Hallo zusammen, euer Schwarmwissen ist wieder einmal gefragt. Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Es gibt zwar einige Beiträge zu dem Thema aber mein Fehlerbild sieht etwas anders aus.
Vor ca. zehn Monaten hatte ich den ABS-Sensor vorne links austauschen lassen. Ich habe einen mittelpreisigen Sensor gewählt, also kein Bosch, ATE, etc. Vor zwei Wochen bei längerer Fahrt bei Regen gingen die drei Leuchten an (ABS, DSC, Handbremse). Der Fehlerspeicher spuckte folgendes aus:
1. 5D93 Drehzahlfühler vorne links Anfahrerkennung v.Vergleich Fehlerhäufigkeit 1, Logistikzähler 1, kein passendes Fehlersymptom, Testbedingung erfüllt, Fehler momentan nicht vorhanden, aber bereits gespeichert, Fehler würde das Aufleuchten einer Warnlampe verursachen
2. 5D91 Drehzahlfühler vorne links Extrapolation Fehlerhäufigkeit 3, Logistikzähler 1, kein passendes Fehlersymptom, Testbedingung erfüllt, Fehler momentan nicht vorhanden, aber bereits gespeichert, Fehler würde das Aufleuchten einer Warnlampe verursachen
3. 9 keine ASC2-Botschaft, Fehlerhäufigkeit 0, sporadischer Fehler (wobei ich glaube, dass dieser Fehler schon sehr viel länger im Speicher ist und nichts mit dem aktuellen Fehler zu tun hat)
So, nun habe ich alle Fehler gelöscht und fahre seit einigen Tagen. Es kommt keine Fehlermeldung bzw. wird auch nichts im Speicher abgelegt. Das einzige was passiert, ist, dass sich beim Beschleunigen das DSC einschaltet (gelbe Leuchte zeigt das Eingreifen des DSC an). Wenn ich ganz sanft beschleunige, passiert das nicht. Nur wenn ich normal bis zügig Beschleunige. Meistens erst ab Gang 2. Vorher noch nicht.
Ich hab mal mit INPA die Reifendrehzahl gemessen. Das könnt ihr hier sehen
Tempomat geht nicht wirklich, d.h. regelt unregelmäßig und schaltet sich irgendwann ab. Wenn ich bei ca. 100 km/h vom Gas gehe dann ruckelt das Auto auch irgendwie seltsam.
So, kommen wir zu meiner eigentlichen Frage: Warum wird kein Fehler abgelegt? Reicht es, vorne links den ABS-Sensor zu tauschen (diesmal aber gegen einen Markenhersteller, Bosch oder ATE) Sollte ich gleich den Sensorring mit tauschen lassen? Der Sensorring liegt bei ca. 60 EUR. Ich bin mir nicht sicher, ob man den überhaupt problemlos tauschen kann bzw. ob das vorgesehen ist.
Fahrzeug ist ein E46 330D BJ 2002 mit stolzen 372TKM :)
Danke euch für eure Hilfe.
Bearbeitet von: G-Ultimate am 13.11.2019 um 12:41:26
So, kommen wir zu meiner eigentlichen Frage: Warum wird kein Fehler abgelegt? Reicht es, vorne links den ABS-Sensor zu tauschen (diesmal aber gegen einen Markenhersteller, Bosch oder ATE) Sollte ich gleich den Sensorring mit tauschen lassen? Der Sensorring liegt bei ca. 60 EUR. Ich bin mir nicht sicher, ob man den überhaupt problemlos tauschen kann bzw. ob das vorgesehen ist. ........
(Zitat von: G-Ultimate)
der fehler wurde wahrscheinlich nicht abgelegt, weil die sensoren unterscherschiedliche meßwerte ausmessen und dies nicht als fehler, sondern als anlass zum eingriff bewerten. ich würde nach möglichkeit immer die gleichen sensoren (hersteller) verwenden, die schon vorhanden sind. ich bilde mir ein, damit immerhin die gleichen tolleranzen ab herstellung zu haben. hast du dir den sensor & ABS ring mal angesehen? ist der sensor "unverletzt" oder hat der evtl. schleifspuren vom ring? sieht der ABS ring sauber aus? vertiefungen sauber? ist der einwandfrei rund oder gibt es aussen blanke stellen oder ist sogar zwischen antiebswelle und ring rost zu erkennen, sieht die antriebswelle stark verrostet aus?
EDIT: hab gerade nochmal drübergelesen, ist bei dir ja die VA, von daher nicht antriebswelle, sondern radnabe. ;-)
So, habe den Sensor ausgebaut. Der Sensor hat keine Schleifspuren (nur ganz minimal, kann man aber nicht als Schleifspuren bezeichnen). Der Ring sieht gut aus. Ich habe nun den Sensor (von außen) mit Bremsreiniger gereinigt. Ebenso den Ring ordentlich eingesprüht und sauber gemacht (Schraubendreher und Tuch benutzt).
Beim Einsetzen des Sensors habe ich gemerkt, dass es - je nach dem wie ich den Sensor beim Einbau halte - leichte Berührung mit dem Ring gibt. Daher habe ich eine Unterlegscheibe drunter gelegt und alles wieder zusammengebaut. Stecker auch nochmal gereinigt und an einer Stelle im Radkasten (also leicht zugänglich) war die äußere Isolierung etwas eingerissen, nicht aber die Drähte selbst (zumindest sah das so aus). Habe das Kabel auch nochmal ordentlich abgeklebt.
So, und seit dem liefert der Sensor auch wieder korrekte Werte und alles funktioniert wieder. Ich muss es noch bei Regen testen, denn bei der letzten langen Autobahnfahrt bei Regen die Probleme erstmals auftraten (danach aber ständig, unabhängig ob Regen oder nicht).
Zusammenfassend sind nun folgende Probleme weg:
- DSC regelt ständig bei normaler und zügiger Beschleunigung ab Gang zwei - INPA: Reifengeschwindigkeit geht kurzzeitig sprunghaft nach oben; somit falsche Infos vom Sensor - Tempomat geht nicht mehr richtig - Ab ca. 90km/h: Wenn ich vom Gas gehe (ohne Kupplung zu drücken) ruckelt das Fahrzeug leicht bis stark
Und das alles scheint die Ursache im ABS-Sensor zu haben.
Ich schreibe das ganze nochmal so ausführlich, weil es vielleicht dem ein oder anderen bei der nächsten Fehlersuche helfen könnte. Danke für die Hilfe hier.
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Was mir noch eingefallen ist: Spielt es eigentlich eine Rolle, ob man eine Stahl Unterlegscheibe nimmt oder eine goldfarbene (ich nehme an, Alu vergoldet)? Ich meine bezüglich Rost und spätere Demontage.
Kleiner Nachtrag: Seit gestern geht die Leuchte ab und zu wieder an (DSC greift ein). Das passiert nur, wenn ich nach rechts leicht bis stark einlenke und dabei Beschleunige. Wenn ich nach links einlenke passiert das nicht.
Da hatte ich mich dann wohl etwas zu früh gefreut. Ich werde nochmal mit INPA schauen, ob es wieder der gleiche Sensor ist (vorne links), der falsche Signale schickt.
Evtl. muss ich den Sensor dann halt auswechseln und darauf hoffen, dass es nur der Sensor ist.
Was mir noch eingefallen ist: Spielt es eigentlich eine Rolle, ob man eine Stahl Unterlegscheibe nimmt oder eine goldfarbene (ich nehme an, Alu vergoldet)? Ich meine bezüglich Rost und spätere Demontage.
Also gibt es da generell Vor- bzw. Nachteile?
Danke für die Info.
(Zitat von: G-Ultimate)
der trick mit der unterlegscheibe (messinglegierung) hilft meist nur begrenzte zeit, denn das eigentliche problem ist der "ausgebeulte" sensorring und der ist ja immer noch unrund und mit dem weiter aufblühenden rost wird es nach und nach schlimmer. ob es einen unterschied macht aus welchem material die unterlegscheibe ist kann ich nicht sagen, aber es ist ganz gut den sensor mit keramikpaste (hochtemperaturbeständig) zu bestreichen bevor man ihn in die führung setzt.
Nächster Nachtrag zu der Sache: Da ja das DSC wieder ständig fehlerhaft eingreift habe ich den Fehlerspeicher ausgelesen. Es ist wieder vorne links. Da ich ja jetzt Erfahrung mit dem Wechsel des Sensors habe, habe ich einen gebrauchten ABS Sensor für 7,50€ bestellt. Ich dachte mir "da ich das Auto eh nicht mehr so lange fahren will, tut es evtl. auch dieser und da ich mich nun auskenne mit dem Wechsel, kann man es ja für 7,50€ probieren".
Gesagt, getan. Habe es heute gewechselt. Dauert ja keine 20 Minuten. Und seit dem ist Ruhe. Demnach ist der gebraucht gekaufte Sensor erst mal funktionstüchtig. Ich warte jedoch trotzdem erst mal ab, bis ich in Freudentränen ausbreche. Beim letzten mal hat es anfangs ja auch geklappt und der Fehler kam dann später.
Ich hab mal ein Video vom Sensorring gemacht. Ich kenne mich damit nicht aus aber für mich sieht der ok aus. Wie gesagt, ich weiß aber auch nicht, wie ein defekter Sensorring aussieht und ob man das visuell überhaupt erkennen kann.
EDIT: Gebraucht gekauft wurde ein original BMW Sensor.
Bearbeitet von: G-Ultimate am 18.12.2019 um 17:44:05