@sven
Danke für deine Ergänzungen
Zitat:
Zu Deiner Aussage zum Diesel: das kann man so nicht formulieren. Der Diesel ist ein Selbstzünder, dadurch daß das Gemisch auch vorher eingespritzt wird und durch die Verdichtung von Luft und Kraftstoff von "alleine" zündet. Also nicht vorher verdichten und dann einspritzen... Bei den modernen Dieseldirekteinspritzern ist es zwar nicht mehr so, aber deswegen ist das Prinzip des Diesels nicht so zu erklären ;-)
Sven, ich kann ganz anders ins Detail gehen wenn ich möchte. Es geht mir eher darum, das auch Normalleser es verstehen. Das die Einspritzung beim Diesel weit vor OT beginnt ist eine Feinheit auf die es zwar in der Praxis ankommt, die aber zum Verständnis nicht zwingend notwendig ist. Es wird auch kein Gemisch eingespritzt, es kommt nicht einmal zu einer echten Gemischbildung (Prinzip diffuse Flamme) - aber ich denke das brauch ich dir nicht zu erklären ;-)
Es ist mir auch klar das die Selbstzündetemperatur keine Konstante ist - 450°C seien ein exemplarischer Wert. Wenn wir schon so genau werden, dann darf auch nicht vergessen werden das die Grenzflächentempraturen und Formen z.B. des Brennraumes, der Ventile und VSR, der Ansatz und die Ausbildung der Zündkerze einen ganz entscheidenden Einfluß auf die Neigung zur klopfenden Verbrennung haben.
Der Wärmetransfer beim Turoblader zwischen abgasseitigen Level und dem sehr nahe liegendem Verdichter ist beim Abgasturbolader zwar eine zu berücksichtigende Größe, jedoch nicht so entscheidend und nicht um soviel höher als bei rein mechanischen Ladern. Das Aufladeprinzip, welches ein großes Problem damit hat, ist nicht der Turbo sondern der Comprex und mit einer der Gründe warum dieses Laderprinzip trotz seiner Genialität nicht zum Einsatz kommt.
Es ging mir um das Grundprinzip, das die Gemischbildung beim Ottomoto VOR und beim Diese MIT der Zündung einsetzt. Das diese Grenzen mehr als fliesend sind zeigt auch bei genauerer Betrachtung der PV-Diagramme respektive den Vergleichsprozessen der beiden Motorspielarten (und ich meine nicht Gleichdruck und Gleichraumvergleichsprozess!).
Was deine Erwähnung bezüglich der Lager betrifft möchte ich Ergänzen das man die Belastbarkeit eines Motorlagers nicht an einer bestimmten Leistung festmachen kann und auch nicht darf! Da sich die hydrodynamischen Grenzgeschwindigkeiten in der Lagerschale bei verschiedenen Lasten leider nicht inear verhalten - wäre dem so, hätten wir ein paar Probleme weniger - ist es nicht egal welche Lagerauflast mit welcher Drehzahl korrelliert. 200 Nm bei 3000 Umdrehungen sind eine ganz andere Lagerbelastung als 100Nm bei 6000 Umdrehungen - beides läuft auf die gleiche Leistung hinaus. Um gleich Vorweg zugreifen: Das Drehmoment ist nur sehr bedingt ein Maßstab für die Lagerlast.
Keine Sorge, wenn jemand weiß wie moderne Diesel arbeiten...und wenn du wüsstest womit ich meine Brötchen verdiene...
...ansonsten...du bist einer der Wenigen die eine ganze Ecke mehr Ahnung haben (gottseidankt)...