Bei soviel PS sollte er auch gut ziehen können, aber ich frage mich nur ob dieser Motor auch eine lange Lebensdauer hat, nicht dass es dann bei 180000-200000 ein Ende hat. Ich stelle mir halt die Frage ob der 328i nicht zu überbelastet ist mit 2 Liter Hubraum und soviel PS.(Zitat von: Delgado7)
Du redest wie damals mein Vater. Dieses Thema, das ja ein so kleiner Motor mit dieser Leistung ja gar nicht so lange halten könnte, ist so alt und langweilig wie so manch andere Binsenweisheit.
Vor 40 Jahren, als die meisten von hier noch mit der Rassel um den Christbaum geflitzt sind, hielt ein Motor selten bis 200.000km - eine Laufleistung, die heute von jedem Kleinstwagen mühelos erreicht werden kann. Die Motoren sind in den letzten Jahren immer leistungsfähiger, zuverlässiger und - zum Leidwesen der Hersteller - auch immer langlebiger geworden. Das gilt für Otto und Dieselmotoren.
Bei den heutigen Motoren werden andere Fertigungstechniken und andere Materialien eingesetzt. Starb noch vor 40 Jahren mehr als die Hälfte der Motoren an einem Kolbenklemmer oder einem Lagerschaden, so treten diese Schadensbilder heute bei ordnungsgemäßer Wartung (Wichtig!) kaum noch auf. Es ist nicht die Leistung, die einen Motor Knülle macht, sondern der Fahrer. Auch das kann man nicht genug betonen.
Grundsätzlich kann man die Kunden, die gehäuft Probleme mit ihrem Motor oder ihrem Fahrzeug haben, unabhängig vom Hersteller in drei Gruppen einteilen:
Gruppe 1: Die Nichtbesitzer
Der klassische Nichtbesitzer fährt das Fahrzeug nur - in der Regel der klassische Firmenwagen. Er mietet es, ist Leasingnehmer oder das Fahrzeug stammt aus dem Fahrzeugpool der Firma, in der er arbeitet. Da er keine Wartungskosten tragen muss, schert er sich einen Teufel um den sorgsammen Umgang mit dem Fahrzeug. Nach einigen zigtausen Kilometern ist er es eh wieder los und vorzeitige Defekte sind dann das Problem des Nachbesitzers.
Gruppe 2: Die ich hab keine Kohle
Vornehmlich jung und männlich will man nach der Ausbildung auch mal endlich mit den großen Hunden pissen gehen und kauft sich eine Karre, die was hermacht, aber möglichst billig ist. Nach einige Zeit merkt man, das eine Karre, die was hermacht, auch im Unterhalt nicht billig ist. Also versucht man sich selbst zu helfen, soviel wie möglich entweder selbst machen, durch einen Kumpel machen lassen oder in einer billigen Hinterhofwerkstatt "Wir können alle Autos" und repariert mehr kaputt als ganz. Meistens fällt das nicht gleich auf. Nur ein Beispiel: Bei mehr als 50% der Fälle einer defekten Kopfdichtung war der Kopf schon einmal herunten. Bei Luft- und Ölfiltern fällt selbst den Finanzämtern auf, dass diese dreimal häufiger auf Werkstattrechnungen zu finden sind, als diese durch Hersteller und Impoteure verkauft werden. Ein so aus kostengründen kaputtgewartete Fahrzeug ist ein Garant für ein kurzes Motorleben
Gruppe 3: Die Ich-bin-der-Fachmann Spezialisten
Grundsätzlich mindestens zwei oder drittbesitzter. Ich bau die Drallklappen aus, obwohl ich nicht wirklich verstanden habe, für was die gut sind, aber in den Foren sagen ja alle... Und die bei BMW sind ja sowieso zu blöd - aber ich bin es nicht, ich Chippe meinen 25d auf einen 30d,, ist doch eh der gleiche Motor, zumindest sieht er gleich aus. Klassischer Spruch bei Rückfragen in einem Forum "Ich hab schon alles getauscht". Außerdem: Ein BMW kann getreten werden, wenn er warm ist und außerdem weiß ich eh alles besser.
Diesen drei Gruppen sind die Hersteller zu großem Dank verplichtet, sichern sie doch über 80% der Einnahmen aus Motor und Antriebsbedingten Ersatzteilen. Dagegen verdient man an der vierten Gruppe nur verhältnismässig wenige Geld:
Gruppe 4: Der Rest
Er macht jeder Inspektion nach Werksvorschrift, es wird auch nach 250.000km noch die Originalqualität an Öl verwendet. Nach 200.000km waren zwei Glühstiffte seines Diesel defekt, er hat gleich alle machen lassen, weil er sich nicht vorstellen kann, dass die anderen besser aussehen. Er fährt sein Auto oftmals unbewußt sorgfälltig warm, fährt auch mal sehr gerne sehr schnell, tritt den Motor aber nicht nicht. Er treibts sich nicht in Foren rum, weil es nicht zu berichten gibt außer dass seine Karre läuft wie sie soll. Er gehört zum Rest, aber eben auch zu großen Masse der BMW-Fahrer.
Aufgrund meiner Tätigkeit und einer recht hochrangigen Verwandtschaft fährt bei uns in der Familie, im Verwandtenkreis und zu 50% im Bekannten BMW. In den letzten 30 Jahren waren das in der Summe rund 80-100 Fahrzeuge. Nur einer hat Probleme bekommen: Bei unserem Versicherungsvertreter (E39 525d) ist der Turbo verreckt. Als ich ihn fragte, ob an dem Auto etwas gemacht wurde, meinte er "Kann das damit zusammenhängen, dass ich die Motorsteuerung habe optimieren lassen, damit er sich mit dem Wohnwagen etwas leichter tut..". Er bekam keinen Kommentar, aber ne Rechnung von mir. Ansonsten keine teueren Schäden, dam mal ein paar Fensterheber, Glasschiebedach machte bei zweien Zicken, Nockenwellensensoren wurde ich ein paar los, ein Satz Injektoren und einen Zoo an Glühstiften - das war es aber auch schon.
Lebensdauer eine Motors ist heute keine Frage mehr der Leistung in Bezug auf die Größe, sondern der Handhabung. Ein kleiner Motor wird schneller warm und läuft damit kürzer im Kaltlauf. Ein Cousin von mir fährt seinen 520d seit über 400.000 km und er bereut den Spruch "die Karre fahr ich, bis sie auseinanderfällt". Und die mechanische Belastung des 20d ist höher als die des 28i.