Gefahren bei der Starthilfe
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Neulich durfte ich einen Starthilfe-Versuch beobachten. Als Spenderfahrzeug diente ein Polo, leer war die Batterie eines Passat. Die beiden Herren, die den Passat zum Laufen bringen wollten, haben den Polo neben den Passat gestellt, den Polo-Motor laufen gelassen und haben sich drangemacht, die Pole der Wagen mit den Kabeln zu verbinden. Ich bin zu den beiden hingegangen und hab gemeint, dass ich den Motor des Polos ausschalten würde (wird ja allgemein empfohlen, das Spenderfahrzeug erst nach dem Verbinden der Kabel zu starten).
Ich durfte mir dann das anhören, was man sich als junger Mann üblicherweise anhören muss, wenn man älteren Menschen nen Tipp gibt ("lern erst mal was", "reiß Dein Maul net zu weit auf", ...)
Nun mal die Frage: kann was passieren, wenn das Spenderfahrzeug vor dem Verkabeln läuft? Und wenn ja, was? Oder hab ich mir vollkommen umsonst Sorgen um mein (5 m entfernt abgestelltes) Fahrzeug gemacht?
"Mit großer Macht große Verantwortung Du hast, junger Padawan"
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Hallo mb100,
schau mal hier
(klick) - da gibt es sicher etwas passendes zum Thema "Gefahren bei der Starthilfe"!
Gruß
Naja hab ich erlich gesagt noch nie gehört, dass der Spender noch nicht laufen sollte. Hab auch schon öfters Starthilfe gegeben und bekommen (muss mir entlich mal nen pieper einbauen) und da ist der Spender auch immer gelaufen. Wüsste nicht was groß passieren sollte.
OO==[][]==OO
PDC? DSG? DSC? Automatik? Nein danke, ich fahr selbst.
Das Spenderfahrzeug kann ruhig schon laufen wenn man
die Kabel dranmacht, zudem hört man an der kurz abfallenden
Drehzahl ob man die Kontakte richtig getroffen hat was ja
manchmal nicht so leicht ist.
BMW Team Oberhavel
Ja und wenn man falsch rum angeschlossen hat merkt man´s auch viel eindrucksvoller ;-D
OO==[][]==OO
PDC? DSG? DSC? Automatik? Nein danke, ich fahr selbst.
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Zitat:
Ja und wenn man falsch rum angeschlossen hat merkt man´s auch viel eindrucksvoller ;-D
(Zitat von: Kingm40)
*ggggg* - das is schon mal ein gutes Argument.
Ich mein, in den üblichen Anleitungen folgt ja immer das "Starten" des Spenderfahrzeugs nach dem Verbinden der Fahrzeuge, und
hier und
hier (mir gefallen die Quellen auch net - selbst wenn sie auf den ADAC bzw. auf den ÖAMTC verweisen) wirds auch betont, dass beide Fahrzeuge abgeschaltet sein müssen.
Ich durfte mich jahrelang pünktlich am 1. April mit dem Problem beschäftigen; auch das "Ausbauen" der Batterie hat nicht immer geholfen. Wir sind jetzt dazu übergegangen, die Batterie vor der Saison nochmal nachzuladen...
Jedenfalls: ein etwas ungutes Gefühl ist immer geblieben...
"Mit großer Macht große Verantwortung Du hast, junger Padawan"
Wasm haben die denn für ein Startkabel benutzt? Eigentlich sollte man bei neueren Fahrzeugen immer eins nehmen, wo ein Kondensator im Pluskabel vorhanden ist, damit Überspannungsschäden im Steuergerät vermieden werden.
ein kondensator im gleichstromkreis...bei stromstärken jenseits der 100A....ja ne is klar...
Erdbeben abschalten, Sofort!
Tsunami, Nein Danke!
Zitat:
ein kondensator im gleichstromkreis...bei stromstärken jenseits der 100A....ja ne is klar...
(Zitat von: plop)
wie heisst dieser komische Kasten am Kabel sonst?
OT. hab gerade noch mal eins gefunden (muss ja ein ganz besonderes sein)
Link
Zitat:
wie heisst dieser komische Kasten am Kabel sonst?
Ich glaub eher des is so ein Kasten um Überspannung zu vermeiden. Vl. ein Widerstand mit einer Z-Diode oda sowas.
Ja genau, sowas meinte ich
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Zitat:
Wasm haben die denn für ein Startkabel benutzt? Eigentlich sollte man bei neueren Fahrzeugen immer eins nehmen, wo ein Kondensator im Pluskabel vorhanden ist, damit Überspannungsschäden im Steuergerät vermieden werden.
(Zitat von: E36-Freak)
So genau hab ich net nachgeguckt, aber gesehen hab ich kein Kästchen. Aber ich glaub, die Gefahr bestand net wirklich. Waren beides eher alte Autos, also Baujahr Anfang / Mitte der 90er (bin bei VW net soooo firm)
Zitat:
Hier nochmal ein interessanter Link, da steht das man den stromgebenden Wagen vorher starten soll:
http://www.versicherung-und-verkehr.de/index.php/1.0.268;cmid;6;crid;29
(Zitat von: E36-Freak)
Das is wirklich interessant - vor allem weil ich dem GDV schon irgendwo Vertrauen schenke. Tja, wie man es macht, man machts verkehrt... *fg*
"Mit großer Macht große Verantwortung Du hast, junger Padawan"
ich würde als Helfender nie mehr den Motor laufen lassen.
Ich habe vor Jahren mal einem Audi 100 Starthilfe gegeben.
Was wir nicht wußten war das der Anlasser defekt war,dadurch gab es in dem Moment als der mit dem Audi starten wollte einen satten Kurzschluß.
Ende vom Lied,Dioden der Lima durchgebrannt und vermutlich durch Spannungsspitze das Steuergerät abgeraucht.
Hallo mb100,
ja, dabei kann etwas passieren.
Man trennt einen Strom führenden Kreis immer im unbelasteten Zustand. In diesem Fall heisst das, dass der Motor des Spenderfahrzeuges erst nach dem Anklemmen beider Starthilfekabel gestartet wird.
Wird dies nicht beachtet, entsteht immer ein Funkenüberschlag zwischen der Krokodilklemme des Starthilfekabels und dem sich mit dem Kabel nähernden Befestigungspunkt. Dieser Funkenüberschlag entsteht immer, lediglich die Spannungs- und Amperestärke ist unterschiedlich hoch. Manchmal passiert nichts, manchmal wird ein Steuergerät oder mehrere Steuergeräte zerstört. Nur weil es oft ohne Schäden von statten geht, heißt es nicht, das nie etwas passieren wird.
Die von dir vorgeschlagene Vorgehensweise, den Motor des Spenderfahrzeuges vor dem Anschließen der Kabel abzustellen, ist richtig.
Hallo E36 Freak,
dieser Kasten in der Mitte vieler Starthilfekabel ist eine Schaltung, bestehend aus Dioden. Welche Dioden genau verbaut sind, hängt vom Hersteller der Starhilfekabel ab. Das Prinzip jedoch ist stets das gleiche. Diese Dioden begrenzen die anliegende Spannung, indem sie nur eine definierte Spannungshöhe durchlassen und ab dieser sperren.
Die Anleitung für Starthilfe in dem von dir geposteten Link ist schlichtweg falsch.
Gruß Bardock
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Servus,
warum muss das Spenderfzg überhaupt laufen? Die kriegt ja den Motor des eigenen Fzgs auch an, warum braucht die dann Hilfe um einen anderen Motor zu starten? Gerade wenn ich den Post mit dem Kurzschluss lese, wäre es ja sicherer vom Spenderfzg lediglich die Batterie zu nutzen. Oder zieht die Batterie vom schwachen Fzg zu viel Strom?
Ich habe dummerweise die Innenbeleuchtung meines E36 328i (M52B28) für 5 Tage angelassen... Ein hübsches Mädel in einem Golf 2 hat mir Starthilfe gegeben (mit angeschaltetem Motor *g*). Aber bei mir gingen nicht mal die Kontrollleuchten an! Ich verstehe das gar nicht, dann müsste ja meine Batterie, die dann ja Parallel angeschlossen ist, einen Kurzschluss verursachen... Oder? sonst müsste doch auch das Fzg auch Strom kommen?
Ein Kumpel wird mir mal ein Ladegerät vorbeibringen, aber eigentlich habe ich überhaupt keine Lust 3 Tage zu warten und die Batterie auszubauen wenn es nicht nötig ist.
Weiß jemand Rat?
Zitat:
Aber bei mir gingen nicht mal die Kontrollleuchten an!
Vl. hatten die Kabel keinen gescheiten Kontakt.
Ich würde auch lieber den Motor des Spenderfahrzeugs ausmachen. Die Batterie ist ja nicht gleich leer, wenn man öfter mal neu startet. (erst 1. Fahrzeug, dann 2.)
Zitat:
dann müsste ja meine Batterie, die dann ja Parallel angeschlossen ist, einen Kurzschluss verursachen...
Deine Batterie ist ja Tiefentladen. Aber ein Kurzschluss wurde nicht verursacht. Sonst wäre das Spenderfahrzeug in die Knie gegangen.
Ihr habt schon die Masse der Batterie an der Masse des Motors angeschlossen???
Bearbeitet von - herr_welker am 22.11.2008 14:55:35
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@Dionisios
probier mal die starthilfekabel dirket an die batterie anzuklemmen!
Hab bei mir mal festgestellt, dass es nicht über die Pole im Motorraum ging.
Bzw ich glaub ich hab damals einfach kein richtigen kontakt gehabt, weil es bei einem anderen mal gegangen ist!
gruß Michi
Zitat:
warum muss das Spenderfzg überhaupt laufen?
(Zitat von: Dionisios)
Weil eine volle und eine leere Batterie augenblicklich zu einer "halbvollen" Batterie verschmelzen können. Mit einem laufenden Motor stellst Du einfach einen enormen Überschuss an Strom für alle Fälle zur Verfügung. Egal was passiert.
Wenn Du mit nem 40 PS Polo einen M5 starten willst, muss der Motor nicht nur laufen, sondern Du musst am Polo sogar noch Gas geben.
Bearbeitet von - Stefan177 am 22.11.2008 15:32:30
Schlagt ein und schwört, kreuzt die Gläser.
Ein letztes Mal, auf die alten Fehler...
@ Bardock:
Dieses "Funkenschlagen" sollte doch eigentlich nur entstehen, wenn man die Minuspole beider Fahrzeuge verbindet, oder?
Deswegen soll man ja am zu startenden Fahrzeug an die Masse klemmen (Motoraufhängung usw.)
"Untersteuern ist, wenn du den Baum siehst, gegen den du fährst. Wenn du den Baum nur hörst, dann wars Übersteuern!" [Walter Röhrl]
Ein Funkenüberschlag entsteht technisch gesehen immer, unabhängig des Poles, auch wenn oft sehr gering und visuell nicht sichtbar, nur "wie heftig" dieser ist, ist unterschiedlich. Bei richtiger Reihenfolge und Vorgehensweise ist dieser nur am geringsten.
Das Minuskabel soll nur an einem Massepunkt befestigt werden, weil der Starter sich die Masse, auch Minus genannt, direkt über das Getriebegehäuse holt, und diese ist eben mit dem Motor fest verschraubt. Somit fließt die Energie, also der Strom, vom Starter direkt über Masse zurück zur Spenderbatterie und muss keinen "Umweg" über die Minusleitung nehmen. Deshalb kann man trotzdem auch direkt an die Batteriepole die Starthilfe klemmen.
Zitat:
Neulich durfte ich einen Starthilfe-Versuch beobachten. Als Spenderfahrzeug diente ein Polo, leer war die Batterie eines Passat. Die beiden Herren, die den Passat zum Laufen bringen wollten, haben den Polo neben den Passat gestellt, den Polo-Motor laufen gelassen und haben sich drangemacht, die Pole der Wagen mit den Kabeln zu verbinden. Ich bin zu den beiden hingegangen und hab gemeint, dass ich den Motor des Polos ausschalten würde (wird ja allgemein empfohlen, das Spenderfahrzeug erst nach dem Verbinden der Kabel zu starten).
(Zitat von: mb100)
Wo wird das empfohlen?
Ganz einfach: Die beiden Herren haben recht!
Mann muss ein bisschen aufpassen, wenn Journalisten mit ihren Stammtischautowissen versuchen Tipps zu geben, wie es auf manchen Homepages der Fall ist (z.B. Spiegel.de)
@Bardock
Du liegst auch daneben
Der Grund warum das Motor des Spenderfahrzeuges VOR dem Verbinden laufen sollte:
Wird ein voller und ein leerer Bleiakku (Autobatterie) parallel verbunden (macht man beim Überbrücken), dann versucht die leere Batterie sofort einen Ladungsausgleich herbeizuführen (gut erkennbar an den Funken). Das heißt, das es sofort zu einen großen Ladestrom kommt und wenns dumm läuft dieser die Batterie des Spenderfahrzeugs schrottet. Aus diesem Grund soll dieser Strom nicht von der Spenderbatterie alleine aufgebracht werden. Dieser Strom erhöht sich noch zusätzlich, wenn nach dem Verbinden erst das Spenderauto gestartet wird (Anlasserstrom).
Der laufende Motor mit seiner Lichtmaschine übernimmt einen Großteil diese Ladestroms beim Verbinden und schont damit die Spenderbatterie. Des weiteren hält der Spannungsregler der Spenderlichtmaschine die Spannung in beiden Fahrzeugen konstant - ohne kommt es zu einem Spannungsabfall durch den Ladestrom und erst recht beim Anlassen des Spenderfahrzeuges. Der Funkenüberschlag beim Verbinden ist unkritisch und völlig normal - die Elektronik ist gegen Spannungschwankungen gesichert.
Haben Sie noch Sex oder fahren Sie schon Benz?