Hallo.
Ganz überraschend hat meine Frau plötzlich ohne Vorwarnung unser zweites Kind bekommen ...jetzt wirds eng im Compact.
Jetzt steht die Anschaffung von einem 5 er Touring bevor.
Bevor ich mir die Frage nach der Motorisierung stelle,frag ich mich ob GASUMBAU oder Diesel ratsam ist.
Er soll ab und an mal einen 1850 kg Wohnwagen ziehen und sonst mittel und Langstrecke bewegt werden.Unsere Jahresfahrleistung liegt bei 20-30000 km.(Zitat von: Romano71)
20-30000km - in diesem Fall rentiert sich fast jeder Diesel. Mit Gas-Umbauten wäre ich - nun sagen wir es so -. etwas vorsichtig. Gas-Umbauten sind unkritisch bei klassischen Motoren mit nicht allzu hoher Leistungsdrichte. Vor allem bei den modernen Direkteinspritzenden Motoren, aber auch bei den Vorgängern, wird das Benzin auch zur Kühlung eingesetzt, das Benzin relativ viel Wärmeenergie durch die Verdunstung entzieht.
Ab wann sich ein Diesel gegenüber dem Benziner rechnet, hat nicht mit der persönlichen Meinung zu tun, sondern ist eine einfache Rechnung. Hierbei gilt: Je größer der Motor, desto mehr liegen Benziner und Diesel bei gleicher Leistung im Verbrauch auseinander. Und entscheidend ist nicht der günstigere Dieselpreis, sondern diejenigen Liter, die der Diesel erst gar nicht verbraucht.
Bei den meisten Dieselschäden sitzt übrigens die Ursache hinter dem Lenkrad. Turboschäden sind zu 95% vermeidbar, wenn viele Fahrer vor allem im kalten Zustand den Diesel nicht wie einen Benziner fahren würden.
Beim Verdichtungsverhältnis eines normalen Benzinmotors erreicht das Gas/Luftgemisch nicht die optimale Temperatur um schnell genug verbrennen zu können. Das Gas verbrennt somit langsamer. Dies bedeutet auch, dass die Reste des Gases im Zylinder noch am verbrennen sind, als das Auslassventil sich öffnet.(Zitat von: @5N1P3R)
Sorry, aber das ist Käse. Der Ottomotor ist seit jeher ein Gasmotor - auch Benzin wir in seinem gasförmigen Zustand verbrannt und auch wenn die Verbrennung von Gas etwas langsamer ist, so ist und bleibt es eine Gleichraumvebrennung. Die Verbrennung bei einem Ottomotor dauert zwischen 2 und 7°KW. Das was dan an Feuer bei Dragstern gerne aus dem Auspuff kommt, ist keine Verbrennung mehr, sondern völlig überhitztes Gas, bei dem Reste mit der Luft verbrennen, wenn es nach draußen strömt.
Die Leistungseinbußen kommen auch davon, dass das Gas zu langsam verbrennt und der Kolben sich bereits auf dem Weg nach unten befindet, während die Verbrennung noch stattfindet.(Zitat von: @5N1P3R)
Du weißt aber schon, das der Diesel genau nach diesem Prinzip arbeitet (Gleichdruckverbrennung) und unter anderem daraus seinen relativ hohen Wirkungsgrad bezieht? Daher kommen auch seine relativ hohen Drehmomente. Die niedrigere Leistung des Diesel resultiert daraus, dass er die hohen Drehzahlen eine Ottomotors nicht kann. Könnte mein Dieselchen seine 500Nm, die bei Nenndrehzahl von 4400 Umdrehungen noch anstehen, auf die 6000 Umdrehungen eines Benziners retten, wären das 315kw oder knapp 430Ps.
Ottomotoren arbeiten mit der Gleichraumverbrennung. Zum Zeitpunkt der Zündung muss das Gemisch vollausgebildet vorhanden sein. Es wird gezündet und verbrennt in einem "Rutsch" ohne merkliche Volumenänderung (daher Gleichraumverbrennung), der Druck steigt steil an und wird dann durch den nach unten weggleitenden Kolben entspannt. Dabei ist die Verbennung schon lange abgeschlossen. Der Vorteil dieser Methode ist, das es kaum Einschränkungen durch die Drehzahl gibt und damit sind Drehzahlen bis fast 20.000 Umdrehungen möglich.
Dieselmotoren arbeiten mit der Gleichdruckverbrennung. Bei ihnen gibt es kein Gemisch, sondern der Brennstoff wird über einen bestimmten Zeitraum (Einspritzverhältnis) eingespritzt und brenn mittel einer diffusen Flamme ab. Der Verdichtungsenddruck steigt erheblich schwächer an als beim Ottomotor, wird aber über einen weiten Bereich durch die nachgeführte Verbrennung konstant gehalten und somit bleibt auf der Druck auf den Kolben über bis zu 120°KW nahezu konsant. Das führt zu einem hohen Drehmoment - hat aber einen Hacken: Mit steigender Drehzahl müsste auch die Vebrennung schneller ablaufen, was sie aber nicht macht. Deswegen beginnt beim Diesel je nach Kolbengröße ab einer bestimmten Drehzahl das "Davoneilen" des Kolbens und damit ein unerwünschter Druckabfall. Bei Motoren im PKW-Maßstab beginnt das ab etwa 3500 Umdrehung und ist der Grund dafür, warum der Diesel oben raus so stark nachläst.
Die Verwendung von Gas als Brennstoff ändert beim Ottomotor nichts an der Gleichraumverbrennung. Der Unterschied in den Durchflammzeiten ist bei PKW-Motoren vernachlässigbar.