Danke hero182!
Das hilft mir weiter - aber:
Dein Nutzungsvorschlag (vulgo Regeln) aber ist mir(!!!) schon ARG Autofreundlich. Im Grunde dürfte man dann fast NIE auch nur eine Kurzstrecke fahren...
(Zitat von: QQQ)
Ja, er hat hier mit der Behandlung von Autos ebenso übertrieben wie ich das mit der Haltbarkeit der modernen Motoren getan habe, ganz so kritisch ist es nun doch nicht.
Wäre ja komisch, wenn ich mich nach den Befindlichkeiten des Autos richten müsste und nicht umgekehrt, schließlich hat uns das Auto als Transportmittel zu dienen und nicht wir ihm!
Halten wir fest:
Jeder Kaltstart (auch ein Motor mit 30°C bei heißem Wetter ist "kalt") belastet den Motor, JEDER!
Warum ist das so?
Nun, ganz einfach, alle Komponenten des Motors wurden exakt auf "Passung bei Betriebstemperatur" gefertigt, das heißt, sobald der Motor voll auf Betriebstemperatur gekommen ist (Motoröl ca. 80 °C), "passen" alle reibenden, sich drehenden Teile exakt zueinander, überall befindet sich ein optimal temperierter Ölfilm, der verhindert, dass Metall auf Metall reibt, der Motor "fühlt sich wohl" und kann seine maximale Leistung abgeben ohne unter Verschleiß zu leiden. (grob vereinfacht ausgedrückt)
So lange noch nicht alle Teile des Motors auf eben diese Betriebstemperatur gekommen sind, stimmen halt die Passungen nicht, der Motor läuft zwar, kann aber nicht seine volle Leistung bringen, vereinzelt könnte es zu erhöhtem Verschleiß kommen, da das Öl noch nicht schmierfähig genug ist, um auch alle Stellen zu erreichen, weil es noch nicht auf der optimalen Betriebstemperatur ist, man merkt es auch, der Motor läuft irgendwie "unwilliger", "rappeliger".
Das ist nun mal so, ideal wäre, immer einen Motor mit 80°C Öltemperatur stehen zu haben, der ist dann immer betriebswarm, geht allerdings wegen offensichtlicher Verschwendung von wertvoller Energie wohl eher nicht.
Man sollte also einen Motor IMMER, einmal angemacht, auch warm fahren, was beim Diesel länger dauert als beim Benziner, aber die Unterschiede sind heute nur noch marginal, da auch die neueren Direkteinspritzer-Benziner mit Turbolader, diese modernen Luftpumpenmotörchen, sehr, sehr sparsam mit dem Benzin umgehen, werden auch sie nicht mehr so schnell innerlich warm wie ihre ollen Kollegen anno dunnemals, die reichlich Abwärme produzierten.
Leider geht das eben oft nicht, wenn man das Auto nur mal eben aus der Garage fahren muss oder zwecks des Umparkens.
Ein paar Mal so etwas gemacht, auch gerne ein paar Mal im Laufe eines Monats, wird keinem Motor schaden, jedenfalls nicht so, dass er dann nach einem Jahr den Geist aufgibt.
Wichtig ist jedoch, dass man sehr oft längere Strecken fährt, wer NUR und AUSSCHLIEßLICH Kurzstrecke fährt, nur gelegentlich mal eine längere Strecke, sollte sich einen Hybriden oder ein E-Auto zulegen, aber wer hat schon so ein Fahrprofil?
Fazit:
Jeder Kaltstart belastet den Motor, egal ob Diesel oder Benziner.
Daher halten Motoren auch so lange, wenn sie praktisch nie ausgemacht werden, also im typischen Taxibetrieb, da wechseln sich im Drei-Schicht-System die Fahrer ab, das Auto bleibt aber das gleiche, der Motor wird praktisch nie kalt und obwohl fast nur Kurzstrecke gefahren wird, halten die Motoren ungeheuer lange durch, weil eben die belastenden Kaltstarts fehlen.
Den gleichen Effekt hat man, wenn man vorwiegend lange Strecken fährt, also täglich je 50 Kilometer oder mehr (einfache Wegstrecke) zur Arbeit pendelt, da kommen dann im Laufe eines Jahres ganz hübsche Kilometer drauf, vielleicht noch zusätzlich dienstlich damit mehrere Hundert Kilometer am Tag rumfahren und man schafft sehr viele Kilometer.
Das andere Extrem sind neue Autos in Rentnerhand, die stehen meist frisch gewaschen in Garagen rum und kommen nur einmal in der Woche zum Einsatz wegen Großeinkauf, 10 Kilometer im stop and go hin und wieder zurück, eventuell noch einen Arztbesuch in der Woche, das wars.
So ein Auto sieht nach 10 Jahren noch aus wie neu, hat nur 20.000 bis 50.000 Kilometer auf der Uhr ............ aber der Motor ist auf, bringt keine Leistung mehr, ist am Ende, weil der niemals richtig warm gefahren wurde, manchmal kann man durch vorsichtiges "immer mehr, immer schneller-Fahren" den Motor noch halbwegs retten, indem man ihn sozusagen "freibrennt", diese Aktion kann aber auch zum vollständigen Tode des Motors führen, das muss man gaaaanz vorsichtig machen.
Auf der anderen Seite hat man dann ein 10-jähriges Auto mit 500.000 Langstrecken-Kilometern, dessen Motor kaum Verschleiß aufweist, allerdings könnten Getriebe, Differential usw. ausgeleiert sein.
Also: Nicht alles so tragisch nehmen, einfach das Auto benutzen und dabei den Verstand eingeschaltet lassen, ist doch klar, dass man den kalten Motor nicht sofort belasten sollte, muss man das wirklich noch jemandem erzählen? Wenn ich aber eine Tiefgarage habe, dann MUSS ich ja wohl da mit kaltem Motor rausfahren oder wenn ich im Tal wohne und der erste Weg übern Berg führt ............ tja, dann geht es eben nicht anders, der Motor wird nicht gleich kaputt gehen.
Autofan Dieter