Bereits seit vielen Jahren wollte ich unbedingt ein e30 als Cabrio besitzen. Eine knallige Farbe sollte er haben. Natürlich mindestens ein 6-Zylinder verbaut sein. All die Jahre stand mein e36 jedoch an erster Stelle und ich wollte ihn erst einmal fertig bauen. Die Zeit in der man ein gutes Exemplar für günstiges Geld bekommen hat sind während meinem Studium leider an mir vorbei gezogen und der Traum von einem solchen Fahrzeug rückte immer ein wenig weiter in die Ferne.
Im September 2016 sind wir dann durch puren Zufall auf einen briliantroten 320i gestoßen. Das Ganze zu einem recht günstigen Kurs, wobei der Wagen in den letzten 20 Jahren wohl nicht mehr gepflegt wurde. Der Innenraum wies "Gebrauchspuren" auf, der Motor lief nicht rund, die Handbremszüge sind schon bei der Probefahrt gerissen, durch die lange Standzeit die Bremsen kaputt gerostet, viele Dellen im Blech und die Batterie war tot. Aber es gab auch gute Punkte. Er hatte erst 160tkm gelaufen, war aus einem Erstbesitz, das Verdeck war neu bezogen, ein Hardtop vorhanden und die Karosserie bis auf das Batterieblech super in Schuss. Ich war anfangs stark am überlegen ob ich das Fahrzeug trotz des günstigen Preises überhaupt kaufen soll. Als die Verkäuferin mir dann sagte welche Erstzulassung er hatte, konnte ich einfach nicht mehr nein sagen. September ´89 - Genau wie ich!
Es stand jedoch von Anfang an fest, dass der e30 nur nebenbei aufgebaut wird. In erster Linie soll er einfach nur technisch in Ordnung gebracht werden und ein paar schöne Stunden im Sommer bringen. Eine Neulackierung und Lederausstattung wären zwar nett, aber das reicht mir auch noch in einigen Jahren. Ich habe ja schließlich schon ein Schönwetter Fahrzeug und Motorrad. Es sollte nur fertig sein bis ich den Motor meines Blauen anfange.
Nachdem der Dreier dann endlich vor meiner Tür stand, war die erste Woche nur putzen angesagt. Ich von außen und meine Freundin den Innenraum. Jede Dichtung war voller Grünspan und musste sorgsam davon befreit werden. Die ersten Fotos entstanden nach dem Großputz. Auf dem Vergleichsfoto habe ich per Hand einfach mal drüberpoliert. Mit der Maschine habe ich es erst zum Schluss gemacht. Und dabei kann man vermutlich noch mehr herausholen. Ich habe es jedoch das erste Mal gemacht und wollte mein Glück nicht zu sehr strapazieren.
Dezember 2016: Anfang des Monats habe ich mich mit der Hilfe meines Bruders an den Unterboden gemacht. Es galt allen Dreck und Blattrost von den Achsteilen zu entfernen. Dabei wurde dann schnell klar, dass es an den Radläufen doch ein paar Stellen gibt an denen geschweißt werden muss. Das der Endtopf auch ein paar Löcher hatte war eigentlich klar. Den Kabelkanal im Radhaus musste ich natürlich auch schweißen.
Zwischen den Feiertagen habe ich mich mit meinem Dad an den Tausch des Batterieträgers gemacht. Aufrund der gekanteten Bauweise habe ich mich für ein Reparaturblech entschieden. Das Ganze war ein größerer Akt als gedacht, da dieser Bereich das Radhaus, den Innenraum und den Motorraum verbindet. Aufgrund der ausgelaufenen Batterie haben wir natürlich darunter auch ein kleines Loch gefunden. Zur Verstärkung haben wir noch eine kleine Leiste unter den Batterieträger geschweißt.