Zitat:
Die hatten max einen Schlag von 1nem Zehntel, also nicht der Rede wert. Allerdings waren die im Abstand von 2cm rings rum recht blau. Somit dachte ich mir. evtl unterschiedliche Reibwerte... und daher das Pulsieren.
(Zitat von: slevin777)
Wenn Bremsen "unsachgeäß" benutzt werden, dann kommt es zur "Hotspot-Bildung".
Das kann zum Beispiel passieren, wenn man auf der Autobahn von hoher Geschwindigkeit "leicht und sachte" herunterbremst - im unglücklichsten Fall von 200 km/h schonmal den Fuß beim Schild "Baustelle in 2 km" legt und am Baustelleneingang hat sich ein Stau gebildet und nach 2 km Bremsung bleibst Du stehen und trittst immernoch das Bremspedal.
Ja, nun "dazu ist die Bremse doch da" denken sich sehr viele in diesem Fall - aber leider ist sie dafür eben nicht gemacht.
Das "richtige" Bremsen sieht anders aus: kurz und feste drauftreten um schnellstmöglich Geschwindigkeit abzubauen.
Die Hotspot-Bildung tritt bei allen einteiligen Bremsscheiben auf, denn wenn durch die Bremsung mehr Hitze in die Bremse eingeleitet wird als über die Felge abgeführt werden kann, dehnt die Bremsscheibe sich aus. Da sie jedoch "einteilig" ist, wirft das Material Wellen. Es kommt dann schon während der Bremsung zum Rubbeln.
Spätestens bei Feststellen des Rubbelns sollte das Bremsverhalten umgestellt werden um die Energie über den Reifenabrieb abzubauen und der Bremse die Möglichkeit gibt herunterzukühlen solange noch Fahrtwind vorhanden ist.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das Rubbeln nach dem Abkühlen weg.
Falls der Fahrer bei rubbelnder Bremse weiter drauf bleibt, lagert sich in den Wellentälern Bremsbelagabrieb ab und die Wellenberge der Bremsscheibe werden abgetragen.
Nach dem Abkühlen rubbelt die Scheibe weiter und diese "Unwucht" kann auch gemessen werden (wie in diesem Fall).
Die Wellenberge werden deutlich heißer und die Scheibe läuft an diesen Stellen an. Du kannst ja mal die blauen Flecken zählen - es dürften 11 oder 13 blaue Flecken sein.
Sehr schön auch an der Nordschleifenzufahrt zu sehen, diejenigen, die das erste Mal da rumfahren kommen sehr häufig mit ausgeglühten Bremsen von der Strecke, falls das Fading nicht schon die Hotspotbildung verhinderte.
Und was tun?
... klar, man kann die Bremsscheiben austauschen und mit dem gleichen Fahrstil weiterfahren ... dann wieder tauschen und weiterfahren ... dann wieder tauschen und weiterfahren.
Spätestens nach dem dritten Wechsel sollte man sich ernsthaft fragen ob eine Umstellung beim Bremsen nicht kostengünstiger ist ;-)
Hat man sein Bremsverhalten erstmal auf "kurz und fest" umgestellt und auch "erkannt", dass bei 220 km/h eine ABS-Bremsung in Notsituationen das allerbeste Mittel ist (solange das Auto nicht eh schon durch Kurvenfahrten im Grenzbereich instabil ist), dann kann man rubbelnde Bremsscheben ach drauf lassen. Der weitere Verschleiß sorgt dafür, dass sie irgendwann keinen Schlag mehr hat.
Dafür bekommt man jedoch viele kleine Hitzerisse, die aber vollkommen normal sind, wenn Bremsscheiben hoch belastet werden.
In 14 Tagen findet das 24h-Rennen an der Nordschleife statt und wenn unsere Fahrer nicht bremsen könnten, dürfte ich sie alle paar Runden zum Bremsenwechsel in die Box rufen ... da hab ich mal gar keine Lust zu ... wir wollen in der Klasse ankommen ... wie beim gestrigen VLN-Rennen im Idealfall in zwei Klassen siegen :-)
Gruß, Frank
PS: Und immer dran denken: Kurz und fest ... falls Beifahrer im Autos sind, dann nciht ganz so fest, aber alleine wird nur fest gebremst ...