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Thema: 318 iS Touring, Avusblau Date: 09.07.2013 Beitrag: Hallo liebe Community! Seit einiger Zeit lese ich still und heimlich hier bei Euch mit und habe damit schon den einen oder anderen wertvollen Tip gefunden. Da ich nun ein neues Projekt begonnen habe und sicherlich einige Fragen auftauchen, möchte ich mich einfach mal kurz vorstellen. Ich bin 36 Jahre alt und mit dem Motorsport eigentlich schon lang verbunden. Durch zwei Kinder ist halt nur nicht mehr sooo viel Zeit zum Schrauben und arbeiten muss man ja schließlich auch noch. Nachdem mir im letzten Jahr mein Ford Focus Diesel um die Ohren geflogen ist (der Turbo ist durchgegangen) musste eine schnelle Lösung her. Eine Bekannte verkaufte gerade ihren E36 Touring für schmales Geld, also griff ich zu. Ein 316i in Avusblau mit M-Paket. Ich stand schon immer auf die Form des E36. Mitte der neuniger Jahre durfte ich miterleben, wie sich ein Arbeitskollege einen 318iS neu bestellt hat, welcher dann direkt zu Schnitzer ging und auf M3 umgebaut wurde. Damals hat man sowas noch wegen derVersicherungseinstufung getan. War eine heiße Kiste, für mich aber unerreichbar.... Als ich dann anno1996 meine Frau kennen gelernt habe, fuhr meine Schwiegermutter ebenfalls einen roten 318iS. Das Auto war zwei Jahre alt und wenn ich nett war, dann durfte ich am Wochenende gemeinsam mit meiner Süßen mit der Kiste durch die Gegend düsen. Das war schon was. Nun hab ich nach fast 20 Jahren BMW- Fieber meinen eigenen E36..... Da ich zwei Kinder hab und meine Frau auch recht gern mobil ist, haben wir dann halt noch ein Auto gesucht. Wir sind fündig geworden.....ja, richtig....bei BMW. Ein weiterer E36 Touring, in Avusblau als 318i. Bisher sind wir sehr zufrieden mit den Bimmern. Mehr durch Zufall bin ich nun an einen Compact mit M44b19 gelangt. Die Karosserie ist durch und Lust das Ganze zu schweißen hab ich nicht. Ermutigt durch die Fotostory von BULLDOG, hier aus dem Forum, steht also nun der Umbau meines 316i an. Der Compct ist schon recht weit zerlegt, sodass im Urlaub kräftig geschraubt werden kann. ![]() Bearbeitet von: Doubletouring am 09.07.2013 um 10:27:51 10.07.13 Hier erst mal ein Foto von unserem Doppelpack: ![]() Der links is meiner, der rechts von meiner Frau. Hier ist meiner lediglich mit Enzo H Felgen in der aufregenden Größe 7 x 17 und der Bereifung 215/45/17 bestückt, ansonsten Serie. Der 318i meiner Frau ist komplett im Serienzustand. Irgendwann im Laufe diesen Jahres habe ich ein Satz Fahrwerksfeder von Eibach sehr günstig erstanden und verbaut. Seitdem kauert er an der Vorderachse 50 mm und an der Hinterachse 30 mm tiefer. ![]() Da die Straßen hier im geldüberfluteten Berlin ja sowas von exzellent sind, ist mehr Tiefgang einfach nicht drin. Außerdem fahren ja meine Kinder sehr oft mit, die sollen ja keinen Rückenschaden bekommen ;-) ![]() Hier noch eins... Mein 316i ist, wie auf den Bilder zu erkennen, nicht allzu spektakulär. Ziel war es erst einmal, alle Komponenten wieder in Betrieb zu bekommen. So funktioniert nun wieder die Klimaanlage und auch die Spiegel sind wieder beheizt. Desweiteren habe ich eine FFB nachgerüstet, ist halt einfach praktischer. Etwas Rost gibbet leider auch schon, aber das ist dann das nächste Projekt..... Ansonsten hat er ab Werk das M-Paket und die Alcantara Ausstattung in Blau. Um eines gleich vorweg zu nehmen, dieser Bimmer wird kein Showfahrzeug werden. Zeit und Geld sind halt doch recht begrenzt und so wird sich nicht sooo viel tun. Nur keimte irgendwie die Idee, vielleicht doch ein wenig mehr Leistung zu haben. Obwohl der 316 im Flachland für den täglichen Betrieb eigentlich ausreichend ist. Einen Motorumbau hab ich das letzte Mal anno 1996 gemacht. Da haben wir einen 19E GTI ohne Kat umgebaut um nicht horrende Steuern zahlen zu müssen. Irgendwie ist uns damals auch noch ein 2L Block vom Passat mit in den Motoraum gefallen.... Nun ja, ist schon etwas her aber die Kiste ist recht gut gerannt. Durch Zufall hab ich nun bei den Kleinanzeigen von E*** einen 318ti, Bj 98 entdeckt. Der Preis war nicht allzu hoch und die Laufleistung des Fahrzeugs betrug 157 Tkm. Einzig das er leider keine Klimaanlage hat. Naja, schauen kann man ja mal, dachte ich mir. Vielleicht kann man ja alles irgendwie kombinieren. Die Kiste war von der Karosserie in einem schlechten Zustand, die Airbaglampe leuchtet, die ABS- Lampe leuchtet......naaajaaaa....! Aber der Motor läuft wie ein Bienchen. Nach einer kurzen Probefahrt nahm ich ihn schließlich mit... ![]() Da isser.... Also schnell zur Schrauberhöhle und genauer geschaut... ![]() ![]() ![]() Da mich Familie und Arbeit halt doch immer etwas binden bleibt nicht ganz so viel Zeit zum Schrauben. Bin aber die letzten Tage dann doch ein wenig weiter gekommen. Gut Ding will Weil... ![]() Das war der Ist- Zustand im Compact ![]() Erst mal Platz schaffen ![]() Abgasanlage und Kardanwelle sind auch schon raus ![]() Kühler und Anbauteile entfernt Einen Tag später sah das Ganze schon so aus. Hoffentlich bekomm ich das alles wieder zusammen... ![]() ![]() Und noch mal eine Übersichtsaufnahme... Heute nun ging es ein Stück weiter. Der Motor wurde an den Haken genommen und die letzten Befestigungen gelöst. ![]() Hat alles recht gut geklappt. Ach ja, wir haben Motor und Getriebe am Stück herausoperiert. Die Riemenscheibe von der Servopumpe hat sich nicht lösen wollen, doch nach einigen schlagkräftigen Argumenten war auch sie runter. ![]() Danach sah es dann so aus... ![]() Dann noch Kabelbaum und Steuergerät in Sicherheit gebracht und anschließend die gähnende Leere bestaunt. ![]() Ab morgen werde ich mich dran machen, einige Dichtungen zu erneuern. Am Kettenkasten ist eine recht große Ölanhaftung vorhanden. Bin mir noch nicht schlüssig ob das von der Kurbelwellendichtung oder vom Kettenkasten selbst kommt.... Die blanke Stell ist in Höhe der Wasserpumpe. Somit könnte das Öl durch den Lüfter hochgeschleudert worden sein. Während der gesamten Zeit standen mir ETK und TIS hilfreich zur Seite. Somit konnte ich bei auftretenden Ungereimtheiten erst einmal in Ruhe vergleichen und Schritt für Schritt das weitere Vorgehen planen. Ein unschätzbarer Vorteil. Folgende Fragen haben sich bis zu diesem Zeitpunkt beim Schrauben ergeben: 1. - muss die Bremsanlage abgeändert werden (Sättel, Bremskraftverstärker pp.) 2. - passt das Getriebe 3. - passt die Kardanwelle 4. - hat die Benzinpumpe eine andere Förderleistung 5. - ist die vorhandene Klimaanlage mit dem Motor kombinierbar (Anschlüsse, Schläuche, pp.) 6. - passt die Abgasanlage 7. - ist die Sache mit dem Kabelbaum tatsächlich plug n play realisierbar 8. - kann ich für die Kühlung meinen Elektrolüfter verbaut lassen und die Visco einfach "wegrationalisieren" Also habe ich mich zu Hause in Ruhe an den Rechner gesetzt, verglichen, ausgedruckt und wieder verglichen. Vielleicht interessiert es jemanden, daher hier kurz die Antworten zu den Fragen: 1. - die Bremsanlage an der VA ist inkl. Bremskraftverstärker, Bremsregelventil, Sättel, Beläge beim 316i, 318i, 318iS absolut b augleich. Die Hinterachse unterscheidet sich, wie bekannt, durch die Bauform ala E30. Da aber die Bremsscheibe (so denn schon vorhanden) am E36 größer ist als die beim Compact, ist diese auch ausreichend. 2. - auch das Getriebe ist bei allen 3 genannten Ausführungen gleich, lediglich das Diffi ist halt anders übersetzt. In meinem Fall aber eine zu vernachlässigende Sache, da sich hier nur im zweiten Nachkomma- Bereich Unterschiede ergeben. 3. - meine vorhandene Kardanwelle passt. Die vom Compact ist halt kürzer und daher nicht verwendbar. 4. - Förderpumpe ist baugleich und bringt exakt die gleiche Leistung 5. - mit ein wenig "Anpassungsarbeiten" passt auch der Klimakompressor recht unkompliziert an den Motor. 6. - der Krümmer und das Flammrohr sind beim 318iS, 318ti, 318iS Class 2 absolut baugleich, somit passen sie auch an den Touring problemlos ran. Nur der Endschalldämpfer hat mir etwas Kopfzerbrechen bereitet. Doch Dank des guten Tipps von Ronny hab ich mir einfach den ESD vom Coupe bestellt. Passt so als ob er für den Touring gemacht wurde. Nochmals riesen Dank für den Tipp! 7. - kurz und knapp: funktioniert! 8. - auch das ist problemlos möglich, der Kühler vom 316i ist sogar größer! Der Compact wurde also aus der Garage geschoben und weiter ging es. Es hat mich schon etwas an Überwindung gekostet den 316i zu zerlegen. Schließlich lief er perfekt trotz der Laufleistung von mittlerweile 192Tkm. Kein Klingeln oder Rassel und der Ölverbrauch betrug gerade einmal 0,5 Liter auf 8Tkm! Also los geht`s: ![]() Hier die robuste 8V Technik in meinem Touring ![]() Schritt für Schritt alles demontieren und entfernen.... ![]() Alles schön markieren, man weiß ja nie..... ![]() Ab an den Haken und raus damit. ![]() Und wieder herrschte gähnende Leere....... ![]() Bevor nun der Einbau des M44 erfolgte, wurde dieser gründlich mit Benzin gereinigt und der größte Teil des Drecks entfernt, welcher sich nun mal im Laufe der Zeit ansammelt. Die Undichtigkeiten konnte ich nicht ermitteln. Da der Urlaub nicht allzu lang war, habe ich mich gegen eine komplette Neuabdichtung entschieden. Hoffentlich bereue ich das nicht noch... Also wurde der M44 eingepasst: ![]() Das ging alles ohne größere Probleme und da ich ja bereits den Compact zerlegt hatte, waren mir alle Arbeitsschritte bekannt. Als ich dann beim Zusammenbau war, kam mir die Idee, den ganzen Ansauggeräuschtrakt des iS einfach wegzulassen und das Luftfilterunterteil des 316i zu verwenden. Die beiden Unterteile sahen zunächst fast gleich aus, was Lufteinlassgröße und Aufteilung betraf. Das Ganze sah dann so aus. Als Vergleich ist weiter oben die originale Bauart vom Compact zu sehen. ![]() ![]() Wie bereits geschrieben habe ich mich dazu entschieden, die Viscokupplung wegzulassen. Der Klimakompressor passt grundsätzlich an den Motor, Halterung ist baugleich. ABER: ein Schlauchanschluss steht so ungünstig, dass die obere Halterung nicht genutzt werden kann. Es fehlen ca. 0,5 cm um die Schraube in die Halterung zu bekommen. Also hab ich improvisiert und einen Winkel angefertigt. Somit steht der Kompressor zwar etwas ab aber er funktioniert auch so. ![]() Nachdem der Motor samt Getriebe nun eingebaut war, wurde alles angeschlossen und montiert. Das fing bei der Kardanwelle an und hörte beim desaströsen Befüllen des Kühlkreislaufes auf. Hier ein Tipp an alle Schrauber: Mein Prinzip ist generell, dass alles was ich abschraube oder löse, ich auch grundsätzlich SELBST wieder montiere und festziehe. Nur diese mal bin ich diesem Grundsatz untreu geworden. Mein Schwiegervater, selbst fest seit der Jugend im Rennsport verwurzelt, bekam das "Schrauberkribbeln" in den Fingern, als er mich da so schrauben sah. Über seine Hilfe hab ich mich natürlich genauso gefreut wie über die meines Vaters. 4 Hände sind schon was feines, 6 sogar noch besser. Da geht so manche Arbeit halt viel einfacher von der Hand. Nur eben hier lag auch das Problem. Schwiegervater wollte sich nützlich machen und überprüfte die Anschlüsse des noch ausgebauten M44. Hierbei zog er auch die Schlauchschellen auf der Rückseite des Motors an. Ja genau, die Stelle, die sich im eingebauten Zustand zwischen Motor und Spritzwand befindet. Einige werden jetzt ahnen was passiert sein könnte..... Der Motor war komplett drin, der Kabelbaum verlegt, die Abgasanlage bis zum Kat montiert. Einem kurzen Probelauf stand somit nichts mehr im Weg. Ich zweifelte bis zu diesem Zeitpunkt noch immer an der Plug n`Play Geschichte und an meinen eigenen Fähigkeiten. Somit war ich bis zu Zerreißen gespannt und wollte einen Testlauf wagen. Hierzu befüllte ich also das Kühlsystem. Da ich den gesamten Kreislauf eh erst einmal spülen wollte reichte einfaches Wasser aus. Nachdem nun ca. 3 Liter Wasser im System waren, hörte ich ein Tropfen aus der Grube. Wahrscheinlich sind in diesem Moment alle meine Gesichtszüge entgleist..... Jetzt ging es an die Ursachensuche. Und wie bereits oben beschrieben, waren es jene beiden Schlauchanschlüsse auf der Rückseite des Motors, die, an die man nicht mehr rankommt.... Nach kurzem Fluchen und Abreagieren ging es nun an die Ursachenbekämpfung. Also den Ansaugtrakt wieder runter, den Kabelbaum noch einmal komplett lösen und irgendwie Platz schaffen um an die Schellen zu gelangen. Es hat einiges an Nerven gekostet doch letztlich hat es dann geklappt. Mit der 1/4 Zoll Ratsche eine fürchterliche Verlängerung gebaut und das Ganze irgendwie nachgezogen. Es hat funktioniert... Jetzt kam der Zeitpunkt der Wahrheit: Schlüssel gedreht und erst einmal geschaut was die Instrumente sagen. Da alles gut aussah den Schlüssel weiter gedreht und gestartet. Genau 4 mal musste der Anlasser insgesamt drehen, dann lief alles an. Kein Stottern, kein Verschlucken oder sonst noch was. Ich war erstaunt... Jetzt musste noch die Abgasanlage komplettierte werden. Schwiegervaters Bekannter war Schrauber bei einer BMW Bude in Wildau. mittlerweile ist er selbstständig und hat eine eigene Werkstatt. Also wurde er befragt, wie man es nun am besten mit der Abgasanlage halten solle. Seiner Meinung nach passe da gar nichts aus dem BMW-Regal. Es müsse alles angepasst werden. Wir mögen doch die Anlage des 316i nehmen und anpassen. Auch die Verengung des Querschnitts sei unproblematisch, das merke man nicht laut seiner Aussagen. Dies schien in der Tat keine große Rolle zu spielen, da die Abgasführung beim Compact ab Werk schon eine starke Verengung hat, genau an der Stelle, wo das Rohr unter der Hinterachse geführt wird. Somit begannen meine beiden Mitstreiter (Vater / Schwiegervater) den vorhandenen Auspuff "umzubrutzeln". Grundsätzlich fand ich die Idee nicht sooo schlecht, weil kostengünstig. Allerdings machte mir hier schon die Optik starke Bauchschmerzen. Ich muss das ganze Gedöns ja irgendwie dem amtlich Anerkannten verkaufen...... Trotzdem stand einer Proberunde erst mal nichts im Wege. Der "Gebrutzelte" war natürlich undicht, saß nicht richtig und war irre laut. Die Mehrleistung von 38 PS waren zwar spürbar, aber so überragend nun auch nicht. Natürlich erfolgte diese Proberunde sehr gemäßigt.... Nach einigem Hin und Her, und dem Tipp von Ronny hier aus dem Forum, habe ich mich dazu entschieden einen originalen ESD vom 318iS Coupe zu verwenden. Gebraucht war sowas bei keinem Autoverwerter hier in der Gegend zu bekommen. Also wurde er zähneknirschend bei meinem lokalen Teilehändler für 220 Öcken bestellt. Ich wollte bewusst keinen "Sportauspuff" haben und bin bei der Fa. Ernst fündig geworden. Den ESD konnte ich so wie er war montieren. Klar, die Halterungen hatte ich gleich mitbestellt..... Das sah dann so aus: ![]() ![]() Alles noch schön ausgerichtet und dann festgezogen. Klar, jetzt folgte die nächste Proberunde. Das Fahrzeug war nun erheblich leiser und fuhr sich schon fast "normal". Diese Runde habe ich genutzt um ihn richtig warm zu fahren und um anschließend das Öl zu wechseln. Auch hier kam es mir so vor, als ob der iS nicht so richtig ziehen wollte. Zunächst schob ich es auf das Mehrgewicht des Touring da der Motor im Compact wesentlich agiler lief. Nach einigem Überlegen kam mir dann das Luftfilterunterteil und der Ansauggeräuschdämpfer in den Sinn. Also wurde alles auf original 318iS (ti) zurück gebaut und noch eine Proberunde gedreht. Und plötzlich war dieses agile Fahrverhalten aus dem Compact wieder da. Ob es nun tatsächlich am Luftfiltergehäuse lag kann ich nicht mit Sicherheit sagen aber plötzlich war der Knoten geplatzt. So sah der Motorraum nun final aus: ![]() Alles original 318 iS (ti), bis auf die Halterung am Klimakompressor. Als letztes wurde das Kühlsystem gespült und anschließend richtig befüllt. Für den Umbau konnte ich auf das komplette Equipment aus dem Compact zurück greifen. Ein unschätzbarer Vorteil denke ich. So konnte ich auch gleich die EWS nebst Schlüsselsender tauschen und musste nicht umprogrammieren lassen oder ähnliches. Jetzt lief die Kiste, richtig gut sogar. Ob der amtlich anerkannte auch begeistert sein wird, fragte ich mich..... Nun ging es also an Eingemachte. Zunächst erstellt ich mir einen Plan für die Vorgehensweise. Da ich vom Compact die Zulassungsbescheinigung Teil 1 und 2 hatte waren die technischen Daten kein Problem. Ist halt einfacher, wenn man die Daten übernehmen kann. Um die Zulässigkeit der Bauteile dokumentieren zu können, habe ich alle relevanten Teile anhand der Schlüsselnummern der beiden Fahrzeuge im ETK rausgesucht und die entsprechenden Graphiken sowie die dazu gehörigen Teilenummern ausgedruckt. Das betraf die Bremsscheiben, Bremskraftverstärker, Bremssättel, Hauptbremszylinder, das Hinterachsgetriebe also Differential und die Abgasanlage. Ein Bekannter empfahl mir eine kleine Werkstatt wo regelmäßig ein DEKRA- Prüfer die HU macht. Also Termin vereinbart und hingefahren... Zunächst musste ich ziemlich lange auf den Prüfer warten. Klar, ich war schon recht nervös, vergleichbar mit einer Art Prüfungsangst. Manchmal ist es im Leben so, dass man Menschen trifft und von Anbeginn an weiß, dass man mit ihnen nicht klar kommen wird. So auch bei dem DEKRA- Prüfer..... Da stieg ein kleiner untersetzter Mann mit längeren Haaren aus dem Auto. Er sah mich, ich sah ihn und die Sache war erledigt..... Nachdem er zuvor noch bei einem Fahrzeug die HU abgenommen hatte, war ich dran. Ohne "guten Tag" oder sonstige etwaige Höflichkeiten von Seiten des Prüfers trug ich mein Anliegen vor. Ein kurzer Blick zu meinem Auto entlockte dem Prüfer lediglich ein Kopfschütteln... Der Motorraum wurde von ihm begutachtet und einige kurze Fragen gestellt. Danach wollte er das Auto von unten sehen. Leider war meine Kiste für die Hebebühne etwas zu tief. Somit musste erst mal eine kleine Rampe gebaut werden um die Stützarme unter das Auto zu bekommen. Auch hiervon war der Prüfer alles andere als begeistert... Nun begann er sich das Auto anzusehen. Lief von einer Seite zur anderen und begutachtete die Bremsen, schrieb sich etwas auf, lief zurück, schrieb wieder etwas und so weiter..... Das Ganze schien irgendwie kein richtiges Konzept zu haben aber er saß nun einmal am längeren Hebel und ich ersparte mir jegliches Kommentar... Während der gesamten Abnahme kam ich mir vor wie ein kleiner Schuljunge. Der Prüfer hatte eine derart arrogante Art an sich, das ich ihm am liebsten.....*****......!!!!! Aber gut dachte ich mir, das musst du ab können... Gemeinsam gingen wir die Unterlagen, welche ich zuvor ausgedruckt hatte, sowie die ZB I und II der Fahrzeuge durch. Mehr oder weniger stellte er sinnvolle Fragen die ich ihm natürlich beantwortete. Ich konnte ihn davon überzeugen, dass die verbauten Teile serienmäßig sind und sich die Ausrüstung des 316i zum 318 iS nicht unterscheidet. Nun wollte er die Unterlagen zur Abnahme des Fahrwerks in Verbindung mit der geänderten Rad- Reifen- Kombination sehen. Diese war nicht in der ZB I eingetragen sondern ich hatte sie noch als Formular der Einzelabnahme mit dem Eintrag "Änderung bei nächster Befassung mit der Zulassungsstelle" dabei. Er hatte wahrscheinlich vermutet, dass ich sie überhaupt nicht dabei habe und war umso erstaunter, dass ich sie doch vorlegen konnte... Wie gesagt, die Stimmung zwischen uns war ziemlich angespannt. Es war kein miteinander, sondern eher ein gegeneinander. Zu den vorgelegten Unterlagen folgte meist kein weiteres Kommentar von ihm. Ich wusste folglich nicht ob ihm das nun genügt oder ob er etwas zu beanstanden hatte. Die Werkstatt- Crew und deren Chef war während der gesamten Zeit ebenfalls anwesend. Alles prima Typen. Einer von ihnen hatte ein gleiches Projekt mit einem E30 von dem Prüfer abnehmen lassen, da aber ohne Probleme. Jedenfalls rollte die Schrauber auch schon mit den Augen und verstanden die Art und Weise des Prüfers am heutigen Tage nicht... Nach einigem Hin und Her ließ der Prüfer durchblicken, dass die Abnahme so gemacht werden könne. ABER: Das kostet mich 150€ und jetzt wollte er noch das Vermessungsprotokoll für die Achsen sehen! Das hatte ich nun wirklich nicht dabei und ich verstand dies als Schikane, da die Rad- Reifen- Kombi mit der Tieferlegung doch abgenommen war. In diesem Zusammenhang lästerte dieser Prüfer im Übrigen auch über dieses Abnahmeprotokoll und gab zu verstehen, dass der dortige Prüfer ja lediglich die Fachhochschule besucht hatte.... Nun ja... Jedenfalls händigte der Prüfer mir die Anbauabnahme aus. Diese enthielt den Zusatz, dass zunächst noch das Vermessprotokoll vorgelegt werden muss um die Abnahme zu bestehen. Klar, sind ja noch einmal 50€ Nachprüfgebühr...... Wieder zu Hause sah ich mir die ganze Sache erst einmal in Ruhe an. Mit Erschrecken musste ich feststellen, dass der Prüfer die Schlüsselnummern geändert hatte. Ich wollte ja eine Einzelbetriebserlaubnis, doch er änderte die Schlüsselnummern von 0005 / 617 = 316i Touring in 0005 / 566 318ti Compact. Somit würde auch die höhere Versicherungsprämie fällig, was ich nun keines Falls wollte... Also rief ich ihn dahin gehend an. Er begründete die Entscheidung mit der "erhöhten Betriebsgefahr", die von dem Fahrzeug ausginge. Ich erklärte ihm kurz, dass ich NICHT mehr der 18 jährige Spritzer bin, der mit einem ti durch die Gegend saust, sondern mittlerweile Familienvater mit einem Kombi. Seine Aussage hierzu war nach einer Denkpause, dass er sich dazu "hinreißen" lassen würde, mir die begehrte "000000" einzutragen. Oh man....... Der Unterschied zwischen diesen beiden Varianten ist folgender: Originale Schlüsselnummer: - das Fahrzeug ist definiert und zugeordnet - Versicherungsprämie richtet sich nach den bekannten Parametern der Versicherung - Anbauteile können mit ABE verbaut werden Ausgenullte Schlüsselnummer bzw. Einzelbetriebserlaubnis: - eine eigene Fahrzeugart wird geschaffen welche es serienmäßig nicht gibt - Versicherungsprämie bleibt gleich wie beim Originalfahrzeug oder wird günstiger, da nicht in der Statistik der Versicherer erfasst - Anbauteile müssen selbst mit ABE mit einer Einzelanbauabnahme genehmigt werden, da das Fahrzeug in diesem Zustand nicht einem Serienfahrzeug zuzuordnen ist (daher auch die oben beschriebene, erneute Abnahme der Rad- Reifen- Kombi / Tieferlegung) Jedenfalls haben wir einen neuen Termin für den Folgetag ausgemacht. Ich bin dem Prüfer quasi hinterher gefahren, da ich sonst erst am Ende der Woche einen neuen Termin bekommen hätte. Als er dann am Folgetag letztlich für mich Zeit hatte ging das Spiel der Hochnäsigkeit weiter. Ohne weitere Worte streckte er mir die Hand entgegen und wollte das Vermessungsprotokoll haben. Er befand es für gut und machte sich an die Eintragerei. Auch hier gab es wieder Reibereien und langsam bekam ich schlechte Laune. So wollte er mir die Bezeichnung 318i in die Papiere eintragen. Ich erklärte ihm zunächst den Unterschiede zwischen 318i und 318 iS und bat ihn dann, die Bezeichnung auf 316i zu belassen. Darauf wollte er sich nicht einlassen und nullte auch dieses Feld aus. Es gab noch weitere Unstimmigkeiten, doch das würde den Rahmen hier dann ganz sprengen... Um das Ganze ein wenig abzukürzen bleibt zu sagen, dass letztlich alles so gemacht wurde, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es kostete halt nur einiges an Nerven, Geld und auf die Lippen beißen. Gerade letzteres fällt mir zuweilen arg schwer... Ich hatte nun die begehrte Abnahme in der Hand und begab mich am Folgetag zur Zulassungsstelle. Hier wurde nun alles amtlich bestätigt und ich kann meinen Bimmer ohne suchenden Blick nach der Rennleitung durch den Raum bewegen. Geschafft..... ;-) ![]() update Letztens hat mich auf dem Heimweg so ein Spinner mit einem ziemlich ranzigen 523i E39 Touring geärgert. Naja, jedenfalls haben wir uns irgendwie gehabt. In diesem Zusammenhang habe ich festgestellt, dass mein Drehzahlbegrenzer irgendwie bei ca. 5.400 U/min. einzusetzen scheint. Ich hatte den Motor noch nie so hoch drehen lassen, daher ist es mir auch noch nicht aufgefallen. Nach kurzer Recherche war das Problem klar. Zum Glück gibt's ja immer wieder mal jemanden, der das gleiche Problem hat / hatte und die Lösung dazu postet. Es war die Sache mit Pin 9 und 14 des Motorsteckers. Der Motor benötigt die Raddrehzahl, welche beim Kabelbaum (Karosserie / Motor) des M43 Motors auf Pin 14 liegt. Der Motorkabelbaum des M44 hat diese Belegung jedoch auf Pin 9. Pin 9 ist beim karosserieseitigen Kabelbaum des M43 jedoch nicht belegt. ![]() Stecker karosserieseitig ![]() Stecker motorseitig Ich hab den Pin 14, mit einem kleinen Hammer und einer kurzen Verlängerung aus dem 3/8'' Ratschenkasten, mit zwei kurzen Schlägen herausgetrieben und umgesteckt. Ein kurzer Test bestätigte, dass die Drehzahl nun spielend über die 5400 U/min geht. Übrigens, auch mit dem Drehzahlbegrenzer bei 5400 U/min ist mir der 523i Touring nicht weggefahren ;-) Und er hat voll draufgetreten. Hat man an den leicht blauen Wölkchen aus seinem Auspuff gesehen (lach). Bearbeitet von: Doubletouring am 13.07.2013 um 12:18:58 Bearbeitet von: Doubletouring am 14.07.2013 um 19:39:15 Bearbeitet von: Doubletouring am 14.07.2013 um 19:40:44 Bearbeitet von: Doubletouring am 03.08.2013 um 16:45:16 Bearbeitet von: Doubletouring am 03.08.2013 um 17:20:06 Bearbeitet von: Doubletouring am 04.08.2013 um 14:15:14 Bearbeitet von: Doubletouring am 04.08.2013 um 14:31:53 Bearbeitet von: Doubletouring am 04.08.2013 um 14:42:45 Bearbeitet von: Doubletouring am 04.08.2013 um 15:04:01 Bearbeitet von: Doubletouring am 10.08.2013 um 12:27:36 Bearbeitet von: Doubletouring am 10.08.2013 um 12:50:31 Bearbeitet von: Doubletouring am 10.08.2013 um 12:51:44 Bearbeitet von: Doubletouring am 10.08.2013 um 12:52:59 Bearbeitet von: Doubletouring am 10.08.2013 um 12:53:42 Bearbeitet von: Doubletouring am 10.08.2013 um 13:28:32 Bearbeitet von: Doubletouring am 10.08.2013 um 13:59:49 Bearbeitet von: Doubletouring am 10.08.2013 um 14:26:46 Bearbeitet von: Doubletouring am 10.08.2013 um 14:34:24 Bearbeitet von: Doubletouring am 12.08.2013 um 08:51:42 Bearbeitet von: Doubletouring am 14.08.2013 um 11:26:28 Bearbeitet von: Doubletouring am 14.08.2013 um 11:27:28 Bearbeitet von: Doubletouring am 14.08.2013 um 11:29:26 | ||