Vorgeschichte: Gekauft aus den Händen eines jungen Wieners. Der Wagen hatte offensichtlich eine Leitplanke geküsst und wir mussten annehmen, dass auch der Rahmen vorne rechts etwas abbekommen hatte, das Federbein wurde schon getauscht und der Reifen hatte zuviel Sturz.
Der Besitzer wusste von nichts, auch den Aufschlag der Leitplanke muss er vergessen haben. Innen etwas runtergelebt, die grauen Ledersitze vorne waren an den Backen kaputt und der Wunderbaumduft war allgegenwärtig.
Aber da der Wagen sonst okay aussah, nur 170.000 Kilometer runter und erstaunlich wenig Rost hatte, haben wir ihn für € 2100 gekauft und heimgefahren. Für unseren Zweck gut genug.
Zuhause wurde der Wagen erstmal unter die Lupe genommen:
Wobei sich unser Verdacht bestätigte, der komplette rechte Dom ist etwa eineinhalb Zentimeter nach innen gedrückt. Die kaputten Fahrwerksteile waren schon getauscht.
Der Motorraum war von Kabelbindern, stümperhaften Reparaturen und einem großartigen Warmluftfilter dominiert. Zum Glück sonst nichts Tragisches.
Außernrum wieß das Auto offensichtliche Hitzeschäden auf. Lack war beschädigt, und auch innen gab es kleinere Schäden, die offensichtlich durch langes Stehen unter der Sonne entstanden waren. Daher vermutlich auch die Absenz von Rost - hat also auch etwas Gutes.
Die "Reparatur" des rechten Kotflügels bescherte uns die ersten Lacher. Der Teil war schief befestigt. Obendrein hatte der Vorbesitzer dann beim Nachlackieren wohl nichts abgeklebt und Scheinwerfer, Blinker, Reifen und Windschutzscheibe etwas mitgesprüht.
Motorhaube, Kotflügel und Blinker wurden getauscht, bzw. richtig rum montiert und neu lackiert. Hinten links wurde ein gröberer Rostschaden behoben. Das Einrichten von Motorhaube und Kotflügel war etwas Fummelei, da der Rahmen an der Seite nichtmehr ganz gerade war.
Am Ende kamen aber durchwegs gute Spaltmaße heraus.
Über willhaben.at stolperten wir über jemanden, der ein E46 Ringtool ausgeschlachtet hat. Von dem Kollegen kauften wir Vanos- und Kennfeldkühlungssensoren. Außdem hat er uns günstig seine Domstrebe vermacht. Zu guter letzt machte er uns noch ein Angebot für seine komplette Auspuffanlage, das wir nicht abschlagen konnten.
Somit hatten wir auch das erledigt, von den Fächern bis zum Endtopf Edelstahl, null Schalldämpfung. Mit neuem Mapping sollten das 10-15 PS sein.
Hier der Vergleich von den originalen Krümmern zu unseren neuen Fächern:
Und so klingt das bisher:
https://drive.google.com/file/d/0B1XuBrSiPQTrZGs2UHZkRWZOVEk/view?usp=drivesdkFür das Problem mit dem reingedrückten Dom und resultierenden Sturz rechts haben wir bereits eine Lösung. Da wir sowieso vorne beidseitig mehr Sturz (= mehr Grip) fahren wollen, haben wir uns verstellbare Domlager bestellt (wir werden ihn trotzdem noch irgendwann auf die Richtbank stellen). Damit gleichen wir das aus. Ebenso simple 25% Lenkwinkelerweiterungen. Courtesy of ebay. Wielange die halten, werden wir herausfinden.
Bei der Gelegenheit entdeckten wir, dass einer der Vorbesitzer eine Standheizung nachinstallieren lassen hat. Wieder Lacher.
Nun fehlte noch etwas am Fundament. E46 sind berüchtigt dafür, dass die Befestigungen der Hinterachse durch Jahre der Lastwechsel ausreissen können. Hier hat BMW damals leider das Karosserieblech zu dünn bemessen. Das muss für unseren Zweck natürlich verstärkt werden. Hierfür bekommt man bei diversen Rennsporthändlern fertig geschnittene und gekantete Bleche zu kaufen, die über die betroffenen Stellen geschweisst werden. Weil wir die Karre hart rannehmen wollen, haben wir direkt die stärkeren Bleche genommen.
Nun musste eben die komplette Hinterachse plus Tank raus. Zu unserer Überraschung lediglich ein halber Tag Arbeit für zwei Personen, keine Nennenswerten Zwischenfälle (außer einmal Sprit in beide Augen meines Kollegen).
Ein Kollege aus den USA hat uns einen kompletten Satz Rennsport-Lager für den Antriebsstrang (Motor, Getriebe, Hinterachse, Differential) mitgebracht. Ein guter Freund betreibt eine Firma, die solche Performanceteile herstellt (
http://www.revshift.com/).Die Differentiallager sind dabei speziell für uns gefertigt, da sie bisher nur für den M3 existiert haben. Wir sollen Rückmeldung über die Passgenauigkeit geben.
Nettes Detail: Die Lager haben Garantie auf Lebenszeit.
Die verstellbaren Domlager vorne sind drin. Damit sollten wir auf einen netten Sturz kommen, was uns deutlich mehr Grip beim Einlenken verschafft. Außerdem siehts geil aus.
Passend dazu haben wir die 25%ige Lenkwinkelerweiterung eingebaut. Im Grund versetzt der Alublock nur den Kopf etwas weiter nach innen zum Querlenker, was eine größere Hebelwirkung erzeugt.
Leider heisst das auch, dass wir die Spurstangen beidseitig kürzen mussten, nichtmal komplett zugeschraubt waren sie kurz genug. Im originalen Zustand hatten wir ca. 30° Nachspur auf der Vorderachse, damit kamen wir nichtmal aus der Garage... :D
Hier das original BMW Spurstangenwerkzeug™.
Ab hier fehlen noch die Kommentare, werden demnächst nachgeliefert, wenn ich Zeit habe. Derweil einfach mal Bilder zum Schmökern.:
Angaben zum Fahrzeug "Drifter" von
qwasder