Grüße,
ich möchte euch hier mal einige Bilder aus dem Inneren eines 320-325i Getriebes anbieten und auch möglichst verständlich erklären wie man diese Getriebe öffnet.
2 - 3 Mann wären für so eine Arbeit gut, zur Not kriegt man es auch alleine hin. Man benötigt allerdings mindestens 2 Montiereisen sowie einen Großen Gummihammer
Dann erstmal eine grobe Einführung in die einzelnen Bauteile an den Getrieben der Modelle 320-325/520-525 (E36 / E34).
A: Überlaufstopfen für Getriebeöl
B: Getriebegehäuseschrauben ringsrum um das Getriebe
C: Öleinfüllschraube
D: Deckel der Schaltgestängearretierung
E: Öse für Ganghebel
G: Innensechskant(inbus)schraube für Hauptschaltwellenhalter
H: Ölablassschraube
I: Innensechskant(inbus)schraube (wahlweise auch als TORK anzutreffen) für den Rückwärtsgangschalthebel
J: Innensechskant(inbus)schraube für den Nebenschaltwellenhalter
K: siehe G
L: Kupplungsnehmerzylinder
Nicht aufgeführt auf den Bildern sind:
- Rückwärstgangschalter, liegt knapp unter I
- 2x 13er Sechskantschrauben die die Rückwärtsgangwelle halten
- 4x 10er Sechskantschrauben neben dem Getriebe Kardanflansch (Kardanseite)
- 4x 10er Sechskantschrauben an der Getriebeeingangswelle (Motorseite)
- 30er Mutter am Getriebe-Kardanflansch (Kardanseite)
So kommen wir nun zum Auseinandernehmen des Getriebes.
Vorraussetzungen:1. Getriebe in Leerlaufstellung ausgebaut, dabei Schaltgestänge am Fzg. montiert lassen.
2. Kupplungsnehmerzylinder entfernt (mit 2 13er Muttern befestigt), am besten schon beim Getriebeausbau um sich lästiges entlüften zu sparen
3. Öl Abgelassen (kann ziemlich lange dauern wenn das Getriebe kalt ist beim Ausbau)
4. Sauber Arbeitsplatz
5. Schalgschrauber mit genügend Dampf sollte vorhanden sein
6. 30er Langnuss MUSS vorhanden sein
7. min. 2x Montiereisen
8. 13er Schlüssel oder geeignete Stecknuss
9. 10er Schlüssel oder geeignete Stecknuss
10. 20er Langnuss (wäre ideal) ansonsten 20er Schlüssel oder Stecknuss
11. Dichtmasse für Motoren und Getriebe
12. Kleine Schlitzschraubendreher
13. Kasten mit verschiedenen Tork und Inbusaufsätzen
14. Filztücher oder dickere Stofftücher
15. Magnet
wenn man das Getriebe komplet zerlegen möchte:
- Spreitzzangen
- Fühlerlehren
- Dichtringe und Simmeringe
- Abzieher und versch. größen
- ggf eine Presse
Dann wollen wir uns mal an das Zerlegen machen.
ZerlegenGetriebe/KardanseiteZunächst einmal legt Ihr das Getriebe vor euch auf den Tisch, undzwar so das Ihr auf den Getriebe-Kardanflansch schaut. Solltet Ihr die Hardyscheibe noch nicht demontiert haben, so tut dies nun (18er Schlüsselweite). Ist dieses getan könnt Ihr euch der 30er Zentralmutter widmen. Hierfür musste ich mir für teures Geld eine 30er Langstecknuss zulegen und diese sogar noch abdrehen damit sie reinpasst. !DENN die Nuss muss nicht nur lang sondern auch dünnwandig sein! Mit einem geeigneten Schlagschrauber und der Nuss könnte Ihr die Zentralmutter nun ohne Probleme lösen. Anschließend die Stellung vom Flansch markieren (Wichtig, da Getriebe und Kardanwelle in der Regel zusammen gewuchtet werden und ihr euch so eine Unwucht einfangen könnt) und dann könnt ihr den Flansch abziehen.
Wenn Ihr schon auf dieser Seite des Getriebes seid könnte ihr auch gleich die Öse - E - von der Schaltwelle lösen. Hierzu müsst Ihr einfach den Sprengring mit einem kleinen Schlitzschraubendreher oder einer Spreitzzange entfernen und den kleinen Metalstifft den er gehalten hat herausziehen, ggf. schlagen.
Auf dieser Seite des Getriebes findet Ihr noch 4 weitere Schrauben mit 10er Kopf, diese könnt Ihr lösen und herausziehen. Nach der Letzten werdet Ihr ein metallisches Klacken vernehmen. Das ist ein innerer Gegenhalter zu einem der Getriebewellenlager.
Nun könnt Ihr das Getriebe nach links drehen bis es vor euch liegt wie in Schemabild 1
ZU SCHEMABILD 1Hier löst Ihr vorsichtig die Zwei 10er Schrauben von dem Deckel - D -.
!!!ACHTUNG!!!! Bei dieser Aktion kann es euch passieren, dass wenn Ihr nicht aufpasst, euch die ganzen Kugeln,Federn und Bolzen der Schaltgestängearretierung um die Ohren fliegen, also langsam abschrauben und immer Rechts Links - Stückchen für Stückchen. Einen Starken Mageneten drunterhalten mindert das Abflugrisiko. !!!ACHTUNG!!!
Ihr könnt nun auch schon oben auf dem Getriebe die Inbusschraube - G - lösen.
Nun wenden wir das Getriebe um 180° auf die Ausgangsstellung von Schemabild 2
ZU SCHEMABILD 2Ihr entfernt nun die beiden 13er Schrauben die auf einer Ebene liegen (Rückwärtsgangwellenschrauben), wobei eine auf der Vorderen Getriebehälfte und eine auf der Hinteren Getriebehälfte sitzt.
Den Rückwärstgangschalter/Geber solltet ihr vorsichtig lösen, wenn er festsitzt ihn mit genug WD40 einsprühen und einwirken lassen, da er gerne und vorallem schnell abreißt.
Anschließend könnt Ihr die Schrauben - I - und - H - herausdrehen
Nun stellen wir das Getriebe so auf den Tisch das die Kardanseite nach Oben und die Motorseite nach unten zeigt. und lösen anschließend die ganzen 13er Gehäuseschrauben.
Ihr solltet euch für den nächsten Schritt einen 2 oder gar 3 Mann/Frau organisieren, da nun die beiden Getriebehälften auseinander gedrückt werden müssen. Hierfür setzt ihr mit den Montiereisen in den Aussparungen an den Auflageflächen der Getriebehälften an, keine Angst , ihr müsst richtig viel Kraft aufbringen, da Ihr ein Getriebelager bei diesem Vorgang rausdrückt. Sobald der Schlitz groß genug ist einen Lappen oder dickes Filz um die Hebel wickeln, damit ihr keine tiefen Riefen in die Auflageflächen macht.
Nun solltet ihr den Oberen Deckel in den Händen halten und habt den größten Kraftakt erstmal hinter euch.
GETRIEBEINNERESHier seht ihr was bei Spannungen im Antriebsstrang passieren kann: Die Schaltvorrichtung ist heißgelaufen und Eloxiert...
Hier das Was klackt wenn man die 4 Schrauben am Kardanflansch gelöst hat:
mein Tip es festzumachen wen man die Getriebeglocke nur neu abdichten will, ist es so wie hier leicht mit Sekundenkleber anzukleben!
!!! Fettfrei muss es unbedingt vorher sein!!!