Zitat:
Hi Ede,
ich bin seit gestern etwas am grübeln, inwiefern die Leistung Einfluss auf die Beschleunigung hat.
Hi Marcel,
wie schon gesagt, die Leistung hat kaum einen Einfluss auf die Beschleunigung. Ein Auto beschleunigt mit 500Nm bei 2000U/min genauso schnell wie ein Auto mit 500Nm bei 5000U/min, wobei beim Letzteren doppelt so viel Leistung anliegt. Das wirklich interessante liegt an den Schaltpunkten, dazu weiter unten.
Zitat:
Aber wie bekomme ich die Leistung mit rein? Diese muss doch auch eine wichtige Rolle spielen.
Die Leistung ist die Dauer der Arbeit.
Auf dem Prüfstand misst niemand die Leistung direkt, es wird immer nur das Drehmoment ermittelt und in Abhängigkeit zur Drehzahl die Leistung errechnet! Die Leistung ist also im Grunde eine Zahlenspielerei und nichts direkt greifbares.
Hier noch ein gutes Beispiel:
Man nehme zwei Audi A5 und baue in den einen einen Motor ein, der zwar auch ein maximales Drehmoment von 500 Nm hat, jedoch schon bei 2000 Umdrehungen, nicht bei 4000, wie der normale A5. Bei einem Beschleunigungsrennen wird der umgebaute A5 schneller vom Fleck kommen, weil schon bei 2000 Umdrehungen 500 Nm anliegen, beim normalen jedoch erst 400.
Nach dem Gipfel beginnt die Drehmomentkurve jedoch extrem abzusinken, und um 3000 Umdrehungen herum, wird der Fahrer des umgebauten Wagens hochschalten müssen, weil im nächsten Gang schon wieder mehr Drehmoment zur Verfügung steht. Somit wird Motorkraft zugunsten der Geschwindigkeit geopfert. Und nun schlägt die Stunde des Standard-A5. Während sein Konkurrent plötzlich nur noch etwas mehr als die Hälfte des Drehmomentes des ersten Ganges anliegen hat, kann er selbst noch im ersten Gang, und unverändert auf dem Gas bleiben - bis 6400 Umdrehungen. Zu dem Zeitpunkt wird der modifizierte Wagen schon beinahe in den dritten Gang schalten müssen.
Hat es erst so ausgesehen, als würde der veränderte Wagen davonziehen, so sollte man doch beim plötzlichen Langsamerwerden desselben einsehen, daß es besser ist, das Drehmomentmaximum bei hohen Drehzahlen zu haben. Der BMW Formel-1 Motor ist im Drehmoment mit dem des E46 M3 vergleichbar. Beim M3 liegt das maximale Drehmoment bei ungefähr 5000 Umdrehungen, beim Formel-1 Motor bei ca. 16000! Es dürfte klar sein, wer hier länger auf dem Gas bleiben kann...
Was nützt einem das bärigste Drehmoment, wenn man bei 100 km/h schon fast in den sechsten Gang schalten muss?Edit:
Vllt. kann ich dir ja deine eigentliche Frage noch erklären.
Zitat:
ganz kurze Zwischenfrage noch....würde sich das Drehmoment im 5. Gang ändern im Gegensatz zum 4. Gang ?
das ist eigentlich der Kernpunkt meiner Frage
(Zitat von: Xandi)
Das Drehmoment ist im 4.Gang natürlich viel höher. Um wieviel höher, liegt an deinem Getriebe - nicht HA-Differenzial!
Wenn du nun auf dem Prüfstand, im 4.Gang prüfst, hast du ein höheres Drehmoment, was folglich eine höhere Leistung wäre. Jedoch kommt hier die Einheit Zeit ins Spiel. Dadurch, dass der Wagen im 4.Gang schneller in den Begrenzer kommt, wird hier auch das höhere Drehmoment mit der kürzere Zeit verrechnet. Somit ist es egal welcher Gang. Die Wahl des Ganges liegt an der Gesamtübersetzung.
Gruß
Bearbeitet von: 3erbmwmit24v am 13.06.2010 um 01:18:00