@Steinbock
Die 40.000km und weniger beziehen sich auf Hinterachsgetriebe mit Sperrdifferential (Lamellensperrdifferential, ist übrigens auch nicht vergleichbar mit dem was in den aktuellen Modellen verbaut wird). Für normale Hinterachsgetriebe (die Mehrzahl der E36-Getriebe) schrieb ich ja 80.000km und das entspricht oder entsprach früher dem Wartungsplan...
Bei den Lamellensperrdifferentialen ist es übrigens in der Tat so, daß die Permanentsperre aufgrund von Verschleiß der Lamellen bei der Mehrzahl der Getriebe bereits unter 100.000km fertig ist. Nur bedeutet dies nicht, daß das Hinterachsgetriebe kaputt ist, sondern nur daß die Sperrfunktion beeinträchtigt ist.
Zögert man eine Wartung hinaus, d.h. den Tausch der Lamellen, wird langfristig auch die lastabhängige Sperre in ihrer Funktion beeinträchtigt, was bis hin zu defekten Druckringen eine Revision sehr teuer macht.
Aber selbst dann funktioniert das Hinterachsgetriebe in der Funktion als Ausgleichsgetriebe einwandfrei, es fährt sich halt ungefähr so nur als ob man keine Differentialsperre hätte.
Durch regelmäßigen Ölwechsel bei HAGs mit Sperrdifferential ist der Verschleiß der Lamellen geringer. Wie geschrieben ist die thermische Beanspruchung hier deutlich höher, als bei HAGs OHNE Sperrdifferential, da die Reibungsenergie - gerade durch die Permanentsperre, welche bei kleinsten Kurvenfahrten bereits arbeitet - fast ausschließlich durch das Öl aufgenommen wird. Der Öltemperaturunterschied (Sperre zu ohne Sperre) kann 50°C und mehr betragen. Hohe Öltemperaturen lassen das Öl schneller altern. Hinzu kommt der Abrieb der Lamellen (Molybdänbeschichtung - ähnlich wie bei einem Automatikgetriebe), welcher das Öl "verunreinigt".
Ein Hinterachsgetriebeölwechsel kostet wenn man es selbst macht etwa 40,- EUR.
Der Lamellentausch (sollte es ausschließlich bei dem bleiben), fängt ab 150,- EUR an, ohne Ein- und Ausbau des Hinterachsgetriebes.
BMW bietet das nicht an, sondern tauscht gleich den ganzen Sperrkörper ---> richtig teuer.
Und zum Motoröl, gerade weil Du das ansprichst. Hier kommt es auf die Fahrweise und die Art der Nutzung an. Für einen Normalfahrer oder sagen wir mal 90% der Fahrer reicht das vorgeschriebene Intervall dicke. Nur was für Leute die ausschließlich jeden morgen nur 2km zu Arbeit fahren (ohne zwischenzeitliche Langstreckenfahrten)? Hierist es unabdingbar das Intervall zu verkürzen.
Oder anderes Bsp. wenn einer mit einem getunten Motor im Hochsommer über die Norschleife dübelt und ohne Ölkühler Öltemperaturen jenseits der 140°C erreicht, dann ist das Öl bereits nach einer Runde ziemlich fertig. Gleiches gilt auch für Vmax-Fahrten auf BABs.
Das Spiel ist im Prinzip dasselbe. Zu hohe Öltemperaturen sind schlecht für das Öl. Darunter verstehe ich z.B. beim M52 Temperaturen von über 120°C bei einem 0W-40 im Ölfiltergehäuse/ Aggregateträger.