Mein Motto ist immer: Den Verkehr möglichst flüssig halten!
(Zitat von: ChrisH)
Das galt ganz früher mal als Devise für Stadt- und Verkehrsplaner, inzwischen ist man davon abgekommen, es werden überall Hindernisse, Verengungen und Bremsen in Form von Schwellen eingebaut, mal hat man 200 Meter eine 30er Zone, dann für 50 Meter 50 km/h, dann wieder 30, dann 70 für glatte 100 Meter, dann wieder 30 für 300 Meter, dann darf man wiederum 50 für ganze 100 Meter fahren, bevor man Engstellen und Schwellen überwinden muss, inzwischen gilt die Devise: Den Verkehr möglichst einbremsen wo es nur geht, CO²-Emissionen scheißegal.
Die Einführung eines Tempolimits auf den Autobahnen hätte auf mein Fahrverhalten kaum Einfluss, im Gegenteil wäre ein flüssigerer, homogenerer Verkehrsfluss zu erwarten, wenn beispielsweise alle PKWs mit ca. 130 km/h fahren würden, man müsste nicht, wenn man bei der heutigen Verkehrslage auf der Autobahn fährt, schnelleren Autos, die es mal so richtig krachen lassen, Platz machen und selbst sich einbremsen, nur um dann wiederum Fahrt aufzunehmen (kostet alles Kraftstoff und verursacht das ach so grauenvolle CO², an dem wir alle sterben werden!), man könnte ohne Stress hintereinander herfahren und spart sich so eine Menge Kraftstoff und Nerven und kommt genauso schnell am Ziel an, na ja, nicht genauso so schnell, aber nur 5 Minuten später als die Raser, die hängen nämlich alle Hundert Meter hinter langsameren, gerade überholenden PKWs und LKWs fest, müssen dann wieder mit Vollgas beschleunigen und sind am Ende kaum schneller am Ziel.
Allerdings ..........
Da Deutschland das einzige Land der Welt ist, in dem es eben KEIN generelles Tempolimit gibt, sind alle Autohersteller, die ihre Produkte in Europa anbieten, gezwungen, ihre Autos für eben diese maximal erreichbare Höchstgeschwindigkeit auszulegen, das ist ein Riesenaufwand, was das Fahrwerk, die Federung/Stoßdämpfung, Bremsen und Reifen betrifft, außerdem muss der Motor genügend Kühlkapazität haben, um bei Dauervollgas für mehr als 10 Minuten nicht den Hitzetod zu sterben, was auch konstruktive Massnahmen am Motor selbst betrifft (Zylinderkopfdichtung usw.).
Wer immer als Automobilproduzent also in Europa Autos verkaufen will, gleich ob aus den USA, Japan, Korea oder Europa selbst, muss hier also einen ungeheuren zusätzlichen Aufwand treiben, um die Autos autobahnfest zu machen. Fällt das mal weg, weil auch Deutschland ein Tempolimit einführt, brauchen sie das nicht mehr, man kann dann auch in Europa Autos nach ameriknischem Standard verkaufen, also mit einem wiegend-weichen Fahrwerk, welches die Fuhre ab ca. 130 km/h ins Schwingen und Schleudern bringt, selbst auf ebener Fahrbahn, mit Bremsen, die eben nicht aus 250 km/h Höchstgeschwindigkeit das Auto jederzeit zum Stehen bringen können müssen, da kann man ganz schön abspecken, denn dann darf ja niemand mehr schneller als meinetwegen 130 km/h fahren, man braucht keine Reifen mehr, die mehr als ca. 160 km/h aushalten müssen und die Kühler am Motor kann man auch abspecken und kleiner machen, des weiteren machen wirklich starke Autos dann keinen Sinn mehr.
Heute kaufen sich viele Schweizer, Holländer, Belgier, Franzosen usw. sportliche, starke Autos vom Schlage eines Porsche, Ferrari, Mercedes AMG oder BMW mit viel Power doch nur deshalb, um damit gelegentlich auf deutschen Autobahnen mal "die Sau raus zu lassen" und Amis kaufen sich deutsche Autos doch nur deshalb, weil diese ein ordentliches Fahrwerk und gute Bremsen und eine exaktes Fahrverhalten haben, was sie nur deshalb haben, weil es in Deutschland kein Tempolimit gibt.
Fazit: Würde hier ein Tempolimit eingeführt werden, wäre das der Startschuss für den Niedergang des deutschen Automobilbaus, mit chinesischen, koreanischen oder auch amerikanischen Billigautos können wir nicht mithalten.
Aber das ist sowieso egal, wenn die Regierung so weitermacht, werden wir eh deindustrialisiert werden, dann gibts eben Nachts bei Windstille keinen Strom und die Fabriken müssen schließen, deren Arbeiter müssen dann auf Abruf bereit stehen, sobald es wieder Strom gibt, dürfen sie dann wieder arbeiten.
Dass das die Fabriken nicht lange mitmachen, dürfte klar sein, also werden sie ins Ausland abwandern. Dann kann sich der arbeitslos gewordene Fließbandarbeiter sowieso kein Auto mehr leisten und die Frage nach einem Tempolimit stellt sich ihm erst gar nicht.
Autofan Dieter