Klassensieg für Tischner/Borrs beim VLN 6h-RennenEin problemlos verlaufendes Training und ein Platz in der sechsten Startreihe sahen für uns am Samstag morgen recht vielversprechend für das bevorstehende Rennen aus.
Das das 6h-Rennen das unumstrittene Highlight der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft ist, war schon am riesigen Starterfeld zu sehen. Fast 220 Fahrzeuge in gut 18 Klassen waren genannt, noch 210 gingen an den Start.
Das Lenkrad unseres E46 M3 teilten sich Michael Tischner sowie unser langjähriger Freund und Gastfahrer Jürgen Borrs. Der Start verlief problemlos. Michael hielt sich bewußt aus den Startrangelein der ersten Reihen heraus und verlor zwei Plätze im Gesamtklassement, achtete dabei aber darauf, keinem direkten Klassengegner unnötig viel „Luft“ zu lassen. So ein 6h-Rennen gewinnt man halt nicht in der ersten Kurve.
Als die zweite Startergruppe aus der ersten Runde bei Start und Ziel vorbeikam, kam es zu einem schweren Unfall dreier Fahrzeuge. Bei einer Kollision verlor Uli Packeisen in seinem e36 M3 die Kontrolle, überschlug sich mehrfach vor der Haupttribüne und der BMW blieb völlig demoliert mitten auf der Fahrbahn liegen. Weil das Auto direkt vor unserer Box liegen blieb und wir sahen das Uli regungslos in seinem M3 saß, befürchteten wir alle das schlimmste! Aber die Rettungskräfte der N-GmbH waren sofort zu Stelle und das Rennen wurde abgebrochen. Später wurde uns mitgeteilt, das die Bergung des Fahrers so lange dauerte, da alle Türen verklemmt waren und man extrem vorsichtig und langsam vorging, da man keinen genauen Gesundheitszustand des Fahrers kannte.
Zum Glück konnte Uli noch vor Ende des Rennes aus dem Krankhaus in Adenau schon wieder entlassen werden. Ein gebrochener Arm war wie durch ein Wunder die einzige Verletzung die er sich zugezogen hatte.
Der Neustart erfolgte um 13:16 und das Rennen wurde auf fünf Stunden verkürzt. Der weitere Verlauf war planmäßig und gegen 15:10 übernahm Jürgen das Steuer. Leichte Nervosität machte sich bei uns breit, als wir die ersten Regentropfen spürten. Allerdings wurde wir verschont und der Regen zog nur vorbei. Auch der zweite Turn ging ohne Probleme zu Ende.
Die letzten fünf Runde pilotierte wieder Michael den M3. Die Ausgangssituation für uns war mehr als beruhigend: 10. Platz im Gesamt und den ersten Platz in der Klasse SP1, mit einem komfortablen Vorsprung von knapp fünf Minuten auf den zweitplazierten!
Jetzt konnte doch eigentlich nichts mehr schief gehen!? Nach all dem Pech und Unfällen der letzten Rennen hatten wir da nicht mal wieder einen Erfolg verdient!?
Unsere Gelassenheit durch die gute Platzierung und den satten Vorsprung wich in der vorletzten Rund schlagartig aufkommender Panik. Unser Wagen kam nicht wieder, schon über 30 Sekunden überfällig und der Funk hatte ausgesetzt. Dann rollte der e46 ohne eigenen Antrieb an die Box.... und wir brauchten doch nur noch eine Runde!
Das Problem war sofort gefunden: Der Fahrer hatte die Zündung ausgeschaltet, da sich der Gaszug verklemmt hatte. Die Drosselklappen standen auf Vollgas! Den Wagen einfach unter Volllast fahren zu lassen und nur abzubremsen hätten die Bremsen nicht einmal diese eine letzte Runde durchgehalten. Starten ließ sich der Motor auch nicht mehr. Dann kam die rettende Idee, wir schoben den Wagen an und nach knapp 11:30 Minuten kamen wir als Klassensieger über die Ziellinie!
Michael hatte „einfach“ vor jeder Kurve kurz per Sicherung die Zündung unterbrochen, sich um die Kurve rollen lassen und wenn die Drehzahl wieder ungefähr passte, die Zündung wieder eingeschaltet.
Obwohl wir alle auf diese Aufregung gerne noch verzichtet hätten, war es ein rundum gelungenes Wochenende für uns und am Ende gab es dafür auch noch eine Sektdusche! :-)
Tschö,
Hobbyschrauber