Zitat:
Es kursiert die irrtümliche Annahme, man müsse viel mit erhöhter bzw.
hoher Drehzahl und hoher Geschwindigkeit fahren, um den Beladungszustand
und somit die Aschemasse gering zu halten. Das ist falsch.
Am besten regeneriert (senken der Aschemasse, herabsetzen des
Beladungszustandes) sich der DPF, wenn mit geringer bis mittlerer Drehzahl,
also ca. 2000 1/min., ein hoher Gang, der vierte ist gut geeinget, eine
konstante, moderate Geschwindigkeit, ca. 80 km/h, gefahren wird.
Das ist aber auch nicht richtig bzw falsch interpretiert.
Damit der Dieselpartikelfilter regeneriert, braucht man sehr hohe Abgastemperaturen, damit der Dieselpartikelfilter die notwendige Temperatur zur Regeneration erreicht. In der Regel oberhalb von 550 bis 600°C. Diese Temperaturen werden allerdings bei den gängigen Diesel ausschließlich im Vollastbereich oberhalb von 3500 bis 4000 U/min erreicht (hängt aber vom Fahrzeug ab) und das auch nicht sofort bei kurzer Vollgasfahrt, sondern nur über einen längeren Zeitraum, da der DPF braucht bis er sich vollständig erhitzt hat.
Unterhalb dieser Drehzahlen bei Vollast, oder bei Teillast, oder bei zu kurzer Vollast oberhalb der Grenzdrehzahlen, wird die notwendige Temperatur im DPF nicht, oder nur lokal erreicht. Bedeutet der Filter setzt sich weiter zu, was unter Vollast unter normalen Fahberdingungen sogar noch beschleunigt wird, da die Rußbildung bei Vollast stärker ist.
Wer aber über eine Strecke von beispielsweise 20km mit Vmax UND Bleifuss über die Autobahn fährt regeneriert seinen Filter. Funktioniert daher, NUR in der Fahrpraxis schwer durchführbar, da die heutige Verkehrsdichte das eher selten zulässt. Ob das sinnvoll ist, gerade aus umweltpolitischen Aspekten, steht natürlich auf einen anderen Blatt und ist mehr als fragwürdig.
Hinzu kommt, daß es mir vorkommt, daß die gängigen Regenerationssysteme gar nicht berücksichtigen wie der tatsächliche Beladungszustnd ist, sondern in festen Intervallen zuzüglich leichten Korrekturen einfach regenerieren. Bei unserem VW ist das jedenfalls so, da kannst Du fahren wie Du willst, alle 480 bis 500km wird kräftig regeneriert, was natürlich prima für die Ölausdünnung ist (bei Systemen mit Nacheinspritzung).
Die Regeneration um 2000 U/min + Fahren in einem hohen Gang bei Teillast, funktioniert nur dann wenn das System die Regeneration gestartet hat. Sonst passiert gar nichts.
Diese Empfehlung (2000 U/min) kommt aus meiner Sicht daher, daß das Regenerationssystem nur in diesem Bereich einsetzt. Das geschieht soweit sich mir das erschließt bewußt, weil bei höheren Drehzahlen oder Lastsituationen, daß Abgastemperaturmodell nicht hinreichend genaue Werte liefert, so daß die Gefahr bestünde, daß der DPS überhitzt was zu einem Totalausfall führen würde. Mir scheint, daß dieses Risiko die Fahrzeughersteller nicht eingehen und daher bei höheren Drehzahlen das System einfach abstellen. Abstellen = keine Regeneration.
Bei sehr niedrigen Drehzahlen wird das System auch abgestellt, weil die Abgastemperaturen trotz innermotorischer Maßnahmen zuzüglich Nachverbrennung oder Harnstoffeinspritzung wohl nicht erreicht werden können, so daß das System umsonst laufen würde. Die beim Lauf der Regeneration bestehenden eklatanten Nachteile (niedrigerer Wirkungsgrad, höherer Benzinverbrauch (es ist gelogen daß die Motoren genausoviel Kraftstoff verbrauchen) und bei Nacheinspritzsystemen die Kraftstoffeinlagerung im Öl) überwiegen, wird das System, d.h. das Regenerationsprogramm, auch hier abgeschaltet.
Kurzum, die DPF-System sind alles andere als ausgereift und um es auf den Punkt zu bringen, sind in der Gesamtbilanz umweltpolitischer Humbuck. Man versucht zwar die Abgase von den Russpartikeln zu befreien, was auch Zielvorgabe war, nur unter den Tisch fallen die anderen Nachteile.
Die Probleme sind in der Entwicklung bekannt und es wird daran gearbeitet verbesserte System zu entwickeln, die bestehende Nachteile ausmerzen bzw. dies versuchen.
Bearbeitet von: Sven am 24.09.2009 um 15:09:43