Sehe ich mit dem Punkt 1 anders. Bereits die Manipulation des Ergebnisses ist strafbar auch im Eigennutz. Stichwort Versicherung und gefahrene KM
Bearbeitet von: veno am 04.03.2016 um 09:43:41
(Zitat von: veno)
Ja, das sehe ich auch so, Manipulationen am Tachostand hat der Gesetzgeber verboten, er hat nicht weiter differenziert.
Allerdings gibt es eine Ausnahme, und zwar dann, wenn man einen anderen Tacho einbaut, egal aus welchem Grund, weil das bisherige Kombiinstrument (ist ja heute alles miteinander verzahnt, das ist eine Einheit) defekt geworden ist und man ein Austauschgerät einbauen muss oder weil man ein anderes design haben möchte und deshalb die ganze Einheit austauscht.
In dem Fall kann ich selbstverständlich den Kilometerstand des neuen Austauschgerätes auf den "richtigen" Wert manipulieren, dann stimmts wieder.
Andernfalls, wenn das Austauschgerät ein Neues war, würde der Tachostand ja auch zu wenig anzeigen, ganz ohne Manipulation, in dem Fall ist der Verkäufer verpflichtet, bei einem Verkauf auf den "wahren" Tachostand hinzuweisen, macht er da nicht, macht er sich ebenfalls des Betruges strafbar, weil er einen viel niedrigeren Tachostand vortäuscht.
Dumm ist nur, wenn der Besitzer das Auto bereits unwissend mit einem ausgetauschten Original-Kombiinstrument gekauft hatte, selbst davon nichts wusste und der nachfolgende Besitzer dahinterkommt, dass da kein Originalinstrument mehr verbaut war.
Das alles ist leider ein weites Feld, es wird geschätzt, dass eine erhebliche Anzahl an angebotenen Gebrauchtwagen mit manipulierten Tachoständen verkauft wird, die Dunkelziffer ist da sehr hoch.
@veno:
Das ist der Grund warum ich Autos nur noch aus privater Hand kaufe und mir die Verkäufer genau anschaue (Erstbesitzer). Die Wahrscheinlichkeit heute ein gedrehtes Auto vom Händler zu bekommen ist in meinen Augen x mal höher, leider.
Darauf kann man sich leider nicht verlassen, gerade die geschicktesten, gemeinsten Betrüger treten meist sehr, sehr seriös auf, gerade auch bei den privat angebotenen Autos. Es sei denn, man kennt den Verkäufer persönlich.
Bei den Händlern möchte ich da differenzieren: Es gibt die Markenhändler, die zumeist seriös arbeiten, die einen guten Ruf und nicht zuletzt ihren Händlervertrag zu verlieren haben, die das Gebrauchtwagengeschäft seriös betreiben, auch deshalb, weil sie darüber neue Kunden gewinnen wollen und es gibt die markenlosen, freien Händler, die ich auch wiederum in seriöse und weniger seriöse unterteilen möchte.
Am unseriösesten wirken auf mich Kiesplatzhändler, die allenfalls über einen alten Bauwagen als "Geschäftsräume" verfügen, die zumeist schon ältere Fahrzeuge aller Art stehen haben .............. aber auch unter diesen mag es ehrliche Händler geben.
Autofan Dieter