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Thema: Leider nur 4 Zylinder im 314 Hellrot Date: 04.11.2012 Beitrag: ![]() Zu Anfang war ich so ahnungslos, dass ich dachte die 115 PS und 4 Zylinder vom M43 würden mir reichen. Auch die Ausstattung war eher dünn. Modellbezeichnung: — 318I Ausführung: — Europa Typschlüssel: — CA91 E-Code: — E36 (4) Karosserie: — Limousine Lenkung: — links Türen: — 4 Motor: — M43 - 1,80l (85kW) Antrieb: — Heckantrieb Getriebe: — manuell Außenfarbe: — Hellrot (314) Innenraum: — Stoff/anthrazit (C3AT) Produktionsdatum: — 18.07.1995 Werk: — Dingolfing »Code | Sonderausstattung S235A | Anhängerkupplung abnehmbar S242A | Lenkrad Airbag S243A | Airbag Beifahrer S401A | Schiebehebedach elektrisch S410A | Fensterheber elektrisch vorne S415A | Sonnenschutzrollo hinten S428A | Warndreieck und Verbandstasche S497A | Mittelarmlehne im Fond S498A | Kopfstützen im Fond mechanisch S510A | Leuchtweitenregulierung S520A | Nebelscheinwerfer S556A | Aussentemperaturanzeige S651A | Radio BMW Reverse RDS S915A | Entfall Aussenhautkonservierung L801A | Länderausführung Deutschland ![]() Der Motor ist definitiv gut! Doch ich hatte die Gelegenheit günstig einen 328i zu kaufen mit dicker Ausstattung, viel Rost und keiner Aussicht je wieder durch eine HU zu kommen. ![]() Irgendwie war ich so naiv zu glauben, es wäre gar nicht so schwer das alles umzubauen Großer Irrtum! Klingt immer so easy: "Motor nimmste samt Getriebe raus, hinten bauste um auf Scheibe" Der ganze Spaß hat viele tausend Euro gekostet, meinen gesamten Jahresurlaub verschluckt und so einige Wochenenden gebraucht. Jeder der daran denkt seinen 4 Zylinder auf 6 Pötte upzugraden sei an der Stelle gewarnt! Mit Motor raus-rein und Steuergerät tauschen ist es zwar beim Umbau von 318is oder 320i auf 32x getan, aber von 316i-318i ist da eine ganz andere Baustelle. Übernommen werden muss mindestens: - Luftfilterkasten - Bremsscheiben + Bremssättel vorne - Stabilisator - Schwingungsdämpfer + Federn - Klimaleitung - Hydraulikleitungen der Servolenkung - Elektrolüfter - Batteriekabel + Polbrücke - Aktivkohlefilter + Tankentlüfungsleitung - Handbremsseile - Komplette Hinterachse - Kardanwelle - Auspuffanlage + Unterdruckleitung - Traverse (passend zur Auspuffanlage) - Schaltgestänge - Getriebe - Ringmodul (EWS) - EWSII Steuergerät - Motorsteuergerät - Kabelbaum motorseitig - Motor Da mein Spender ASC+T und eine schönere Ausstattung zu bieten hatte, war noch mehr zu machen: - Kabelbaum - Bremsleitungen zur HA legen - Hauptbremszylinder - Bremskraftverstärker - Hydroaggregat - Bremslichtschalter (ganz beschissen beim E36!) - Elektrischer Drosselklappensteller - Kühler Begonnen habe ich mein Projekt natürlich damit den Spender auseinander zu reißen ;-) ![]() Das war das letzte Foto, das den M52B28 im Spenderfahrzeug zeigt... ![]() ... und dieses war das erste, als er am Haken hing! :-D Beim ASC+T (automatic stability control + traction oder sinngemäß automatische Stabilitäts- und Traktionskontrolle) können die Räder bei Bedarf einzeln abgebremst werden. Also musste natürlich das Hydroaggregat mit zwei seperaten Ausgängen für die Hinterachse übernommen werden. Der andere Ausgleichsbehälter, Hauptbremszylinder und Bremskraftverstärker folglich ebenfalls. Man könnte auch sagen, die gesamte Bremsanlage musste übernommen werden. ![]() Die ganze Mechanik auszubauen war noch der leichteste Teil, obwohl ich auch dabei meine Probleme hatte! Besonders fies waren die Handbremsseile. Um die HA auszubauen musste ich die Seile rausholen. Also die Bremse zerlegt und das Schloss geöffnet, aber die Seile waren schön mit der Achse verwachsen. Rostlöser mit Kältewirkung, Reißen, Ziehen, Hebeln, Drücken, Schreien war alles zwecklos. Geklappt hat es erst, als ich mit einer ¼" Verlängerung durch das Schraubenloch der Radnabe angesetzt und es mit einem Hammer durch geprügelt hatte! Nach der Mechanik kam die Elektrik dran... ![]() Um es mir leicht zu machen, schnitt ich den Teppich einfach raus. Ausgebreitet sieht der Kabelbaum so aus: ![]() Bei der Gelegenheit habe ich gleich diverse Anpassungen daran vorgenommen. Der 318 hat eine AHK, daher musste ich eine Plusleitung in den Kabelbaum einfügen und selbstverständlich auch die dazugehörige Sicherung in den Sicherungskasten einpflanzen. Außerdem habe ich an den hinteren Türen elektrische Fensterheber nachgerüstet. Für diese legte ich jeweils eine Plus- und eine Masseleitung bis zum Druckschalter in der Tür. In die Plusleitungen fügte ich fliegende Sicherungen ein. Die nötigen Kabel für die Rückfahrkamera kamen auch hinzu. Das Signal für's Radio habe ich jedoch nicht vom Rücklicht abgegriffen, sondern über einen Schalter Kl. 15 abgesichert über 5A. So lässt sich die Kamera nach Bedarf jeder Zeit einschlaten, auch wenn der Rückwärtsgang nicht eingelegt ist. ;-) Der 318 musste natürlich auch zerrissen werden. Hier ein letztes Mal mit dem M43 4-Zylinder. ![]() Das gute Stück hat circa 174.000 Km runter, war 1. Hand, Scheckheft gepflegt bei BMW. Von mir immer schohnend gefahren, kalt nie über 3000 U/min! Den letzten Ölwechsel hatte ich vor etwa 12.000 gemacht. Thermostat und Ventildeckeldichtung hatte ich Anfang 2012 erneuert. Die Viscokupplung ist defekt aber sonst ist der Motor tip top. Falls jemand Interesse hat... ;-) ![]() Die geile Arbeitshöhe von etwas über 40 cm hatte ich mit vier Motorradhebebühnen à 500 Kg Tragkraft erreicht. Für den Fall der Fälle lag das Holz dazwischen. Stichwort "Unfallverhütung" :-D ![]() In der Höhe die Hinterachse auszubauen war schon sportlich. Hinterhofmäßig musste der Wagenheber zweckentfremdet werden. War zwar etwas wackelig aber hat funktioniert! ![]() Kaum zu glauben, wie verrostet die Bremssättel und Träger aussahen, oder? Und das, obwohl ich sie bereits mit dem Rundbürstenaufsatz der Flex bearbeitet hatte. ![]() Eigentlich hätte mir ein wenig hitzebeständiger Korrosionsschutz gereicht, aber ich dachte mir "rotes Auto - rote Bremse" :-D Die Zeit in der Metallwerkstatt war doch nicht verschwendet. Schön gekonnt die Träger gefeilt... ![]() Für den Umbau bedarf es außerdem einiger Änderungen an verschiedenen Haltern. ![]() Blau = Halter vom Ausgleichsbehälter der Hydrauliklenkung — WEG! Pink = Halter vom Luftfilterkasten — müssen nach außen versetzt werden. Grün = Halter vom Hydroaggregat — muss nach vorne versetzt werden. ![]() Auch dieser Halter musste weg, doch vorher galt es Platz zu schaffen. ![]() Nachdem Kabelbaum und Klimaleitungen auch noch weg waren, war genug Platz und ich sägte erstmal alle überflüssigen Halter ab. Dabei muss man alles gut abdecken. Insbesondere offene Hydraulikleitungen vertragen sich nicht gut mit den Eisenspähnen. Die Schnittkanten glättete ich mit der Schleifscheibe. Danach war natürlich das Metall blank, aber ist ja alles kein Problem... Bremsenreiniger drüber, Grundierung drauf, ggf. Unterbodenschutz dran und das ganze mit temperaturfestem Lack verschönern, dann ist die Welt wieder in Ordnung. :-) ![]() ![]() Halter für ASCT Drosselsteller ![]() ![]() Für das größe Hydroaggregat um ca. 3 cm versetzt Im Radhaus und auch im Dom ist Unterbodenschutz, den man vor dem Schweißen entfernen muss, da dieser sonst abbrennt. Damit das alles nicht rostet, sollte es natürlich auch wieder versiegelt werden. ![]() ![]() Zu Anfang hatte ich nur ein Lichtbogenschweißgerät und versuchte damit als erstes die Halter für den Luftfilterkasten zu setzen. Das Ding war viel zu stark und hat sofort ein Loch ins Blech geschmolzen. Zwangsweise ein Schutzgasschweißgerät gekauft und einen Blechstreifen über das Loch geschweißt. Zugegeben, schön ist anders, aber was soll's. :-D Wenn man die Achse schon draußen hat, macht man selbstverständlich auch die Lager neu. Das "Spezial Werkzeug zum Aus-Einpressen der Hinterachslager für BMW E36" was man so bei ebay finden kann, ist übrigens nicht passend, da die original Tonnenlager von BMW und auch die Ersatzteile von febi einen Flansch haben, der nicht in die Zughülse passt. Von daher war es nicht so einfach die Lager auszupressen. Zum Glück konnte ich im Betrieb noch etwas passendes finden und ausleihen. Das Spezialwerkzeug für die W212 E-Klasse eignet sich erstaunlich gut beim E36. ;-D ![]() Die Hinterachse vom 328 war stark verrostet. Wieder rückte ich dem Gammel mit der Rundbürste an der Flex zu Leibe. ![]() An den unzugänglichen Stellen nahm ich einen Schlitzschraubendreher und eine Drahbürste. Nachdem der Rost soweit entfernt war, säuberte ich alles mit dem Hochdruckreiniger und trocknete alles umgehend mit Druckluft. Anschließend klebte ich die Lagerbuchsen, Manschetten und Inkrementenräder (ABS-Ringe) ab und lackierte das Ganze. ![]() Nachdem die Achse wieder frisch war, zog ich neue Lager für die Achsaufhängung und die Längslenker ein. Bevor die Achse eingebaut werden konnte, mussten jedoch noch neue Handbremsseile, Bremsleitungen und der Kabelbaum rein. Den Anfang machte der Kabelbaum ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Jetzt war es aber auch mal Zeit die Bremsanlage zu verbauen. ![]() Um hinten die Bremsleitungen verlegen zu können, musste ich den Tank absenken. Die Bremsleitungen haben mir sehr viel Freude bereitet. Ich war so töricht zu denken: "Komm kauf dir die Leitungen beim Freundlichen, dann hast du wenigstens alles genau passend" Das war der größte Fehler den ich nur machen konnte. Ganz großes Dankeschön an den Freundlichen, euren Laden werde ich nie wieder beehren! ![]() Die Bremsleitungen waren natürlich nicht vorgebogen, darum nahm ich Augen- und Ellenmaß und bog mir beide Leitungen, die jeweils etwa 3-4 Meter lang waren, zurecht. Weil ich kein Bördelwerkzeug hatte, nahm ich einfach eine ½" Verlängerung und eine 30er Nuss für die Rundungen. So π mal Daumen hat auch alles gepasst, nur die Bremsleitung für hinten Rechts war circa einen halben Meter zu kurz. Ich bestellte bei ebay M10 Bremsleitungsverbinder und eine 50cm Bremsleitung ebenfalls M10 F-Bördel. ![]() Ich bog das kleine Stück Bremsleitung zurecht und verlängerte damit die unpassende Leitung, welche mir vom Freundlichen falsch geliefert wurde. Bearbeitet von: E36-325-Jon am 11.11.2016 um 12:40:42 | ||