Um die Diskussion abzurunden:
Die in der Betriebsanleitung angegebenen Öle erfüllen sicher die Anforderungen des Herstellers, wobei man eine gewisse Schwerpunktsetzung berücksichtigen muss:
Da alle Hersteller versuchen, am Verbrauch zu drehen, werden seit einigen Jahren Öle mit verminderter HTHS-Viskosität (
High
Temperature-
High
Shear) eingesetzt. Diese Öle verhalten sich bei hoher Temperatur und gleichzeitig hoher Scherung dünnflüssiger, als die Basisviskositätsangabe dies vermuten ließe. Sie lassen den Motor dadurch etwas leichter drehen. Nicht jeder Motor ist für diese Art von Ölen ausgelegt, entscheidend ist die ACEA Spezifikation des Öls:
Wenn das Öl
ACEA A5/B5 = abgesenkte HTHS-Viskosität entspricht, darf es nur für entsprechend ausgelegte Motoren verwendet werden. Dagegen dürfen Öle gemäß A3/B3/B4 auch in anderen Motoren verwendet werden. Jetzt wird's kompliziert: Man erkennt an der Viskositätsangabe nicht unbedingt, was man vor sich hat. Beide Spezifikationen gibt es z.B. als SAE 0W30.
Außerhalb einer reinen Markenwerkstatt kann einem deshalb wohl leicht ein Öl mit der falschen Spezifikation eingefüllt werden. Deshalb rate ich dazu, dass man entweder
spezifikationsgerechtes Öl einfüllt ( BMW LL98/LL01/LL04 ) oder man sich vorher genau informiert und das Kleingedruckte auf der Rückseite liest.
Bei nicht gerade arktischen Temperaturen dürfte kein Motor mit einem normalen 10W40 echte Probleme bekommen. Nur für
Diesel mit Partikelfilter ist das Zeug nicht erlaubt, weil es zu hohe Ascheanteile hat. Wer es trotzdem fahren möchte, kann auf sogenannte "low SAPS" Varianten ausweichen. Die sind aber schon wieder ganz schön teuer, gemessen an einem normalen 10W40. Trotzdem gibt es sie, besonders für den kommerziellen Bereich.
Ich fahre im Benziner ein 10W40 in Fuhrparkrezeptur für < 4€/L mit einer Lebensdauer >25tkm. Aber jeder darf tun was er für richtig hält.
Bearbeitet von: Frank 318touri am 17.05.2012 um 21:24:33