Da bin ich mal gespannt welches Halbwissen es geben soll ;-)
Das entsprechende Vdtüv Merkblatt für solche Veränderungen habe ich schon einmal hier durchgekaut.
Link
Bearbeitet von: Hessenspotter am 16.07.2016 um 12:20:01(Zitat von: Hessenspotter)
Ich hole ein wenig aus: In den Jahren 2005-2007 sind bundesweit diverse Überwachungsorganisation (ich erinnere mich an DE... und K*S) medial mit Ihren Schlampereien bei der HU und den Eintragungen aufgefallen. Daraufhin gab es eine Krisensitzung zwischen dem Verkehrsminister, KBA, Landeszulassungsbehörden und den betrauten ÜOs, in der der Bund die Länder angewiesen hat, die ÜO noch stärker zu überwachen. (Was für ein Paradoxon: man muss eine Überwachungsorganisation überwachen). Ab etwa 2008 traten dann auch die ersten Schwierigkeiten bei den Motorumbauten und Leistungssteigrungen auf: die Prüfer trugen plötzlich Ladedruck, Nummern und Typen der Komponenten ein und verlangten nach Freigaben von OEMs für die Motorumbauten innerhalb einer Baureihe, was bisher seltenst der Fall war.
Nach wie vor gab es aber schwarze Schafe unter den AAS (amtlich anerkannte Sachverständige) die sämtliche gegen Bares mit geschlossenen Augen durchführten, ziemllich negativ ist Saarland und Hessen aufgefallen, irgendwo geistert hier ein Thread, wo ein E92M3-Umbau auf N63 mit Leistungssteigerung auf etwa 700PS trotz erheblicher Mängel eine Eintragung bekommen hat und es anschließend eine gerichtlicher Auseinandersetzung zwischen Besitzer/Umbauer gegeben hat. Um Jahr 2009 gab es eine erneute Rüge an die ÜOs von den Landesbehörden, sodass im VdTÜV das von dir im oberen Post erwähnte Richtininien-Mekblatt deutlich erweitert wurde.
Nun muss man aber die Kirche im Dorf lassen und anmerken dass diese Richtlinien rechtlich nicht unbedingt bindend sind sondern lediglich eine Arbeitsanweisung für die AAS darstellen. Einzig die StVZO* und die FZV* sind rechtlich bindende Texte sind.
Und nun, was hat er mit den ganzen verlangten Gutachten auf sich? Die weiter unten genannten Gutachten geben dem AAS den einfachsten Weg die Eintragung rechtlich korrekt und einwandfrei abzusichern. Sie stellen also eine aktuelle Form dar, den technischen Stand des Umbaus festzuhalten und im Falle einer Auseinandersetzung mit Kunde/Gericht/Zulassungsstelle dem AAS gute Verhandlungsposition zu bieten.
Eben 😂. Ich habe täglich mit den Sachen zu tun. In Hessen werden solche Eintragungen überhaupt nicht mehr akzeptiert von der Zulassungsstelle ohne entsprechende Nachweise (Abgas usw.). Es gibt noch nicht einmal mal mehr Ausnahmegenehmigungen bei Importfahrzeugen fürs Abgasverhalten.
Was mir bei einem E46 direkt einfällt für eine Eintragung:
-Abgasgutachten
-Geräuschgutachten
- Nachweis der Bremsenwirkung gem. ECE R13H
- Nachweis des Fahrverhaltens bis Vmax
- Nachweis über die Erfüllung der EG Richtlinie über "Sicherung gegen unbefugte Benutzung" (auf deutsch Wegfahrsperre)(Zitat von: Hessenspotter)
und nun:
Abgasgutachten wird nur dann benötigt, wenn eine Vermutung vorliegt, dass sich das Abgasverhalten eines Fahrzeugs verschlechtert haben könnte. Wenn z.B. im E36 die gesamte Antriebskonfiguration des N54 inkl. original Datensatz, Übersetzung, Abgasanlage übernommen wird, dann ist dieser Nachweis gar nicht in spezieller Form benötigt, da weder die E36 Coupe Fahrzeugmasse noch Produkt aus cw-Wert*Stirnfläche sich verschlechtert hat gegenüber E92 Touring als Worstcase.
Geräuschgutachten:
Ist ebenfalls nicht notwendig, wenn Original Ansaugtrakt und Abgasanlage aus E92 verwendet werden. Die geringere Fahrzeugmasse des E36 spielt hierbei keine Rolle, da in der beschleunigten Vorbeifahrt die A-bewertete Schallleistung gemessen wird und nicht die Schallenergie.
Nachweis über die
Bremse entfällt bei Verwendung der E36 M3 Komponenen auch, da beide vMax bis 250km/h (N54 und S50). Ebenselbes gilt auch für den
vMax-Fahrverhaltennachweis.Der letzte Punkt ist mit einer ECE-zugelassenen Wegfahrsperre zum Nachrüsten gelöst.
So und nun die Frage, wie finde ich einen Prüfer, der über den Tellerrand hinaus eintragen kann: Am besten in DMSB-Kreisen oder eine Dipl.-Ing. suchen der richtig Fahrzeugtechnik studiert hat und nicht Elektrotechnik, Fertigung oder allg. MaschBau.