Grundsätzlich ist mir eine Währung, die nicht mehr von den extremen Manipulationen der Notenbanken abhängig ist (die uns bald in eine Mega-Finanzkrise führen dürften), ja wirklich sympatisch.
Aber das, was ich derzeit im Bitcoin sehe, ist wirklich gefährlich:
- Etwas, dass in einem Jahr um 1500 % im Wert steigt, ist in dem Moment grundsätzlich immer eine Blase.
- Wenn es so weit ist, dass ALLE darüber sprechen und alle Medien diskutieren, ob man jetzt noch einsteigen sollte, dann platzt eine Blase normalerweise recht bald.
- Da scheinen in letzter Zeit riesige Summen z.B. aus China und Indien reingeflosssen zu sein: Wohl Leute, die ihr Geld vor dem Staat in Sicherheit bringen wollten. Was passiert, wenn das Geld von dort wieder abfliesst?
- Etwas, das so extrem volatil ist, kann zumindest in dieser Phase keine Währung sein, denn die Funktion der Währung ist die Wertaufbewahrung.
- Da der Bitcoin nun mal keinen Eigenwert hat, kann eine Kurskorrektur durchaus auch bis zum Wert von 0 $ erfolgen. (Eine Immobilie oder Aktie dagegen fällt an der Börse nicht grundlos auf Null, weil ein Gegenwert da ist, solange die Immobilie nicht physisch zerstört wird oder die Firma pleite macht.),
- Der Bitcoin kann zwar nicht beliebig vermehrt werden, aber man kann beliebig viele neue Kryptowährungen und Aufspaltungen erschaffen.
- Der Bitcoin hat nicht das Potential zum universellen Zahlungsmittel, weil nur viel zu wenig Einzelumsätze in viel zu langer Zeit verrechnet werden können.
- Der Energiebedarf dies Bitcoin ist so extrem hoch, dass wir in eine gigantische Energiekrise kämen, wenn der Bitcoin wirklich allgemeines Zahlungsmittel würde:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Startup-will-Bitcoins-Stromproblem-loesen-article20154165.htmlhttp://www.businessinsider.de/bitcoin-stromverbrauch-miner-2017-11Interessant ist derzeit in der Tat, welchen Einfluss die Bitcoin-Futures nehmen. Entweder man schafft es über das gigantische Papiervolumen, die Preisermittlung vom eigentlichen Bitcoin abzukoppeln. Dann allerdings gäbe es dort auch nichts mehr viel zu verdienen. Oder die Preisermittlung geht nach wie vor von echten Bitcoins aus, dann geht der Hype weiter .... bis zum Platzen der Blase.
Ich will mich nicht festlegen, was zukünftig vielleicht aus dem Bitcoin oder den anderen Kryptowährungen oder der Blockchain-Technologie allgemeni wird.
Aber momentan ist es ein Schneeballsystem und wenn der Schneeball weiter wächst, dann wird es mit Sicherheit eine brutale Marktbereinigung geben. Und wie immer beim Schneeballsystemen gibt ein es ein paar frühe Gewinner und viele späte Verlierer.
Ich denke da immer noch an die Dotcom-Blase zurück. JEDER fing an, Aktien zu kaufen, die Leute haben sogar Schulden gemacht um Aktien zu kaufen, und die Fachleute haben sich mit Analysen überboten, warum diesmal alles anders sei als bisher und ab jetzt die Bäume doch in den Himmel wachsen würden. Nun, es war gar nichts anders und die Bäume wuchsen auch nicht in den Himmel.
Witzigerweise habe ich kurz vor dem Platzen einen Kommentar von Bernie Ecclestone gelesen, der auf Akiten angesprochen wurde und nur sagte. dass schon sehr bald sehr viele Leute sehr viel Geld verlieren würden. Diese Worte klingen mir noch heute in den Ohren, wenn ich sehe, wie irgendein Kurs endlos in den Himmel schießt.
What goes up, must come down!Aber das war schon zu Zeiten der
Südseeblase so (und in der parallelen
Mississippi-Spekulation). Auch damals ging es um epochale Neuerungen, die Grund für den Hype waren. Der berühmte Physiker Isaak Newton stieg auch ein und macht dabei einen dicken Gewinn und stieg rechtzeitig aus. Dann aber sah er, dass ein Freund, der noch investiert war, noch viel größere Gewinn machte. Newton stieg nochmals mit 20.000 Pfund ein (damals ein Vermögen!) - und hat alles verloren. Die Blase war geplatzt. Sein bitterer Kommentar zum Börsencrash: „Ich kann die Bewegung eines Körpers messen, aber nicht die menschliche Dummheit.“
Ich kann nur jedem raten:
- Macht bloß keine Schulden, um Bitcoins zu kaufen.
- Und wer doch investieren will, sollte nicht zu gierig werden und nur so viel Geld reinstecken, wie er als Risikokapital auch problemlos komplett verlieren kann.
Grüße
ChrisH