Dieser Beitrag wurde vom Moderator weiß-blau-fan-rude am 25.02.2008 um 22:26:23 aus dem Forum "3er BMW - E36" in dieses Forum verschoben.Hi Leute! Ist soweit ich weiß mein erster Beitrag hier, ich hoffe ich falle nicht durch aggressive Legasthenie auf ;)
So.. nun zu meinem Problem:
Im Dezember des letzten Jahres hielt ich bei den geläufigen Internet-Automärkten Ausschau nach einem 328i. Wie man's sich vielleicht vorstellen kann, ist man mit 19 heiß auf ein derartiges Auto und macht beim Kauf schon mal den einen oder anderen Fehler. Naja, bei mir waren es jedenfalls bedauerlicherweise gleich mehrere auf einmal. Ich kläre mal kurz chronologisch auf, wie sich das alles ereignet hat. Zuerst der Anruf beim Autohändler, der sagt, er verkaufe nur ins Ausland, und wenn, dann nur ohne Gewährleistung an mich. Ich, natürlich mit jugendlichem Leichtsinn, denk mir "Oh, 3700€ für den Karren.. den holste dir". Schnapp mir nen technisch versierten Kumpel, fahr dorthin, check das Äußere und den Unterboden. Denkste! Ölfilter vom Kollegen hinüber, Abfahrt zögert sich hinaus. Er erstmal neuen Ölfilter besorgt, mittlerweile 17:00, was heißt, dass es im Dezember mittlerweile schon dunkel ist und man um die Uhrzeit Freitags sowieso keine Werkstatt mehr findet, bei der man mal eben seinen Wagen aufbocken kann. Mein Gedanke: "Gut, jetzt haste dem seit Dienstag versprochen, hinzufahren und dir das Auto anzuschauen, jetzt fahrste auch hin." Gesagt, getan. 200km weiter quer durch Bayern, 2 Stunden später: endlich angekommen. Sieht vom äußerlichen und innerlichen ganz okay aus, nur hinten links am Schweller kleine Roststellen (kann man ja beheben, denkt man sich). Nun die Probefahrt: 2km Landstraße, plötzlich fängt's an zu klappern. Ausgestiegen, geschaut, überlegt, was es sein könnte. Vielleicht das Radlager? Der Verkäufer meinte nur, es könnte ja sein, dass die Sommerreifen nicht richtig ausgewuchtet sind. Er versicherte mir, dass der Wagen mit Winterreifen perfekt gefahren sei. Kurz dazu: Die Sommerreifen waren aus dem Grunde montiert, dass die Bilder im Internet samt Alus anschaulicher sind. Schon komische Sache.. Jedenfalls haben wir entschieden, Tags darauf nochmals dort vorbeizufahren, um sich das Ganze nochmal im Hellen und auf der Hebebühne anzuschauen. Auf Grund aufeinanderfolgender Ereignisse hat es sich am Samstag dann ebenfalls nicht ergeben, vor Dämmerung dort aufzukreuzen. Schon mal echt Scheiße, aber wir sind trotzdem hingefahren. Dann kam uns dort die Idee, dass die Räder nicht richtig festgezogen waren. Checken das linke Vordere - OK, das linke Hintere - OK, das rechte Hintere - OK, aber schon etwas locker, das rechte Vordere.. und jetzt kommt der Hammer - hier konnte man die Radschrauben mit der Hand locker rausdrehen... Naja, wie auch immer, Schreck vorüber (man malt sich ja aus, was hätte passieren können bei der Probefahrt mit 100 km/h, ne?). Erneute Probefahrt - passt. Gezahlt, mitgenommen. Nach der ersten Fahrt über Bodenwellen und auf die Grube - der Schock...
Hier die Mängel:- Bremsscheiben/Beläge hinüber
- Stoßdämpfer/Federn vorne sowie hinten hinüber
- Querlenker ausgeschlagen
- Kupplung kommt sehr spät und erzeugt beim Hochschalten - und nur beim Hochschalten beim Aus- und Einkuppeln - ein Klopfgeräusch
- Mittlerer Auspuffflansch durchgerostet
- Schweller vorne rechts durchgerostet
- Linker Schweller lässt sich fast durchgängig von unten mit Schraubenzieher durchbohren, auch arg angerostet
- Kotflügel hinten links fängt an, Rost zu entwickeln
- Relativ weit vorne, wurde an der Kraftstoffleitung ein weicher Schlauch (wahrscheinlich ein Kühlmittelschlauch) eingesetzt. Ich wurde darauf hingewiesen, dass sich dieser Schlauch bei sommerlichen Temperaturen ausdehen und letztendlich abreißen kann. Kommt bestimmt gut bei den Temperaturen, die der Kat entwickelt, wenn Benzin austritt...
- Bremsleitungen angerostet. Hinten links sowie als auch rechts stark angerostet. Werkstatt-Fachmann von der DEKRA sagt, im Falle einer Vollbremsung könnte dieser reißen und die Bremsen der Heckachse komplett deaktivieren.
- Von unten aus zu sehen: ausgetretenes Kühlmittel, laut Mechaniker über die Elektrik gelaufen. Könnte den Motor bei der Beanspruchung der Abgasuntersuchung überhitzen und überanspruchen. Keine Ahnung, ob das der Fall ist? Ich bin jetzt öfter bei 4000u/m im 5. Gang gefahren und hatte keine Probleme.
Dazu kommen noch kleinere Mängel wie die etwas ungewöhnliche Geräuschbelastung des Lüftermotors und der ab und zu mal stockende linke Fensterheber.
Das einzig gute: Der Motor leckt nicht, keine nassen Stellen, tropft nicht, verliert kein Öl, reagiert 1A auf Gas-Betätigung und hört sich schön rund wie ein ganz normaler 6-Zylinder an. Auf dem Buckel hat er mittlerweile 154000km. Gekauft habe ich ihn mit 151000km.
Die Frage ist nun folgende:
Rentiert sich die Reparatur der oben genannten Teile? Also ich hab einen KFZ-Mechatroniker als Kumpel, der sich mit einigen Sachen auskennt und mir z.B. mit dem Austausch der Bremsen und der Bremsleitungen einiges an Arbeitszeit erspart (abgesehen von den paar Kästen Bier ;)
Ein D&W-Werkstattmeister sowie der DEKRA-Werkstattler haben mir geraten, die Kiste weiter zu verscherbeln.
Aber ich weiß nicht.. ich meine... Verschleißteile wie Bremsen/-beläge müssen bei jedem Auto nach gewisser Zeit erneuert werden. Ein Fahrwerk wollte ich mir sowieso einbauen, weil diese 80mm/80mm-Tieferlegung, die jetzt wahrscheinlich drin ist (man kann es schließlich dank fortgeschrittenem Rost ja nicht mehr erkennen, welche Federn drin sind), kann man keinem Tiefgaragenparker oder Mc-Drive-mit-Abbrems-Huckeln-Besucher zumuten. Bleiben also nach meiner Rechnung die verrosteten Teile, die Kupplung und der Querlenker als zusätzliche Belastung hinzu.
Was meint ihr? Soll ich ihn lieber verkaufen, oder lieber eins nach dem anderen richten lassen? Bis Juli 2007 hab ich zumindeast noch TÜV.. Ich wäre euch echt dankbar für nen guten Rat!
Viele Grüße, Den
Bearbeitet von - weiß-blau-fan-rude am 25.02.2008 22:26:23