Zitat:
Jetzt meine Fragen:
1. Ist das möglich, dass das Gerät das rausrechnet?
2. Ist die Normallage wirklich (noch) nötig oder ist das ein Relikt aus Zeiten zu denen noch weniger mit Computern vermessen wurde?
(Zitat von: XuDaBit)
Zu 1.
Ja, das ist möglich, hängt aber vom Messtand ab.
Meiner kann das z.B. erst ab E46, alles was früher kam (auch noch E38/39) muss beladen werden um die korrekten Werte angezeigt zu bekommen.
Zu 2.
Hängt halt davon ab ob 1. funktioniert oder nicht.
Rechnet der Prüfstand die Werte im Verhältnis zur gemessenen Fahrzeughöhe aus, können durchaus auch asymetrische Einstellwerte angezeigt werden.
Muss beladen werden zeigt der Prüfstand symetrische (sowie statische) Werte an.
Diese werden meist nur erreicht wenn sich das Auto in Konstruktionslage befindet.
In die sogenannte Normallage wird das Auto zuerst mit einer genormten Beladung gebracht (der Tank sollte hierbei voll sein), und so der Höhenstand ausgemessen und mit den Vorgabewerten verglichen, mit einer Toleranz von +/-10mm.
Dies dient uA dazu um zu testen ob die Federn nicht erlahmt sind, welche in so einem Fall ersetzt werden sollten.
Anschließend kommt das Auto in die Konstruktionslage.
Hier werden nun die Gewichte im Fahrzeug so verschoben/ergänzt/entfernt, so dass die Toleranz zum Vorgabewert nur noch +/-2mm beträgt, bei M Fahrzeugen +/-1mm.
Ausserdem darf die Differenz der unterschiedlichen Höhenständen untereinander nicht zu groß sein.
Befindet sich das Auto in der Konstrukionslage, so sind in Normalfall auch die Werte im Bereich der Sollwerte.
Das lässt sich vor allem sehr gut beim Sturz beobachten, welcher bei einem unbeladenem Fahrzeug immer zu positiv als vorgegeben ist.
Beispiel:
Das Auto hat an der HA unbeladen einen Sturz von -1°10´.
Der Sollwert liegt beispielsweise bei -2°20´.
Wird jetzt das Auto in die Konstruktionslage gebracht, verringert sich die Fahrzeughöhe.
Eine Verringerung der Fahrzeughöhe bewirkt, dass der Sturz weiter ins Negative wandert.
Aus den -1°10´ wird dann z.B. -2°09´.
Bei einem Toleranzbereich von +/-0°20´ läge man somit im grünen Bereich, natürlich kann man dann auch den Wert gleich an den absoluten Sollwert anpassen.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr warum das so gemacht wurde......hab ich bestimmt mal gelernt, aber wohl vergessen. :-(
Es ist halt einfach so, dass die Messwerte eines unbeladenen Fahrzeugs schon ziemlich von dem entferrnt sein können, was der Messtand bei einem beladenen Fahrzeug vorgibt.
Ist aber am Fahrwerk etwas verändert worden, sprich eine nicht werksseitige Tieferlegung oÄ, so entfallen automatisch alle BMW Vorgaben zur Fahrwerksvermessung.
Diese greifen nur bei OEM Fahrwerken.
Ein tiefergelegtes Fahrzeug befindet sich von Höhenstand her ja meist schon unterhalb der vorgegebenen Höhenstandswerte, also kann/braucht man da auch nichts beladen.
In dem Fall gilt die inoffizielle Vorgabe, die Achswerte so weit wie möglich an den Sollwert heranzubringen und ansonsten darauf zu achten dass die Werte gleichmäßig zu links/rechts sind.
Wo du jetzt hingehst ist deine Sache.
Ich persönlich halte von vielen Filialen wie Euromaster, oder auch freie Werkstätten nicht viel.
Das rührt teils aus diversen Threads hier im Forum (wo die HA laut vielen Nicht-BMW-Werkstätten sich bei keinem BMW einstellen lässt), sowie aus eigener Erfahrung mit Kundenautos oder Autos von Bekannten......."Aktivlenkung, nie gehört", Lenkrad schief, Reifenverschleiß so hoch dass 2 nach nem halben Jahr geplatzt sind usw usw.
Aber hauptsache schön billig war´s, jetzt fragt sich mal einer warum.
Und ich kenn es nicht nur von Kunden und Bekannten, auch mit dem eigenen Auto hatte ich schon das Vergnügen
Ich kam zuletzt in die Verlegenheit, mein Auto bei nem Reifenhändler vermessen lassen zu müssen.
Hatte es auf meinem Messtand um es einzustellen, als mitten in der Einstellung eine Kamera ausfiel.
Hab den Wagen dann zu dem Reifenhändler gebracht, mir während der Vermessung diverse Unwissenheiten über BMW angehört (die man mir in meiner BMW Arbeitskleidung direkt vortragen musste), und meinen Sturz VA noch selbst eingestellt, da ein verstellbares Domlager am E36 wohl etwas unheimlich war.
Mir kam´s schonmal komisch vor dass die Werte auf deren Messtand sich massiv von denen unterschieden, welche ich auf meinem Hunter DSP600 hatte.
Nachdem ich losgefahren bin wunderte es mich somit auch nicht, dass das Lenkrad gut 45° nach rechts stand.
Am nächsten Tag zurück und reklamiert, das Auto dann Montags nochmal hingestellt.
Abgeholt, Lenkrad steht gerade, aber die Bemerkung des Monteurs, meinen Sturz nochmal eingestellt zu haben (den ich vorher selbst dort eingestellt hatte!), lies mich nochmal genau nachschauen.
Und zwar wurde der Sturz VR auf fast Anschlag nach innen (also negativ) gestellt, während der Sturz VL auf fast Anschlag Aussen (also positiv) gestellt wurde.
Ergebnis ist, dass wie auf den Bildern zu sehen, das rechte Vorderrad mit der Oberkante ins Radhaus steht, während das linke Vorderrad fast senkrecht im Radhaus steht.
Ein völlig asymetrisches Standbild, welches wohl auch den entsprechenden Verschleiß und ein Untersteuerndes Fahrverhalten bei Rechtskurven verursacht hätte.
Aber das entspricht wohl der Arbeitsqualität eines freien Reifenhändlers, hauptsache die Kundenreklamation ist weg, egal mit welcher Methode.
Danach hatte ich schon gar keinen Bock mehr nochmal dahinzufahren, nutzt ja eh nix wenn so nach der 1. Reklamation gearbeitet wird.
Habs jetzt bei meinem Lackierer nochmal einstellen lassen, auch wenn ich deswegen dann wieder 40km verfahren durfte......mittlerweile geht mein Messtand ja wieder.^^
MfG
Bearbeitet von: Airborne am 06.05.2014 um 22:45:09