Zitat:
Ich bin Erstbesitzer und immer pflegsam mit dem Wagen umgegangen. Aber in einem solchen Fall kann doch die Motorsteuerung sich meinen sonst sanften Fahrstil gar nicht so stark angepasst haben.
Doch, die Motorelekronik passt sich sehr weit an und nicht nur sie. Ich denke mal, das er in der Einfahrzeit zu sachte behandelt worden ist. Aber keine Sorge, das kriegt man wieder hin.
Was du nicht machen solltest ist von jetzt auf gleich dem Wagen alles abzuverlangen. Hin und wieder einmal eine zügigere Gangart ist aber angesagt.
Es wird jedoch ein paar tausend Kilometer dauern. Ich fahre meine Fahrzeuge alle so ein. Einfahrzeit (bei mir die ersten paar 1.000 km) relativ gelassen und gemütlich. Dann almählich die Anforderungen steigern und mein letzter 320d war nach 10.000 km 'offen', ist gelaufen wie die Wutz, hat extrem wenig verbraucht und hat mit Ausnahme des LMM seitens des Motors keine Sorgen gemacht - 280.000 km lang nicht.
Für die, die es interessiert:
Was das Einfahren betrifft, steht zwar in den Handbüchern etwas von 2000 km und viele warten exakt diese MArke ab und dann wird gleich geschaut was die Karre hergibt -> Fehler!
Ich arbeite im Motorenbau und bei uns gelten folgende Einfahrregeln:
bis 2.000 km:
Einschleifphase nach Produktion. Da es Fertigungstechnisch zu teuer ist bei Serienmotoren die Lager zu läppen um eine homogenes Tragbild zu erreichen, muss das wärend der Fahrt passieren.
* 3000 Umdrehungen beim Ottomotor, 2500 Umdrehungen beim Diesel nicht überschreiten - auch nicht ein oder zwei mal (geht mit jedem Auto - auch mit einem 45 Ps Corsa)
* Vollgas grundsätzliche vermeiden - egal bei welcher Drehzahl
* hohe Lasten vermeiden, kein Anhänger, keine Gebirgstouren
2.000 bis 5.000 km:
Entspannungsphase. Die durch die Produktion entstandenen Spannungen werden abgebaut. Dazu ist ein höheres Temperaturniveau erforderlich.
* 4000 Umdrehungen beom Ottomotor, 3500 Umdrehungen beim Diesel nicht überschreiten
* Vollgas vermeiden
* länger Fahrten bei 2/3 bis 3/4 der Höchstgeschwindigkeit jeweils über 5-10 Minuten hinweg.
5.000 bis 10.000 km:
Freilaufphase. Die Lagerlaufflächen sind 'poliert' und der Motor ist thermisch entspannt - aber er ist noch nicht an eine hohe Lastabgabe gewöhnt.
* Fahrzeug sollte 5% seiner Laufleistung unter hoher Last (90%) verbringen.
* Höchstgeschwindigkeit ist erlaubt - jedoch nur kurze Zeit
* Vollgas ist erlaubt - jedoch ebefalls noch etwas reduziert
Nach 10.000km:
ÖLWECHSEL!
...unabhängig von den Wechselintervallen.
Bearbeitet von - rennfrikadelle am 27.10.2006 09:53:42