.2013 um 23:23:58
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
less traction - more action!
EAT/SLEEP/DRIFT
Ah, o.k., habe mich beim Angucken des Videos auch schon gefragt, ob man es ohne Fly-off eigentlich schaffen kann, den Wagen so früh anzustellen.
Das Video von der Drftschule ist auch toll. Das sind wohl auch teilweise ganz ordentlich für das Driften umgebaute Fahrzeuge, oder?
Grüße
ChrisH
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
hier auch ein schönes e46-driftvideo vom sachsenring. geht ab 1:05 los.
hier teil 1
Interpunktion und Orthographie dieses Postings ist frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt.
Zitat:
......
Bei BMW mag man mit ESP vielleicht etwas langsamer sein. Aber PSM (Porsche) funktioniert so gut (wo von ich mich überzeugen durfte) dass es selbst bei Serientourenwagen in der VLN aktiv bleibt. Im Regen ist ESP und Traktionskontrolle ein Segen ... gerade wenn man mit >200PS unterwegs ist. Wir mussten uns eine GLP lang (auf der Nordschleife) im M336 3L auf geschnittenen weichen Semis durchkämpfen (entspricht in etwas Regenrennreifen). Jedes Fzg. mit ESP war angenehmer zu fahren ;-). Und auf 3 Stunden Fahrzeit macht das was aus.
(Zitat von: Hessenspotter)
Porsche Turbo, GT3 und GT2 im Vergleich auf Nässe, und zwar mit und ohne ESP gefahren. Allerdings von Walter Röhrl:
Bearbeitet von: ChrisH am 17.11.2013 um 16:15:49
"Ein adäquater Fahrer ist auch hier von Nutzen - womöglich aus dem Porsche-Lager. Eine gute Auto-Fee könnte ihm drei Worte ins Ohr geflüstert haben: Wozu eigentlich mehr?"
Zitat aus dem Test des BMW 323ti, AMS, Heft 20/1997
Danke Chris, schönes Video, wenn auch huschhusch schnell alles erzählt wird.
Aber da hab ich wieder die Bestätigung meiner persönlichen Meinung: (ich zitiere) ....aber mit Walter Röhle am Steuer war jeder der Porsche ohne ESP schneller....
Es sind also doch nur die Skills, sonst nichts. Der normale Fahrer ist mit ESP vielleicht schneller. Die F1 Fahrer sind alle so Driftfreie Spaßbremsen, die fahren mot ESP, macht Häkinnen auch. Aber jemand wie Röhl nutzt das rollen/schmieren/driften um noch ne Schippe auf die mit ESP machbare Geschwindigkeit drauf zu packen. :)
Immer wieder krass zu sehen, was der Mann in seinem Alter noch abliefern kann.
Die Basic und Advanced Training sind ja quasi nur die Vorbereitung oder Einstieg ins richtige driften.
Bei der Driftschule sind beim freien Driften nur umgebaute Autos. Sperre, erhöhter Lenkwinkel teilweise, Fahrwerk auf driften abgestimmt mit allem was dazu gehört und FlyOff Handbremse.
Die FlyOff ist sogar eintragbar wenn die originale Handbremse auch noch bleibt. Kostet nichtmal die Welt, ab 200€. Wenn ich etwas mehr Erfahrung habe, kommt das auch noch.
Einbau ist easy, die Bremsleitung geht genau am Mitteltunnel entlang und ohne ASC+T ist es auch nur eine einzige, Bremskreisläufe sind eh getrennt. Das ABS wird dadurch in dem Moment eh kalt gestellt und kann bestehen bleiben. Ausschaltbares ABS kann man auch basteln.
Also normale Autos sinds freilich nicht mehr. Solche kilometerlangen Megadrifts machen auch diese Jungs nicht auf Standart Autos.
less traction - more action!
EAT/SLEEP/DRIFT
Hinweis:
Zwischen obenstehenden und untenstehenden Themen liegt ein Zeitraum von mehr als 31 Monaten
Mitglied seit: 16.08.2015
Regensburg
Deutschland
1 Beitrag
Wenn wir schon dabei sind, hätte ich ein paar Fragen...
Mein Freund und ich fahren im August zur Nordschleife.
Gibt es, sei es Auspuff, Lenkrad o.ä., das man beachten sollte?
Da er keinen orignalen und etwas lauten Auspuff darunter hat, das Lenkrad ein nicht zugelassenes Sportlenkrad ist.
Wird auf soetwas geachtet?
Lieben Gruß kaatl 😊
Ersteller dieses Themasaktuell gesperrt
Deutschland
181 Beiträge
Servus Passau ;)
Normalerweis san nur straßenzuaglassne Autos erlaubt, oder ausgwiesne Rennwong.
I dad mi ned traun an eira Stell...
It' nice to be a Preiß, but it's higher to be a Bayer! ;-)
Das kann ein Problem sein, muss aber nicht.
Es es extrem unterschiedlich wie stark kontrolliert wird. Vor allem der Auspuff sollte nicht zu lauft sein, da sind sie schon empfindlich. Lenkrad wird jetzt nicht sooo ein Akt sein sein wenn nicht gerade wieder Aktion scharf ist. Ganz problematisch sind "Ohren-"Sitze und H-Gurte mit Drehverschluss, die zwei Sachen wollen sie überhaupt nicht sehen (Da ist ihnen auch völlig egal ob das irgendein blinder Tüvler eingetragen hat).
OO==[][]==OO
PDC? DSG? DSC? Automatik? Nein danke, ich fahr selbst.