Es ist vor jeder Wahl das gleiche: SPD und Grüne packen das Thema Tempolimit auf Autobahnen wieder aus.
Diesmal frage ich mich als kritischer Wähler allerdings, ob hier eine Taktik verfolgt wird.
Ich will mal meine Meinung schildern und zu Diskussion und kritischem Hinterfragen anregen.
Erstmal der Korrektheit wegen: Alle Infos haben als Quelle die Nachrichtenseite
www.n-tv.de. Sollte ich irgendwo eine falsche information eingebaut haben oder fehlinterprätiert haben, weist mich bitte drauf hin.
Diese Woche überrascht SPD-Parteichef Gabriel mit dem Vorstoß für ein Tempolimit auf Autobahnen. Vorher auf dem Wahlparteitag soll dies kein Thema gewesen sein.
Somit ist die Forderung nach einem Tempolimit nicht im offiziellen Wahlprogramm, würde ich interprätieren.
Vor ein paar Wochen war der Grünen-Wahlparteitag. Ich habe ihn in den Medien verfolgt und bin nicht einmal auf das Wort Tempolimit gestoßen.
Also gehe ich davon aus, dass auch hier die Forderung nach einem Autobahntempolimit nicht Teil des Wahlprogramms ist - find ich zwar komisch, sehe ich aber so (???).
Wenn also nun ein Wähler die Wahlprogramme so in den Medien aufgenommen hat, aber beispielsweise die Sozialpolitik dieser Parteien gut findet, wählt er eine dieser Parteien obwohl er Autofan ist und gerne schnell fährt.
Er fühlt sich sicher, dass kein Tempolimit droht.
Was würde nun nach der Wahl passieren, hätte er seine Stimme einer Partei gegeben, die seinem Spass am Auto ein schnelles Ende bereitet?
Würde die SPD sagen "wir haben 2007 auf einem Bundesparteitag die Forderung nach einem Tempolimit von 130 Stundenkilometern auf Autobahnen beschlossen"?
http://www.n-tv.de/politik/Gabriel-rudert-im-Tempolimit-Streit-zurueck-article10617681.htmlWarum soll das jetzt "aus dem Wahlkampf herausgehalten" werden?
LinkWürden die Grünen sagen, dass ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen schon immer zu ihren Grundprinzipien gehört?
Ich hoffe, dass das so nicht kommt. Können wir denn sicher sein, dass es nicht so kommt?
Da fällt mir noch ein: Denke nur ich, dass die Grünen aktuell mehr mit Sozialpolitik als mit Umweltforderungen in den Medien sind? Sind Umweltthemen nicht so populär, frage ich mich? Etwas übertrieben formuliert: versprechen uns die Grünen Kindergartenplätze und werden - wenn wir sie wählen - Tempolimits und Fahrverbote liefern?
Das ist nur meine Meinung, denkt mal drüber nach.
Ich für meinen Teil habe Spass am Autofahren. Da wo es geht und erlaubt ist fahre ich auch gern schnell (aber immer vernünftig).
Tatsächlich ist Autofahren für mich eine emotionale Sache, wie auch für viele andere. Deswegen ist das Thema Tempolimit auch eine emotionale Sache. Wenn die Hürde einmal genommen ist und das Tempolimit da ist, wird es sicher weitere Schritte in Richtung Tempo 30 in der Stadt, 80 auf der Landstrasse, Fahrverbote etc. geben, da bin ich mir sicher.
Irgendwann kann Autofahren dann keinen Spass mehr machen und ich befürchte, dass dieses Ziel von manchen Menschen verfolgt wird. Wenn sich dann aufgrund der Einschränkungen keiner mehr fürs Autofahren interessiert ist es ja leicht zu sagen, "jetzt gehen wir richtig dagegen vor, es hat ja keine Lobby mehr in der Gesellschaft".
Mit dem Thema "Image deutscher Autohersteller im Ausland" will ich erst gar nicht anfangen, nur soviel: Aufgrund der Emotionalität des Themas ist sicher "German Autobahn tested" ein Verkaufsargument für unsere heimischen Autohersteller. Den Traum vom schnellen Fahren kauft der Kunde mit und fühlt sich zudem sicherer, weil das Auto ja "auf das hohe Tempo auf deutschen Autobahnen ausgelegt ist".
Wie gesagt, alles meine private Meinung, denkt drüber nach.
Ich bitte alle mit Benzin (oder Diesel) im Blut mitzuhelfen, dass uns unser Hobby nicht genommen wird.
Diskutiert mit Menschen die unentschlossen sind, überzeugt die anderen Wähler.
Danke Euch allen!
Andreas
:-)
PS: Nichtwählen ist keine Lösung, meine Stimme sollte dem gegeben werden, der meinen Vorstellungen am nächsten kommt - es ist sehr unwahrscheinlich, dass man alle Punkte für die eine Partei steht gut findet (Prioritäten setzen).