Hi Phoenix330,
Zitat:
Nur ein Beispiel:
Mein Motor springt sporadisch an, ok gehe ich zu BMW und lass mal den Fehlerspeicher auslesen,
Fehlerauslesen ergibt LMM, ok ich lass es für teures Geld von BMW austauschen, hol das Auto ab, ok springt normal an fährt normal,
1 Tag später, wieder das gleiche Problem.
Was kann ich da tun: weil BMW ja nicht den verursachenden defekt i.O. gebracht hat, welche Rechte habe ich dann, den Rechnungsbetrag zurückverlangen, den LMM können die ja wieder zurücknehmen,
weil es kann ja nicht sein das man ein Haufen Geld ausgibt und das Problem immer noch vorhanden ist,
normal müssen die solange suchen und probieren oder was auch immer, um den Verursacher zu finden und dann ein Kostenvoranschlag für die Reparatur unterbreiten, oder?
Kommt immer darauf an was Du in Auftrag gegeben und Unterschrieben hast. Wenn Du z.B. den Auftrag gegeben hast den o.G. Fehler zu beseitigen lassen kann es lange dauern und teuer werden, erst recht wenn im Fehlerspeicher nichts abgelegt ist. Richtig ist aber falls z.B. wie in diesem Fall der HFM/LMM ersetzt wird und der Fehler tritt danach immer noch auf dann der HFM/LMM zurückgebaut werden sollte und das Ersatzteil wieder gutgeschrieben werden sollte, weil dies dann ja nicht die Ursache war. So kenn ich es jedenfalls und so wird dies bei Uns gehandhabt, bis auf ein paar Ausnahmen.
Hast Du aber einen HFM/LMM tausch in Auftrag gegeben und der Fehler ist nach Tausch immer noch da, dann hat die Werkstatt den Vertrag resp. Auftrag erfüllt/erledigt und Du musst die Kosten tragen.
Aber der HFM ist in diesem Fall ohne den FS Eintrag je gelesen zu haben nicht der Fehler, da sollte die Suche in Richtung Kraftstoffversorgung, Zündung oder eben Kurbelwellensensor gehen. Zur Not muss das Fzg. halt ein paar Tage in der Werkstatt stehen um den Fehler wenn er sporadisch ist evtl. greifen zu können.
Hier sollte auch nie gleich nach rep. der Fehlerspeicher gelöscht werden, könnte evtl. Gold wert sein ihn nicht zu löschen.
Zitat:
dann ist das Fehler auslesen ja Blödsinn, weil es nicht 100% genau das Teil definieren kann, welches auch kaputt ist,
sagen doch alle das, das BMW Diagnosesystem den Fehler genauer auslesen kann ,als andere Diagnosesysteme, was dann wie ich oft hier im Forum lese doch wohl nicht der Fall ist
ps. kann ich ja gleich zu einer kaffeesatzleserin gehen,
ps.ps. die sollen ein ordentliches Fehlerauslesesystem bauen, welches exakt das verursachende Problem definiert, von mir aus könnten die dann auch fürs auslesen 100 euro verlangen, wäre es ja allemal wert,
anstatt Ratespielchen, was und wo usw. defekt sein könnte
Als erstes: Das Diagnosesystem bei BMW ist von allen Herstellern das Umfangreichste und komplexeste was es gibt. Die Systeme bei Mercedes, Audi und Co sind da viel einfacher und oberflächlicher aufgebaut. Bei BMW hat der Mechaniker bei der Fehlersuche im Prüfablauf immer den für den Fehler benötigten Schaltplan und die Bauteil-und Funktionsbeschreibung zur Verfügung. Dementsprechend weniger Informationen stehen den Mechanikern bei den anderen Herstellern zur Verfügung. Desweiteren haben sie nicht die Möglichkeit mittels Diagnosetester Abläufe oder Prüfpläne abzuarbeiten, das muss bei denen dann z.T. von Hand und mit Fehlersuchleitfäden durchgeführt werden. Auch Fehlerumweltdaten werden nicht gesammelt und an den Hersteller online gesendet, da sind die anderen Hersteller um mindestens 10 Jahre zurück.
Hatte ich gerade in einem anderen Beitrag geschrieben wann ein Fehlerspeichereintrag erzeugt bzw. abgelegt werden kann (aus technischer Sicht).
Zitat:
Bestes Beispiel:
Der Drehzahlgeber ist defekt und liefert keine Drehzahl mehr ans Steuergerät. Das Steuergerät kann dies nicht als Fehler sehen weil in diesem Fall keine Drehzahl erkannt wird, fürs Steuergerät steht dann der Motor. Somit gibt es keine Zündung bzw. keine Einspritzung, weil kein Drehzahlsignal vorhanden ist. Folglich wird der Motor nicht starten obwohl aber der Anlasser dreht.
Ist allerdings z.B. der Nockenwellengeber defekt dann macht sich das meist in etwas unrundem Leerlauf, längere Startzeit und/oder weniger Leistung bemerkbar und es wird eine Fehlerspeichereintrag abgelegt. In diesem Fall weis das Steuergerät dann nicht wo die Nockenwelle steht und gerade bei Motoren mit Vanos wird dann die Nockenwelle falsch oder nicht verstellt.
Anders ist es bei einem defektem Aussentemperaturfühler der -40° C als Wert liefert: Für die Steuergeräte ist dies ein plausibler Wert obwohl er falsch ist. Hier wird in diesem Fall länger eingespritzt um ein fetteres Gemisch zu bilden, weil das Motorsteuergerät davon ausgeht es wären -40° C, aber es sind z.B. real +20° C. Es wird kein Fehlerspeichereingtrag gesetzt weil der Wert plausibel ist, aber man dieser Fehler macht sich in einen etwas unrunden Motorlauf, etwas weniger Leistung und erhöhten Kraftstoffverbrauch bemerkbar.
Desweiteren kommt es immer darauf an welcher Mechaniker den Auftrag in der Werkstatt bekommt. Bekommt z.B. diesen Auftrag ein Mechaniker der sonst überwiegend Inspektionen, Ölservice und Fahrwerksreparaturen durchführt wird es zu sehr grosser Wahrscheinlichkeit Fehldiagnosen geben, das kann man dem Mechaniker auch nicht verübeln, weil es ganz Einfach nicht sein Fachgebiet ist und im da die Erfahrung fehlt. Bekommt aber der Service Techniker oder der Kommunikationselektroniker diesen Auftrag dann wird der Fehler zeitnah und relativ Kostengünstig behoben sein weil er die Erfahrung hat und weiss wo er suchen muss, auch ohne Fehlerspeichereintrag.
Anderes Beispiel:Wir haben 10 identische Fahrzeuge (z.B. 320d E90) mit der gleichen Beanstandung "Fahrzeug springt sporadisch nicht an". Theoretisch könnte man bei diesen Fahrzeugen den exakt gleichen Fehler haben, aber wir können bei diesen Fahrzeugen genauso gut 10 verschiedene Fehler haben. Bei Fzg. 1 ist der Sicherungsträger auf der Batterie defekt/Wackelkontakt, beim 2 zweiten Fzg. ist der KW Sensor defekt, beim 3. Fzg. ist die Hochdruckpumpe defekt, beim 4 Fzg. ist der O-ring am Mengenregelventil defekt, beim 5. Fzg. liegt eine Falschbetankung vor, beim 6. Fzg. ist der Anlasser zu träge/defekt, beim 7. Fzg. ist der Minuspol an der Batterie lose, etc. ... .
In den meissten Fällen gibt es bei den o.G. Beispielen einen Fehlerspeichereintrag, aber eben meisst nicht im Motorsteuergerät. Anders gesagt ist die Fahrzeugelektrik heute so komplex und vernetzt da kommt dann die freie Werkstatt nicht mehr weiter und diese Diagnosesysteme sind dann am Ende. Hier können wir aber locker noch weiter arbeiten, da wundert es auch nicht wenn wir immer Fahrzeuge von den Freien bekommen weil die nicht mehr weiter wissen.
Du kannst aber gerne den Fehler selbst suchen (Schaltpläne gibt es auch im Internet), wenn Dir der :-) zu teuer ist... . Interessant wäre dann natürlich was Du alles ohne Erfolg getauscht hast, wie viel Deine Fehlersuche an Teilen gekostet hat und vor Allem wie lange Du für die Fehlersuche benötigt hast. Würde mich auf jeden Fall mal interessieren... .
Grüße Saguaro