Ich muss ernsthaft oft auf den Kalender gucken weil ich einfach nicht weiß welchen Tag wir haben.
Gruß Kevin
Bearbeitet von: Helldriver91 am 15.06.2016 um 16:31:42
(Zitat von: Helldriver91)
Ach, das kenne ich, geht mir auch so. Liegt aber auch wohl eher daran, dass ich gar nix arbeite, da ist jeder Tag wie der andere.
Ich denke man kann meine Unzufriedenheit herauslesen.
Ja, kann man.
Als ich noch beruflich aktiv war (ich habe bewusst das Wort "arbeiten" vermieden), war bei mir allerdings ein 24-Stunden-Tag und das 7 Tage die Woche die Regel. Es gab zwar auch Urlaub und an einigen Tagen musste man nicht arbeiten, man war jedoch IMMER verpflichtet, auf Anforderung sofort zu erscheinen, wenn es dem Arbeitgeber gefiel.
Dienst in der Nacht wurde sogar vergütet ........ mit sagenhaften 75 Pfennigen die Stunde. Dieser Wahnsinnswert wurde an Sonn- und Feiertagen sogar glatt verdoppelt auf 1,50 DM ......... Hurra!
Auch konnte man den Ort, an dem der Arbeitgeber einen haben wollte, nie selbst bestimmen, man wurde innerhalb Deutschlands hin- und her verschoben, ganz nach den oft nicht nachvollziehbaren Beweggründen des Arbeitgebers, Zusagen, dass man nun aber für mindestens den Rest des Berufslebens an diesem einsamen Standort irgendwo im Nirgendwo dann auch bleiben könne, wurden regelmäßig nicht eingehalten, so dass man sein inzwischen dort erbautes neues Haus mit riesen Verlust zwangsverkaufen musste. Das interessierte den Arbeitgeber aber nicht die Bohne.
So gesehen habt ihr es mit eurem Arbeitsverhältnis doch gut, freut euch doch, dass ihr einen Job habt und geregelte Arbeitszeiten. Wenn ihr mit eurem Schichtdienst nicht zurechtkommt, was ich verstehen kann, so wechselt doch den Arbeitgeber, wählt euch einen aus, der feste Arbeitszeiten hat oder sprecht mit eurem jetzigen Arbeitgeber, ob man den Schichtplan nicht auf feste Schichten umstellen kann, was viel besser für die Gesundheit wäre, denn der Mensch kann sich an andauernden Nachtdienst durchaus gewöhnen, nach 14 Tagen hat sich der Körper umgestellt (eigene Erfahrung).
Für den menschlichen Metabolismus ist es nur wichtig, einen geregelten Tagesablauf einzuhalten mit ca. 8 Stunden Schlaf, 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Freizeit, und das möglichst regelmäßig, weil der Mensch nun mal ein Gewohnheitstier ist. Dem Körper ist es dabei egal, ob die Aktivität nun nachts stattfindet oder tagsüber, der gewöhnt sich daran, nur regelmäßig sollte das sein.
Wechselschicht ist sehr schädlich und auf jeden Fall lebensverkürzend, weil der Körper mit den andauernden Wechsel nicht klarkommt, da gerät der gesamte Hormonhaushalt durcheinander, ein Dauerstress für Geist und Körper, mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.
Für alle, die immer noch rätseln, was das denn für ein seltsamer Arbeitgeber in meinem Fall gewesen war: Ich war bei der Bundeswehr Berufssoldat. Aufgrund des enorm fordernden Dienstes wird man da schon mit 53 Jahren in Pension geschickt, dann ist man fertig, aber sowas von! (Achtung: Ironie!)
Jetzt bekomme ich ca. 2.200 Euros fürs Nixtun, Netto, versteht sich (wir werden immer Brutto für Netto bezahlt, na ja, nicht ganz, Steuern gehen schon noch ab, aber keine Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung). Ist eigentlich ganz schön ungerecht, ich kann aber nix dafür, dass es so ist.
Dafür wurden wir von euch bzw. euresgleichen ausgelacht, als wir damals fürn Appel und nen Ei beim Bund anfingen, da habt ihr das Dreifache verdient. Und plötzlich den Wohnort wechseln, eventuell sogar das Bundesland, musstet ihr auch nicht.
Also: Seht zu, dass ihr möglichst schnell von diesem verdammten Wechselschichtsystem wegkommt. Geregelte Arbeitszeiten sind Gold wert.
Autofan Dieter