Projekt E30 325i 24V Turbo:
Mein neues Projekt ist ein E30 der VFL-Reihe, der einer der schnellsten BMWs in Deutschland auf der ¼ Meile werden soll, trotzdem aber immer noch nach einem klassischen E30 aussehen soll..
Die Basis ist ein 325eA Bj. 1986 als 2-Türer. Als erstes geht es daran, die Eta-Karosse zu entkleiden. Rost finde ich zum Glück überhaupt gar keinen. Unter den Teppichen und Kofferraumseitenverkleidungen sieht es aus, wie im Neuwagen. Ich bin begeistert. Nun geht es darum, die Karosserie vorm Lackieren schon von den Blecharbeiten her an den Turboumbau anzupassen. Da muss beispielsweise das Frontblech dem Ladeluftkühler angepasst werden und ziemlich luftig ausgeschnitten werden. Zum anderen müssen die Radkästen vor allem hinten für die später im Renn-Trimm aufgezogenen dicken Slicks angepasst werden. Vorne müssen ebenfalls die Kotflügel an die nun durch die 312mm Bremsanlage nötigen 17" Alufelgen angepasst werden.
Nach etlichen kleinen weiteren Modifikationen kommt die Karosse zum Lackierer, der ein British-Racing-Green satt aufträgt.
Während der Lackierer seine Arbeit verrichtet, kümmere ich mich um den Motor. Erstmal wird der M50 Motor komplett auseinander genommen und vermessen. Dann werden die Zylinderbahnen frisch gehohnt und mit speziell von Wiseco angefertigten Schmiedekolben bestückt. Als Pleuel dienen künftig 135mm Eagle-Pleuel. Die Kurbel- und Pleuellager sind ebenfalls Spezielle von VAC-Motorsport aus den USA. Der Einkauf bei VAC ging beim Zylinderkopf weiter, bei dem ich besonders stabile Ventile inkl. stärkerer Ventilfedern verbaut habe. Diese werden durch zwei Turbonockenwellen mit eigenem Profilentwurf vertikal und hoffentlich zeitoptimal bewegt.
Den Kopf mit dem Motorblock verbinden die APR-Stehbolzen mit einer Metallkopfdichtung dazwischen. Zwischen Ölwanne und Block habe ich eine sogenannte Bedplate verbaut, die den Motorblock zusätzlich stabilisieren soll.
So, nun geht es dran, den Motor in die Karosse zu heben. Da der M50 Motor zum Glück ziemlich ähnlich dem M20 Motor ist, stellt dies keine großen Probleme da. Als Getriebe verbaue ich ein E36 M3 Getriebe. Eine 3-Scheiben Rennkupplung von Sachs, die bis zu 1000NM übertragen kann, sollte hoffentlich genügen.
Als der Motor in seiner Position saß, habe ich mich an den Bau des Turbokrümmers gemacht. Ziel hier ist es, den Krümmer so strömungsgünstig wie möglich zu bauen. Nach fast 3 Arbeitstagen war endlich der Krümmer fertig. Der Turbolader, ein Comp Turbo CT-4 ( vergleichbar mit einem Garrett GT 40 ) konnte nun montiert werden. Die Besonderheit an diesem Turbo ist, das er ohne eine Ölschmierung auskommt. Es wird ein Spezialfett ins Kugellager gepresst. Dies langt in Kombination mit der Wasserkühlung super aus. Ein weiterer Vorteil, der Lasder dreht nochmal 20 schneller als ein vergleichbarer Kugelgelagerter.
Dann ging es darum, die Abgasanlage zu bauen. Dies nimmt nochmal ordentlich Zeit in Anspruch. In der Abgasanlage werden 2x200 Zeller Rennkats verbaut. Die Rohrdurchmesser bestehen aus 3" und 2x 2,5".
Dann gehts an den Bau der Aluansaugbrücke. Diese ist erforderlich, weil die Original-Plastik-Brücke keinen hohen Ladedruck ab kann. Die Aluansaugbrücke wird mit einer 80mm Drosselklappe bestückt.
Dann ging es nach vielen weiteren Baustellen an die Motorsteuerung. Hier hatte ich mich für eine freiprogrammierbare Megasquirt entschieden. Hier war nur das Problem, das das Zündmodul bei hohem Ladedruck und hohen Drehzahlen gern mal durchschmorte. Also mußte eine Alternative her. Nach langen hin und her entschied ich mich für eine Adaptronic in Kombination von Audi-Zündspulen, die einen stärkeren Zündfunken garantieren. Für den Wechsel zur Adaptronic mußte leider nochmal ein komplett neuer Motorkabelbaum gestrickt werden. Seit Ende Juli läuft der Wagen ziemlich stabil. Abgestimmt ist er bis 1,8Bar. Diese Einstellung war bisher auf der 1/4 Meile mit Semislicks ( schlechtere Traktion als mit Dragslicks ) bei der Premiere auf der Rennstrecke für eine 11,4 gut. Aktuell wird an der Feinabstimmung und an der Umrüstung auf E85 Kraftstoff gearbeitet mit dem Wunschgedanken, das in der Saison 2012 endlich die magische 10er Zeitgrenze geschafft wird.
Ich hoffe, Ihr drückt mir für 2012 die Daumen.
Viele Grüße
Jan von Helms
weitere Infos unter:
www.gierig-tuning.comZiel 2012 geschafft! Auf der Viertelmeile in Husum haben wir eine 10.113 mit 237 km/h im Ziel erreicht! Das ist aktuell die schnellste von einem BMW mit BMW Grundmotor gefahrene Zeit in Deutschland!
Bearbeitet von: Turbojan am 31.08.2011 um 17:19:30Bearbeitet von: Turbojan am 31.08.2012 um 10:19:30