Ölwechsel vorziehen, Kurzstrecken vermeiden, nicht immer im Teillastbereich rumtuckern, alle paar Tankfüllungen Premium-Diesel tanken und siehe da:
Verkokungen werden minimiert.(Zitat von: schehofa)
Bis auf den Ölwechsel finde ich alles absolut logisch. Was hat das Öl mit Verkokungen zu tun? (Ist keine Kritik, interessiert mich nur. Dass ein früher Ölwechsel für die Lebensdauer des Motors gut ist, leuchtet mir auch ein.)
(Zitat von: hero182)
Die Versottung hat unglaublich viele Einflussfaktoren.
Das Öl und der Kraftstoff sind der Schlüssel an der ganzen Sache.
Ruß bei der Verbrennung kann man ja nicht verhindern. Jedoch ist die Zusammensetzung des Kraftstoff-Luft Gemisches und die Verbrennung ausschlaggebend, wie viel Ruß überhaupt entsteht.
Die Versottung im Ansaugbereich ist eine Mischung aus Rußpartikeln und Ölnebel. Wenn wir nur Ruß im Ansaugtrakt hätten, wäre die Verengung des Querschnitts weitaus geringer. Doch die Mischung aus Öl und Ruß ist eine fiese Sache. Das zeug ist schmierig und lässt sich nur verdammt schwer entfernen.
Der Ruß kommt logischerweise durch die Abgasrückführung. Die Abgase werden vor dem DPF entnommen und werden somit ungefiltert wieder der Ansaugseite zugeführt.
Das Öl kommt von der Kurbelgehäuseentlüftung. Das meiste Öl wird natürlich wieder in die Ölwanne zurückgeführt, aber eine hundertprozentige Abscheidung ist natürlich nicht möglich.
Die Blow-by-Gase werden ja auch wieder zurückgeführt (so will es das Gesetz) und diese Gase sind mit Öl vermischt. Diese Ölnebel wird ins Reinluftrohr auf der Saugseite des/der Turbolader zurückgeführt.
Der Ölnebel der vor den Lader eingeführt wird, hat also noch einen Nebeneffekt der Schmierung/Kühlung.
Zusätzlich kommen je nach Fahrprofil und Beschaffenheit des/der Turbolader auch noch Öl vom Lagerstuhl hinzu. Das ist natürlich minimal, aber gelangt auch wieder auf die Saugseite des Motors.
Wer viel Stadtverkehr im Stop-and-Go Betrieb fährt, hat mehr Öl im Ansaugbereich, weil die Abscheidewirkung der KGE (vor allem im Leerlauf) schlechter ist.
Der Standard-Diesel-Kraftstoff hat anscheinend eine minderwertige Qualität und ist somit Verantwortlich für die Starke Rußbildung.
Die Injektor-Spitzen im Brennraum bekommen Ablagerungen und die Einspritzung weicht nach und nach von der optimalen Einspritzung ab.
Die Verbrennung wird unsauber und es entsteht mehr Ruß bei der Verbrennung, da die Gemischbildung schlechter wird.
Würde man jetzt noch die Drallklappen entfernen, würde sich der Effekt zusätzlich verstärken, da die Drallklappen vor allem Leerlauf dafür sorgen, dass sich die Luft im Brennraum besser verwirbelt und dadurch eine besser Mischung mit dem Diesel eingeht.
Ruß gelangt dann natürlich auch in das Öl. Ruß im Öl ist tödlich, weil sich der Ruß in Bauteilen wie der Steuerkette absetzt und dadurch verhindert, dass das Motoröl mit seinen Additiven an die wichtigen Schmierstellen gelangt.
Ruß ist also ein Teufelskreis, der für eine Menge Probleme verantwortlich ist. Hingegen vieler Behauptungen, dass die Steuerketten scheiße wären, kann man so erkennen, dass es eigentlich am Ruß liegt. Natürlich kommt noch die Verdünnung des Öls mit Dieselkrafstoff hinzu.
Bei den Benziner-Steuerketten liegt es an der Ölverdünnung durch Benzin (Motor wird dann von innen gewaschen statt geschmiert).
Der Ölwechsel ist also wichtig ohne Ende. Schrecklich, wenn dann Leute behaupten, Ölwechsel sei Abzocke und sich auch noch von dubiosen Fernsehbeiträgen gestützt sehen, die Ölwechsel als völlig überflüssig ansehen (z.B.
https://www.youtube.com/watch?v=QELpYK7q5u0)Der direkte Zusammenhang mit den Versottungen im Ansaugbereich mag ein chemischer sein. Leider bin ich kein Chemiker und kenne auch nicht alle Additive. Aber ich denke, dass unverdünntes und frisches Öl nicht so leicht diese Verbindung mit Ruß im Ansaugbereich eingeht und damit zu weniger Versottung führt.
Die Sache mit dem Premium-Diesel ist diese, dass durch die Additive und Fließeigenschaften des Kraftstoffs die Verbrennung näher am Injektor stattfindet.
Die Injektor-Spitze wird von den Ablagerungen freigebrannt und die Einspritzung kann wieder verbessert werden.
Folglich weniger Ruß bei der Verbrennung.
Logischerweise entsteht während des Volllastbetriebs des Motors noch mehr Ruß, da mehr eingespritzt wird.
Aber der Unterschied ist natürlich, dass während Volllast die AGR geschlossen bleibt, da der Luftanteil im Gemisch geringer ist und dadurch weniger Stickoxide entstehen.
Das schlimme ist halt auch wie die Leute die Fahrzeuge bewegen. Man muss ja nicht mit 220 km/h über die Autobahn heizen nur weil man einen 535d hat, aber wenn du z.B. an einer Einfahrt zu einer Bundesstraße/Landstraße stehst und vor dir einen hast der sein Auto gefühlte 2 km schiebt um die 100 km/h zu erreichen dann graust es mir einfach.
Warum drückt man das Gaspedal nicht voll durch um die 313PS arbeiten zu lassen? Ach, stimmt. Der Krafstoffverbrauch könnte ja um 0,1 L hoch gehen.
Der EcoPro Modus ist dann noch das i-Tüpfelchen auf der ganzen Sache. Die Leute lassen sich von einer blauen Plus-Kilometer Anzeige in den Teilllastbereich zwingen ohne es zu merken.
Das Fahrprofil ist ungemein ausschlaggebend auf die ganze Sache.
Ich hoffe aber, dass das Problem jetzt mit der neuen Abgasreinigungstechnologie bei BMW endlich der Vergangenheit angehört.
Die Hochdruck-AGR hat einen Anteil ihrer Arbeit an die Niederdruck-AGR und das SCR System abgegeben und man hat dadurch weniger rußige Abgase im Ansaugbereich.