Zu allen aufgeworfenen Fragen gibts jeweils nur eine Antwort: "Kommt drauf an."
Ganz kurz:
1. Leasing ist eher wie eine Miete als wie ein Kauf. Du mietest ein Fahrzeug - meist für irgendwas zwischen zwei und fünf Jahre - und gibst es danach wieder ab. Und zahlst dafür monatlich eine Rate (und oftmals eine Anzahlung).
2. Weil Du zwar Besitzer, aber nicht Eigentümer des Fahrzeugs bist, musst Du Dich an die Vorgaben des Eigentümers (= der Leasinggeber) halten. Heißt: Vollkasko, zum Service in die Vertragswerkstatt, alle Reparaturen müssen in der Vertragswerkstatt gemacht werden, ...
3. Es gibt zwei grundsätzliche Modelle: das Restwertleasing und das Kilometerleasing.
a) Beim Restwertleasing vereinbarst Du mit dem Leasinggeber, dass bei Vertragsende ein bestimmter Wert erreicht wird. Wird der nicht erreicht, musst Du nachlöhnen. Ein paar Diesel-Fahrern dürfte dies nun auf die Füße fallen.
b) Beim Kilometerleasing vereinbarst Du mit dem Leasinggeber, dass Du über die Vertragslaufzeit eine bestimmte Anzahl an Kilometern fährst. Fährst Du weniger, schreibt Dir der Leasinggeber was gut. Fährst Du mehr, musst Du nachlöhnen.
4. Oftmals kommt am Vertragsende das dicke Erwachen. Dann nämlich, wenn der Leasinggeber das Fahrzeug begutachten lässt und unheimlich viele Abnutzungen feststellt. Und Dich dann wieder zur Kasse bittet. Das heißt, es empfiehlt sich, vor Leasingende zum einen den Wagen aufbereiten zu lassen und auch den Ist-Zustand von einem Sachverständigen festzuhalten - für den Fall, dass es mit dem Leasinggeber zum Streit kommt.
5. Kommt es zum Unfall, kann es blöd werden. Nämlich dann, wenn der Wagen stark beschädigt wird, aber kein Totalschaden wird. Dann bleibt Dir oftmals nix anderes übrig, als den Wagen reparieren zu lassen und für den Rest der Laufzeit mit einem ehemals stark beschädigtem, wieder repariertem Wagen mit ggf. einem blöden Gefühl rumzufahren. Gibt ein paar, die sich daran stören. (Den Sachverhalt hab ich selbst mal erlebt; der Leasingnehmer ist da glücklicherweise recht gut rausgekommen.)
Ich hab jetzt ein paar negative Dinge aufgezählt. Aber ich bin definitiv keiner, der Leasing pauschal blöd findet. Ich find es sogar für manche Konstellationen echt gut. Nämlich folgende:
1. für eine Person, die Wert drauf legt, alle drei Jahre einen Neuwagen zu fahren, sich aber nicht mit dem Verkauf rumzuärgern
2. für Personen, die nur für eine kurze Zeit (drei Jahre oder so) ein Fahrzeug brauchen und es danach ersatzlos abschaffen. Klassisches Beispiel: Ehepaar, beide arbeiten, beide Anfang 60, zwei Fahrzeuge vorhanden, eines wird total zerstört / geklaut / ... - und dafür soll nun Ersatz ran, bis der eine Teil in Ruhestand geht. Denn dann wird nur noch ein Auto gebraucht.
3. für gewerbliche Kunden - die können die auf die Leasingrate anfallende USt. als Vorsteuer gegenüber dem Finanzamt geltend machen, können die Nettorate als Betriebsausgabe gewinnmindernd ansetzen, brauchen sich nicht mit der Aktivierung des Fahrzeugs und eventuellen Abschreibungen rumärgern - und schon gar nicht mit der Sachmangelhaftung und dem außerordentlichen Ertrag (Verkaufspreis abzüglich Buchwert - mehrt den Gewinn), wenn sie den Wagen nach Ende der Nutzung wieder verkaufen usw.
Wie viel der Spaß (insbesondere bei BMW) kostet, kannst Du Dir beim Konfigurator selbst ermitteln. Ein nackter 114 mag vielleicht 200 Euro pro Monat kosten (bei wenig Kilometer und ggf. einer Anzahlung); für einen M6 mit Vollausstattung, ohne Anzahlung und "Vielfahrerprofil" könnten schon über 2.000 Euro pro Monat fällig werden.