Zitat:
Er rußt doch jetz aber ordentlich bei Volllast oder ?
(Zitat von: E46cabrio67)
Ein intakter Dieselmotor rußt bei Vollast kaum bis praktisch gar nicht.
Meiner hat noch keinen DPF (Gott sei Dank!), BJ 2003, und er rußt nur, wenn man lange mit sehr wenig Gas und Drehzahl rumfährt und dann Vollstoff gibt. Dann haut's einmal den Ruß raus und das war's.
Sonst rußt da nix.
Bzw. einmal war ein Injektor defekt, da hat er natürlich mehr gerußt, da er nicht sauber verbrennen konnte.
Thema AU/TÜV:
Der Tüv-mensch guckt doch immer das Fahrwerk von unten an, da sieht der doch, ob der DPF rausgemacht wurde! Mit etwas genauerem Hinsehen wird er sogar ne Attrappe erkennen.
Ich meine: wenn's dem Prüfer entgeht, dann nur, weil er keinen zusätzlichen Zeitaufwand will und es ihm schlichtweg zu blöd ist, sich mit so Unsinn rumzuschlagen.
Trotzdem: Wenn der Prüfer will, sieht er es, und dann setzt's was. Weiß nicht, ob er das dann weitermelden muss bzgl. Steuerhinterziehung und Co. Wenn ja, dann kommt's dicke.
Ich bin ja selbst nicht unbedingt ein Freund des DPF, bzw. die Umsetzung ist mangelhaft: Nachrüstfilter erzielen oft nur einen Bruchteil der Wirkung originaler, geschlossener Filter; der tatsächliche Bezug zum Feinstaub in Ballungszentren ist NICHT bewiesen; DPF können kaputtgehen (auch das spült Steuereinnahmen rein!); DPF erhöhen den Spritverbrauch (da ist unsere Regierung sicherlich gaaanz traurig darüber... kassiert sie sich dumm und dämlich mit den diversen Steuern auf Sprit!) und damit auch den CO2-Ausstoff, sowie die Stickoxide (dafür braucht man extra-Nachbehandlungssysteme, ratet mal, wem das Geld bringt...).
ABER: Ich bin absolut schockiert, wie das Entfernen des DPF von manchen hier immer wieder als "Kleinigkeit" dargestellt wird.
Ich bin kein Jurist, aber es steht erstens mal die
Steuerhinterziehung im Raum. Je nachdem, wie der zuständige Richter/Ordnungsamt das sieht, seid ihr da im schlimmsten Fall bei einer Straftat, d.h. Gerichtsverfahren, teurer Anwalt.
Strafmaß geht bei Geldstrafen los (wahrscheinlich wird's einfach nur sauteuer), theoretisch (Hoeneß lässt grüßen; wäre aber für den Fall des DPF-Entfernens eine extrem harte Strafe und wird wohl nicht vorkommen) könntet ihr bis zu 5 Jahre einwandern. Wie gesagt, letzteres ist praktisch undenkbar.
Sehr viel sicherer ist da schon, dass ihr euren Versicherungsschutz verliert, das Fahrzeug hat - dank des Entfernen des DPF - keine ABE (allgemeine Betriebserlaubnis) mehr, ihr dürft es nicht mehr fahren. Kommt es zum Unfall, wird eure Haftpflicht zwar zahlen, aber sie kann das Geld von euch zurückfordern. Heißt: Ihr fahrt jemandem rein, derjenige verletzt sich = ihr bezahlt die Behandlung. Trägt derjenige dauerhafte Schäden davon, könnt ihr Privatinsolvenz anmelden, sofern ihr keine Millionäre seid. Also 7 Jahre ackern und währenddessen einen großen Teil eures Lohns abgeben.
Das obige sind worst-case-Beispiele.
Praktisch heißt das:
Habt ihr Glück, merkt's niemand.
Oder: Es wird bei einer Kontrolle festgestellt (Tüv,Polizei) ---> ihr zahlt sau viel Strafe, zahlt Steuern nach und müsst nen neuen DPF einbauen und beim TÜV vorführen.
Oder: ihr baut nen Unfall, dadurch kommt es auf ---> best case: nur Blechschaden, es gilt dasselbe wie im Falle der Kontrolle + eure Versicherung fordert alles Geld zurück (also lieber nicht in nen Porsche reinfahren...), den Schaden an eurem Auto zahlt niemand, nicht mal die Vollkasko.
--> worst case: nur mit Personenschaden, Person kann dadurch ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen: selbiges wie oben + alle Kosten, die für diese Person anfallen, inkl. Verdienstausfall (ganz grob gesagt). Evtl wandert ihr ein (Körperverletzung etc), das kann bei jedem Unfall sein wenn ihr grobes Fehlverhalten gezeigt habt. Fahrt ihr ohne Zulassung, könnte dieses Fehlverhalten schon bei weniger schlimmen Unfällen vorhanden sein. Insgesamt: Knast und 7 Jahre Privatinsolvenz. Prost Mahlzeit.
Beim Unfall muss man noch dazusagen, dass man dabei berücksichtigen muss, inwiefern der entfernte DPF daran mitschuld hat. Da das Entfernen aber die Leistung leicht steigert, wird das oftmals der Fall sein.
So, bevor jetzt die "echten" Juristen kommen und sagen, dass ich nur Stuss erzähle: Mir ist klar, dass das alles sehr pauschal gesagt ist. Ein Jurist könnte darüber sicherlich ein 300 Seiten Buch schreiben und es wäre noch nicht alles gesagt, bzw. es gäbe versch. Meinungen.
Ich will den Leuten, die sich für eine Entfernung des DPF interessieren, einfach nur mal grob zeigen, was in etwa passieren KÖNNTE.
Bearbeitet von: hero182 am 01.09.2014 um 15:37:10