Zitat:
habe da mal ne Verständnisfrage. Ich habe in einem anderen Forum gelesen das die 4 Takter aus der E36 Reihe einen LuftMENGENmesser besitzen und die 6 Zylinder einen LuftMASSENmesser.
(Zitat von: Florry)
Um die richtige Einspritzmenge berechnen zu können, muss ich wissen wieviel Luft da rein kommt. Früher machte man das durch einen Luftmengenmesser. Er hat das Durchfußvolumen der Luft gemessen und daraus die Einpritzmenge abgeleitet. Prinzipiell ist es nur ein Klappe, die druch den Luftstrom einfach aufgedrückt wird und über ein Poti die Menge daraus ableitet.
Die Ganze Sache hat einen hacken: Für die Verbrennung ist nicht die Luftmenge, sondern die Luftmasse ausschlaggebend. Das weiß jeder Pilot, der bei einem Kolbenmotor mit zunehmender Höhe das Gemisch manuell abmagern muss (Leanen), weil die Luftmenge zwar gleichbleibt, die Luft aber dünner und damit pro Volumen leichter ist. Das Gemisch würde dann zu fett. Da ein Auto auf der Erde fährt, machen die Schwankungen dort nicht soviel aus - außer es ist ein geregelter Katalysator verbaut. Zwar gab es auch gergelte Kats mit Luftmengenmesser (Audi 100, Mercedes W124, BMW alte Vierzlinder der M40 und M43 Baureihe), aber ein Luftmassenmesser ist da dann doch besser.
Bei den Luftmassenmesser gibt es zeit Bauarten: Hitzdraht und Heißfilm. Das Netz davor hat mit dem Messfühler nichts zu tun. Es hat die Aufgabe gezielt für Verwirbellungen zu sorgen um das Messergebniss zu verbessern. Das gleiche PRinzip verwendet man beim Außentemperaturfühler: Trotz kochenden Temperaturen unter der Stoßstange zeigt er nach wenigen Metern Fahrt die korrekte Temperatur an. Das geht nur durch gezielte Verwirbelung um die Strömungsgeschwindigkeit vor dem Sensor konstanz zu halten.
Das Prinzip des LMM ist einfach: Ein Draht oder ein Platinbeschichtetes Plättchen wird erhitzt. Der Luftstrom kühlt es ab und abhängig von der Luftmasse ändert sich der Widerstand. Dieser wird gemessen und daraus die Einpritzmenge abgeleitet.
Früher war es auch so das man auf in der Elektronik zurückgelegte Regelwerte zurückgegriffen hat, die sogenannten Kennfelder. Das machte man damals nicht, weil es besser wäre, sondern weil damals die Rechnentechnik im KFZ noch nicht schnell genug war, dies on demand auszurechnen. Ab dem E60 beim 5er, dem E90 beim 3er und dem E65 beim 7er macht man das nicht mehr mit Kennfelder. Wenn also die Chipuner etwas von "Kennfeldoptimierung" faseln, lügen sie euch bei diesen Modellen an ;-)
Vor allem aber die Heißfilm LMM der ersten Stunde waren echte Problemkinder. Das was ein LMM nicht mag, sind Verschmutzungen. Deshalb wird der Hitzfraht vor und nach der Fahrt kurz auf Rotglut gebracht umd Schmutzablagerungen abzubrennen. Das funktionierte beim Heißfilm LMM nicht so wie erwartet - anstatt dass der Schmutz abbrannte, brannte sich dieser ein und nicht wenige (vor allem Diesel) brauchten schon nach 50.000km einen neuen LMM.
Diese Aufheizung ist auch der Grund, warum man jegliche Reinigungsversuche des LMM bitte unterlassen sollte. Das Netz davor ist notwenig und wenn jemand behauptet, das könne man ausbauen, dann beweißt er damit einfach, dass er von der Materie keine Ahnung hat.
Alle Motoren im E36 sind 4Takter - du meinst die Vierzylinder. Der M43 hat noch einen Luftmengenmesser (TN 13 62 1 734 657 Originalteil ist nicht mehr erhältlich, Ersatz ist TN 13 62 7 547 980) und bei ihm könnt entweder der Poti verschlissen sein oder das Teil mechanisch schwergängig sein.