Hi,
über die Volumenänderung kann man die Motorleistungen nicht berechnen.
Generell wird bei einer solchen Berechnung auch nur die Motorinnenleistung betrachtet, also ohne Verluste durch Reibung, Öl- und Wasserpumpe, Lüfter, Lichtmaschine, etc.
Die Motorinnenleistung ist abhängig vom Kolbendruck, der durch die Spritexplosion wirkt.
Motorinnenleistung = (Gesamthubraum x mittl. Kolbendruck x Drehzahl) / 1200
Der Kolbendruck wird durch Messreihen ermittelt (-> Fischhakenkurve).
Wegen der aktuell verwendeten λ-Regelung reicht ein Punkt der Kurve (λ = 1).
Die Verbrennungsprozesse im Motorinneren sind viel zu komplex, als dass sie mit einfachen Formeln greifbar wären.
Hier ist eine recht ausführliche Beschreibung.Da findet man auch die nötigen Formeln (Seite 38ff).
Mit einigen Kenntnissen in Thermodynamik (lang, lang ist's her) lassen sich die auch anwenden.
Nette Aussage aus dem o.g. Skript:
"Das Verdichtungsverhältnis bei Ottomotoren zu erhöhen wird heute nicht mehr als Potenzial gesehen, da wie oben zu sehen ist, die Verdichtung (ε) z.B. von 10 auf 15 nur eine minimale Verbesserung des thermodynamischen Wirkungsgrades ergibt."
Bei modernen Motoren mit altertümlichen Tuningmethoden zu arbeiten, ist also wenig zielführend.
Die einzigen Methoden der effektiven Leistungssteigerung (bei gleichem Hubraum), die man nachträglich durchführen kann sind Aufladung und Kennfeldänderungen.
Nachträglicher Umbau auf variablen Ventileinlasshub (Valvetronik) oder Direkteinspritzung sind nicht machbar.
Solche Berechnungen sind also eher akademischer Natur.
Effektiv wird man die Leistung auf einem Prüfstand ermitteln müssen...
Ciao - Carsten