Der User "Peformances" hat ganz recht mit seinem Kommentar und seiner skeptischen Sichtweise auf die Tuning-Zusatz-Boxen, die im Grunde nur deshalb funktionieren, indem sie das Steuergerät belügen, ihm falsche Werte präsentieren, woraufhin das Steuergerät durch geeignete Maßnahmen (Verlängerung des Einspritzintervalls, Erhöhung des Ladedrucks und andere Maßnahmen, die die Leistung und auch das Drehmoment eben anheben) versucht, dem entgegen zu steuern.
Inwieweit die eingebauten Schutzmechanismen dadurch außer Kraft gesetzt werden, ist mir nicht bekannt, ich nehme aber doch stark an, dass diese auch weiterhin in Kraft bleiben, also der Motor kann wahrscheinlich nicht durch den Aufbau eines immer weiter steigenden Ladedruckes zerstört werden usw.
Dass es relativ viele anscheinend zufriedene Tuning-Boxen-Verwender gibt, liegt wohl daran, dass die Leistungssteigerung meist überaus mild ausfällt, so ein Serienmotor kann wohl durchaus, wenn er in Ordnung ist, eine Anhebung der Leistung um ca. 10 bis 15% verkraften ohne gleich dramatisch an Lebensdauer einzubüßen, man nutzt die Serientoleranzen aus.
Andererseits gibt es aber auch noch die legale Seite, jeder Tuningboxenanbieter schreibt irgendwo versteckt ganz unten im Text, dass der Verwender dieser Box sein Auto damit straßenuntauglich macht, das Auto also im Grunde genommen die Betriebserlaubnis verliert! Es existiert auch keinerlei legale Möglichkeit, dieses Boxentuning zuzulassen, bzw. der Aufwand wäre viel zu groß, weil am Ende ein neues Abgasgutachten erstellt werden muss.
Ein seriöser Tuner würde ein solches Gutachten zusammen mit seiner Tuningmassnahme anbieten, damit der Besitzer sein Tuning auch legalisieren kann, leider ist ein solches Mustergutachten sehr teuer und ist für jede anderen Motor, für jedes andere Auto, das den gleichen Motor hat, erneut durchzuführen.
Allein dieses Gutachten geht in die Zehntausende Euro an Kosten!
Fazit: Wer sich eine Box einbaut, fährt ein nicht zugelassenes Auto! Das ist eine strafbare Handlung gemäß Strafgesetzbuch! Außerdem könnte im Falle eines auch unverschuldeten Unfalls der Unfallgegner darüber triumphieren und auch die eigene Versicherung wird sich am Besitzer schadlos halten, da das versicherte Auto natürlich auf jeden Fall eine Betriebserlaubnis haben MUSS.Wenn ich dann hier lese, dass sogar ein Firmenchef seinen ganzen Fuhrpark an Kastenwagen mit diesen Boxen ausrüstet, wird mir schlecht, was eine bodenlose Verantwortungslosigkeit gegenüber den Fahrern, die im Fall der Fälle die Punkte bekommen. Asozialer gehts doch nicht mehr.
Nebenbei: Diese Kastenwagen sind auch ohne Tuning schnell genug, die schaffen doch alle 160 km/h, das müsste doch reichen? Das ist pervers hoch drei, diese Dinger zu tunen.
Wenn Tuning, dann sollte das Objekt auch tuningwürdig sein und man sollte einen seriösen Tuner aufsuchen, der sich auch um die Legalisierung des getunten Autos kümmert und sich auch der Peripherie annimmt, wie Auspuffanlage, eventuell andere mechanische Teile wie Ventile, Nockenwelle, Kolben, anderer Turbolader usw. der Leistung anpasst, der das gesamte Steuergerät neu programmiert, der auch die Bremsanlage und das Fahrwerk der gestiegenen Leistung anpasst usw.
Nur .......... ein solches Mastertuning ist verdammt teuer, so teuer, dass es billiger gewesen wäre, sich gleich das entsprechend leistungsfähigere Auto aus der Palette des Autobauers zu kaufen, macht also rein wirtschaftlich keinen Sinn.
Die 60er Jahre sind leider vorbei, als man noch selbst seinen Käfer durch den Anbau eines Doppelvergasers und eines anderen Auspuffs tunen konnte oder es Turbo-Umbausätze für den 2-Liter-BMW-Motor gab, die die Leistung von 100 PS auf 170 PS steigerten ...... so lange der Motor hielt.
Damals reichte eine Info an die Versicherung, dass der Motor jetzt soundsoviel PS hätte und eine TÜV-Vorführung, da musste man sich nur vorher erkundigen, welcher Prüfer ein Herz für Tuningmassnahmen hat, der nahm den Umbau nur in Augenschein, machte ne Probefahrt, das wars.
Geht heute nicht mehr.
Autofan Dieter