Zitat:
Habe dieses quitschen auch wenn die Bremsen warm sind. Viele Reden davon das man Kupferpaste benutzen soll, der eine sagt man soll damit die Bremsklötze beschmieren, der andere sagt man soll mit der Paste die Bremsklotzführung an den Seiten beschmieren.Auch soll man die Bremsklotzkante um 45 Grad anschleifen.
Nun habe ich Kupferpaste geholt und frage mich was denn nun richtig ist?Wie bekomm ich es weg?
(Zitat von: Dimix)
Also, erstens: nie die Kupfer oder Anti-Seeze-Paste auf den Bremsbelag oder dessen Seiten bringen. Wenn, dann nur auf die Trägerplattenrückseite. Klaro, daß evtl. das Bremsenquietschen weg ist, wenn man auf die Seiten die Gleitstoffe aufbringt. Man könnte natürlich auch einfach etwas Fett auf die Bremsscheibe schmieren. Behebt auch das Quietschen - und das Bremsen ebenso. Optimale Bremswirkung erhält man nur, wenn die Beläge und die Scheibe frei von Schmiermitteln sind!
So, dann zum Bremsenquietschen: Es ist in der Bremsentwicklung ein recht schwieriges Problem die Schwingungen zu vermeiden. Da stecken einige Entwicklungsstunden drin, bis die Entwickler das Quietsche wegbekommen haben. Ich habe mal mit einem Entwickler aus der Bremsentwicklung gesprochen. Die verwenden schon eine Menge Hirnschmalz darauf, dieses Quitschen in den Griff zu bekommen. Aber ist ist immer wieder eine Herausforderung.
Man kann (z.B. beim Vectra-B zu sehen) die Resonanzfrequenzen des Bremssattels verändern, wenn man zusätzliche Massen (Metallnasen) an die Sattelform angießt. Oder die Aufnahmen verändern. Oder durch unterschiedliche Reibwertpaarungen die Resonanzen verändern. Hier ist dann auch das Problem mit dem Quietschen nach dem Bremsbelagwechsel. Wenn man andere Beläge von z.B. einem anderen Produzenten eingebaut bekommt, kann der Reibwert des Belags genau so sein, daß die Scheibe und der Sattel wieder in Resonanz kommen können.
Das Kantenbrechen (Anfasen des Bremsbelags) ist eine Methode, um die Entstehung der Schwingungen zu verhindern. Aber meist nur für eine kurze Zeit, denn wenn die Fase weg ist, dann quietschts meist wieder.
Andererseits kann der abgenutzte Belag auch aus der Resonanz herausfallen und dann quietschen die Beläge eben plötzlich nicht mehr.
Meist liegt die Ursache, wie ich oben schon ausführte, daran, daß der Reibwert sogesehen ungünstig ist und so die Schwingungen anregt. Einen Belag von einem anderen Produzenten kann da sehr helfen.
Was auch ein bischen helfen kann, ist die Kopplung zw. Belagträger und Kolben/Sattel 'flexibler' zu gestalten; d.h. eben die Kupfer/Alu-Paste auf die Belagführungen und zw. Kolben und Belagträger aufzubringen. Wenn dann die Beläge an diesen Stellen leichter (minimal) gleiten, verhindert man so auch die Resonanzanregung.
--- so, daß war's mal zur Theorie.
Aber bloß kein Schmiermittel zw. oder in die Nähe von Scheibe und Reibfläche bringen. Das ist wie Öl auf die Bremse - aber das Quietschen stellt's bestimmt todsicher ab. ;-)
Bazille
Bearbeitet von - Bazille am 26.06.2006 19:24:43