Hallo,
Zitat:
Sollte es tatsächlich der Turbolader sein, habt Ihr Erfahrungswerte wie lange es dauern kann, bis der Lader dann seinen Geist auf gibt? Immerhin zieht sich diese nervige "er raucht, dann raucht er nicht, ..." schon 3 Monate hin.
Das wird dir keiner sagen können. Das kommt natürlich auf die Beanspruchung drauf an und welche Vorschädigung im Lader vorliegt.
Ich wäre mit Behauptung sehr vorsichtig. Ich würde das Fahrzeug z.B. dann nicht mehr bewegen wenn der Lader aufgrund von Axial-Spiel der Welle deutliche Geräusche von sicht gibt.
Ich hab bisher bei den M47 Diesel egal in welcher Ausbaustufe schon viele Laderschäden gesehen.
Das heisst aber nicht dass diese Anfällig sind. Keineswegs. Bei meinem 118d, Alltagshure, ist immer noch der erste Lader drin. Und das bei 182.000 km. Ich höre kein Geräusch, wechsele regelmässig den Ölabscheider und mache immer frühzeitig einen Ölwechsel mit BMW Castrol 5W30.
Das Öl drückt sich natürlich in normaler Menge in meinen Ansaugtrakt und man sieht deutlich dass sich schon Öl an den Druckrohr Anschlüssen sammelt, aber das ist meiner Meinung nach bei der Laufleistung als normal anzusehen. Und solange ich regelmässig Ölabscheider und Öl wechsele, sehe ich da kein Problem. Mein Fahrprofil dürfte meinem Lader auch zugute kommen. Täglich einfach 35km zur Arbeit und dann wieder heim und natürlich auch andere Fahrten mit viel Langstrecke.
Derzeit glaube ich also nicht dass mein Lader irgendwann den Geist aufgibt wenn ich so weiterfahre.
So, dann aber mal zu den Schäden dir mir beim M47 an den Ladern immer wieder unterkommen.
Die Erfahrung hat mir gezeigt dass es meistens die Ladedrucksteller sind. Entweder klemmen sie, oder die Elektronik oder Pneumatik (bei den nicht TU Modellen) ist ausgefallen.
Wenn sie klemmen dann ist das Meist auf ein Kurzstrecken-Fahrprofil zurückzuführen und Motorwäschen mit Aggressiven Reinigern die das Gestänge festrosten lassen. Habs z.b. aber auch gestern wieder bei einem E83 X3 2.0d Bj. 2006 gesehen dass das Gestänge fest war und der Steller vom Gestänge abgebrochen war.
Wenn der Ladedrucksteller dann wirklich defekt ist, aus welchem Grund auch immer, dann ist es bei BMW immer so dass der gesamte Turbolader getauscht werden muss. Sollte aber auch verständlich sein, da der Lader mit dem Steller eine Einheit bildet und nicht einzeln erhältlich ist. Einfach aus dem Grund da Honeywell, Garrett usw. es so vorgeben dass der Fahrzeughersteller nicht die spezifischen Einstellungen und Abstimmung am Lader vor Ort vornehmen kann. Dies ist dem Turboladerhersteller vorbehalten und hat was mit der Teilegarantie zu tun.
BMW kann dir also nicht den Ladedrucksteller reparieren und dir eine 2-Jährige Teile-Garantie darauf geben.
Dann sehe ich es in vielen Fällen dass die Lader-Welle wie schon erwähnt Axial-Spiel hat. Heisst also dass die Welle hin und her wandern kann. Dadurch ensteht dieses bekannte Heulen.
Ist meistens schnell zu prüfen. Ansaugrohr abnehmen und an der Welle hin und her ziehen.
Das nächste sind verkokte Ölleitungen. Dass der Lader da kaputt geht ist klar. Das kann meist die schlimmsten Folgeschäden haben wie festgefressene Wellen, gebogene Wellen, gebrochene Schaufeln usw.
Dass die Ölleitungen verkoken ist wohl in vielen Fällen auf billiges oder falsches Öl oder überzogene Ölwechselintervalle zurückzuführen. Auch das Fahrprofil spielt da eine Rolle. Z.B. dann wenn lauwarmes Öl auf einen glühend heissen Lader trifft usw.
Verbogene Wellen habe ich auch schon oft gesehen. Das hat dann meistens das zur Folge dass die Schaufeln am inneren des Laders schaben und Spähne in den Kat/DPF bzw. Ansaugtrakt geraten.
In solchen Fällen ist es dann sicherlich ratsam den Ladeluftkühler zu reinigen bzw. zu tauschen und den gesamten Ansaugtrakt zu prüfen, sowie auch das Abgassystem insbesondere Kat/DPF.
Wenn der Lader in sich undicht ist und vermehrt Öl durchlässt dann ist es wie gesagt notwendig zu prüfen wie viel Öl das ist. Hierzu kann man den Druckschlauch ausbauen zwischen Turbo und LKK um zu sehen ob es schon aus dem Lader läuft oder eben nur ein normaler Ölfilm sich darin befindet.
Wenn der Lader soweit in sich undicht ist kann es in seltenen Fällen dazu führen dass der Turbolader Öl in den Ansaugtrakt bläst wie eine Einspritzanlage und der Motor sich selbst ohne irgendwelches Zutun zündet. Dann helfen nur noch gröbste Mittel.
Zitat:
Wenn sich die Anzeichen mehren, dass z.B. der Schlauch vom Lader zum LLk tatsächlich nass und nicht nur feucht ist, würdet Ihr empfehlen den Lader zu tauschen oder soll ich weiter fahren bis ich mir zu 100% sicher bin, dass der Lader K.O. ist?
Anschauen und hier posten was die Lage ist. Ggf. mit Fotos.
Weiterfahren bis der Lader dem Tot geweiht ist, kann Folgeschäden mit sich ziehen. Also nicht empfehlenswert.
Zitat:
Was haltet Ihr von überholten Turboladern, immerhin sind diese oft bis zu 50% günstiger als ein neuer. (Ich möchte ja eigentlich den Wagen verkaufen, d.h. ein gebrauchter TL würde mir reichen.)
Hm, davon rate ICH eigentlich immer ab.
Ich persönlich würde immer nur Neuware verbauen bzw. direkt vom Hersteller bestellen.
So z.B. diese Woche auch. Ein Kumpel von mir mit seinem 320d E90, gechippt -.-, hatte eine Turboladerschaden mit merklichen Geräuschen. Er wollte einen überholten Turbo von eBay einbauen.
Diese wäre um 500 Euro günstiger gewesen als ein orignal Neuer Lader. Hab im abgeraten und er hat sich letztendlich doch für den 1200 Euro teueren Lader, neu von BMW, entschieden.
Dürfte wohl aber Zufall sein dass ich die letzte Woche allein bei 4 M47 Schäden im Ladeluftsystem festgestellt habe, 3 davon waren direkt der Turbolader aus verschiedenen Gründen, bei einem der Luftmassenmesser.
MfG