Ich hab mir eben mal die Mühe gemacht, in meinem Personalmanagement-Skript zu blättern. Mein Herr Prof hat die Bewerbungsmappenaussortiererei in drei Schritte aufgeteilt:
1. Vorauswahl - hier werden die offensichtlich schmutzigen und unordentlichen Bewerbungsmappen aussortiert. Killer-Kriterien sind hier diverse Flecken (Soße, Kaffee, Fett, Sperma, Blut, ...), Eselsohren bzw. Knitter, ...
2. Grobauswahl - hier kriegen alle die, die ne unvollständige Bewerbung abgeliefert haben, ne Absage. Also die, die das Bild vergessen haben, die Unterschrift (hab ich selbst schon gesehen), die kein Anschreiben beigelegt haben, sich den Lebenslauf oder die Zeugnisse gespart haben, ...
Ich vermute mal, er würde bei der Gelegenheit auch grobe, offensichtliche Fehler (z.B. Tippfehler in der Anschrift) aussortieren. Jedenfalls dann, wenn sie auffallen.
3. Feinauswahl - also der ganze Rest. Beurteilung der Bewerbungen anhand der Zeugnisse, des Anschreibens usw.
Natürlich sehr gut möglich bzw. sehr wahrscheinlich, dass der eine oder die andere es anders macht. Vor allem in kleinen Unternehmen mit einer nicht allzu ausgelasteten Personalabteilung werden die nur vereinzelt eintrudelnden Bewerbungen sicher schon aus Interesse komplett gelesen. Manchmal sind die echt witzig zu lesen. Bzw. manchmal will man einfach nur noch weinen...