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Dieser Beitrag wurde vom Moderator weiß-blau-fan-rude am 27.11.2006 um 22:35:16 aus dem Forum "5er BMW - E39" in dieses Forum verschoben.Hallo,
wer kann mir mal erklären wo der unterschied zwischen CBC und ABS ist?
Laut dem Technik ABC, bremst CBC die Räder in den Kurven - bei Bedarf - auch einzeln ab.
Was macht dann Bitteschön ABS?
ABS verhindert doch ein blockieren der Räder und das auch einzeln.
Und viel schlimmer ist, ich weiß noch nicht mal zu 100% ob mein "Jürgen" das hat? In der Extraliste ist es nicht aufgeführt, nur bei den technischen Beschreibungen für den 540i steht es als Serie drin.
Mit Gruß
Flensjäger
Bearbeitet von - weiß-blau-fan-rude am 27.11.2006 22:35:16
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Hallo flensjaeger,
schau mal hier
(klick) - da gibt es sicher etwas passendes zum Thema "Funktionsweise CBC / ABS"!
Gruß
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Hallo flensjäger,
Das ABS verhindert das Blockieren der einzelnen Räder, das geschieht über Ansteuerung aller Räder mit gleichem Bremsdruck. (Prinzip: Druck Aufbau, Druck halten, Druck Abbau)
Wenn du eine Vollbremsung machst dann hast du so zusagen eine Stotterbremse weil das Prinzip oben greift, du kannst dein Fahrzeug bei einem Vollbremsvorgang Lenken.
CBC (Cornering Brake Control)
Mit der Cornering Brake Control (CBC) bietet BMW ein einzigartiges Bremssystem. Als Weiterentwicklung des Anti-Blockier-Systems macht die CBC Bremsvorgänge auch in Kurven noch kontrollierbarer und sicherer.
Die CBC steuert den Druck in den Radbremszylindern bei Kurvenbremsungen individuell, damit bereits im Ansatz verhindert wird, dass das Heck ausbricht (Übersteuern) oder das Fahrzeug über die Vorderräder aus der Kurve geschoben wird (Untersteuern).
So sorgt die CBC beim Verzögern in Kurven für die bestmögliche Bremskraftverteilung und hält das Fahrzeug auch bei plötzlichem Kurvenbremsen sicher in der Spur
Hoffe ich konnte helfen
Gruß Thorsten J.
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Hallo Thorsten,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ich verstehe Dich jetzt so
Der wesentliche Unterschied zwischen ABS und CBC ist der unterschiedliche Bremsdruck - verteilt auf die vier Räder.
Verstehe ich Dich richtig, wenn bei ABS ein Rad blockiert, wird für alle vier Räder der Druck reduziert, damit das eine sich wieder drehen kann? Und dieser Vorgang geschieht beim CBC nicht - da wird nur das blockierte Rad gelöst?
Und DSC wacht als "König" über diese Systeme und greift bei Bedarf - ein?
Mit Gruß
Flensjäger
PS: Hatte Mercedes sowas nicht illegalerweise in der Formel 1 eingesetzt?
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Ja also das mit dem ABS und CBC kann man so stehen lassen :-)
Das DSC greift aber nicht nur in den Bremsvorgang ein und bremst die einzelnen Räder gezielt ab so das das Auto in der Spur bleibt sondern, es greift auch in das Motormanagement ein und reduziert das Drehmoment. (sprich gas Wegnahme, wenn erforderlich)
Das ganze wird durch Querbeschleunigungssensoren, Lenkwinkelsensor, Raddrehzahlsensoren,…. Erfasst und dann als Grundlage genommen.
Gruß Thorsten J.
hallo flensjäger und rest,
das wahr alles schon garnicht mal so schlecht, was die kollegen da schreiben. ich werde dir mal grob den unterschied erklären:
Abs wahr ja klar. Das Rad soll nicht blockieren, damit du genug Seitenkraft hast um noch lenken zu können. Denn dein Reifen kann nicht unendlich viel Reibung erzeugen. Das heisst, wenn das Rad blockiert hast du 100% Schlupf. Da gibt es einen sogenannten Kamm'schen Kreis. Der erklärt das Verhältnis von Seitenkraft und Längskraft im Reifen. Um nochmal auf den Schlupf zurück zu kommen. Hast du ein stehendes Rad beim Bremsen, dann hast du 100% der Reibungskraft des Rades zum Bremsen verschwendet und kannst nicht mehr Lenken, da du kein Seitenschlupf (Seitenkraft) aufbauen kannst. Umgekehrt ist auch so. Rutschst du aus der Kurve kannst du nicht mehr Bremsen (Aussage Kamm'scher Kreis). Dafür ist das ABS da. ABS versucht den Bremsschlufp bei ca 8-12% einzustellen. Dort kann der Reifen die meiste Kraft absetzen.
Nun zur CBC. Vorab mal eine kleine Aufklärung. Deine maximale Brems- bzw. Seitenführungskraft hängt mit der Aufstandskraft, welche auf den Reifen wirkt, stark zusammen. Ein ganz einfaches Beispiel. Beim Bremsen nickt das Auto vorne ein und hinten federt das Auto aus. Das bedeutet: Du hast auf den vorderen Reifen eine höhere und auf den hinteren Reifen eine niedrigere Aufstandskraft. Deswegen kannst du auf der Vorderachse mehr Bremsmoment absetzen als auf der hinteren Achse. So und nun zur CBC zurück. CBC kann auch mit ABS auftreten. Die CBC berücksichtigt noch die Querdynamik des Fahrzeugs. Fährst du schnell in einer Kurve, dann verlagert sich das Gewicht des Fahrzeugs auf die äusseren Räder (Wancken). Dadurch werden die inneren Räder entlastet. Das heisst, dass auf den inneren rädern eine geringere Aufstandskraft wirkt, was zu einer geringeren Seitenführungs und Bremskraft führt. Gehst du nun leicht auf die Bremse nickt das Auto nach vorne und die Hinterachse wird noch mehr entlastet. Am schlimsten trifft es das hintere innere Rad. Das kann fast keine Seitenführung aufbauen. Damit das hintere innere Rad beim Bremsen nicht zum Blockieren neigt und du die Seitenführung verlierst (Heck bricht aus), wird zwischen dem inneren Rad und dem äusseren Rad eine Druckdifferenz festgelegt. Diese Druckdifferenz hängt von der Querbschleunigung ab und auch natürlich von der Fahrzeugstatik (Schwerpuktslage, Masse, Wank- und Nickmoment, Fahrwerk, Stabis usw...). Dadurch sagst du dem Fahrzeug: "Rad hinten links. du hast mehr Aufstandskraft und kannst mehr Bremsmoment absetzen. Du bekommst mehr Bremsdruck." "Rad hinten rechts. Du bist auf der Innenseite und hängst fast freirollend in der luft. Du kannst kein oder nur ein geringes Bremsmoment absetzen". Damit versuchst du ein ausbrechen einens Fahrzeugs zu unterbinden und förderst ein dynamischeren Bremsverhalten bei Kurvenfahrt. Früher hat den Bremsdruck nach dem schwächeren Rad gestellt und somit Bremsweg verschenkt. Die Hinterachse ist die stabile Achse an Fahrzeug und ist daher sehr wichtig. CBC gibt aber auch an der Vorderachse. Daher die guten Reifen immer nach hinten. Hoffe , das deien Frage beantwortet ist. Ich habe etwas ausgeholt. Aber in Wirklichkeit ist das ein brutaler Rechenalgorhytmus im ESP (Bosch ESP)
Gruß,
hape0015
...sorry, aber das stimmt so nicht ganz - ist aber eine sehr gute Erklärung
CBC dient nicht nur der Fahrsicherheit, sondern im wesentlichem dem Komport des Fahrers. Wenn ich in einer Kurve stark bremse, dann bekomme ich stets den Effekt das das Fahrzeug versucht die Kurve aufzumachen das die Bremskraft wie von dir schon erkannt am kurvenäußeren Rad am größten ist. Dieses hat die größte Traktion und wenn ich hier den Bremsdruck noch verstärken würde, dann ginge es - überspitzt gesagt - erst einmal geradeaus. Wenn ich eine Rechtskurve fahre ist die Traktion vorne links am größten. Wenn ich hier den höchsten Bremsdruck draufgebe - wohin verlagert sich dann der wirksame Schwerpunkt - richtig zur Kurvenäußeren hin; genau dort wo ich ihn nicht haben möchte. Das kurvenäußere Rad wird bei Schleudertendenz unter anderem vom ESP eingebremst, nicht vom CBC.
CBC verhindert das indem die Bremsbalance so verschoben wird so das die Gesamtbremskraft gleich bleibt, jedoch das Fahrzeug mehr in die Kurve hineingezogen wird bzw. das schieben verhindert wird.
Deine Erklärung ist richtig - der Grundgedanke ist ein anderer. Nicht die äußeren Räder stärker Bremsen, sondern diesen mehr die Aufgabe der Seitenführung zukommen zu lassen. Vor allem bei rutschigen Straßenverhältnissen ist das wichtig. Wenn ich außen genug Grip für die Seitenführung habe, ist es fast egal was die kurveninneren Räder machen - die dürften sogar blockieren.
Die geht jedoch nur in einem Regelbereich weit vor ESP und ABS.
CBC deaktiviert sich sofort sobald die Ansprechgrenzen von ABS oder ESP an nur einem Rad erreicht sind.
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Moin Jungs,
die Erklärung von Haape und Rennfrikadelle finde ich schon mal gut. Zumindestens kann ich auch nun ein wenig den Unterschied erkennen.
Was mich konfus macht ist, warum deaktiviert sich das CBC wenn das ABS / DSC eingreift?
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das Bremsdruck (über CBC geregelt) effektiver als von ABS.
Warum dann die Deaktivierung?
Mit Gruß
Flensjäger
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Hallo Rennfrikadelle, halle flensjaeger.
Also ich versuche es kurz zu halten. :-)
Flensjäger, deine Frage ist berechtigt. Da stimme ich dir, Rennfrikadelle, nicht zu. 1. CBC kannst du nur mit aktiven Querbeschleunigungssensoren bzw. Gierratensensoren machen. Alternativ gibt es auch die CBC mit ausgeschaltetem oder ausgefallenem ESP. Aber dann brauchst eine geschätzte Querbeschleunigung. Wenn ihr das wissen wollt, kann ich euch die auch erklären. 2. Du brauchst einen Lenkwinkelsensor. 3. Du brauchst den Fahrzeugregler, das ist der ESP-Regler. ESP ist ein Oberbegriff und setzt sich aus ABS,ASR und FZR (Fahrzeugregler). Bei einem ESP-System geschiehen alle aktiven Druckaufbauten (passive Druckaufbauten kommen vom Fahrer über den Bremspedal) über den FZR. CBC ist ein aktiver Druckaufbau und wird deshalb vom FZR, also vom ESP-System kontrolliert. Zwar bremst du mit dem Fuss, aber du bist nicht im ABS und der Druck wird aktiv abgebaut.
Deshalb kann diese Funktion nícht abgeschaltet werden, bloß weil ESP oder ABS aktiv ist.
CBC stellt nur eine Druckdifferenz zwischen Innen- und Aussenrad ein. Dabei kann es durchaus vorkommen, das einige Räder im ABS sind. Das hängt halt vom eingestellten Druck und der momentan absetzbaren Bremskraft ab. Sprich, ist die absetzbare Bremskraft geringer als die eingestellte Bremskraft von CBC, dann wirst du das Rad blockieren. Also sagt ABS: Nein, nein CBC. Ich muss deine Druckanforderung nach unten korrigiren, da du sonst das Rad abschiesst.
Das Szenario ist folgender:
Du fährst in der Kurve und stehst konstant auf dem Gas. Dadurch hast du ein Gleichgewicht zwischen Vorder- und Hinterachse. Durch den Schwerpunkt des Fahrzeugs, wankt das Auto zur kurvenäusseren Seite. Das Fahrzeug drückt also jetzt mit seinem Gewicht mehr auf die kurvenäusseren Räder als auf die kurveninneren. Jetzt gehst du vom Gas. über die Motorträgheiten und der Reibung im Antriebsstrang hast du ein Motorbremsmoment. Dadurch nickt das Auto vorne etwas ein und hinten feder der Wagen aus. Die Hinterachse wird entlastet. Zu allem Übel stehst du auch noch leicht auf der Bremse. Der ganze Effekt wird verstärk. Übertrieben gedacht hast du folgenden Zustand: VA (Vorderachse) mehr belastet und HA (Hinterachse) voll entlastet. Was passiert nun?
Der Wagen will ja immer noch aus der Kurve rausrutschen (Zentriefugalkraft). Die VA krallt sich in den Boden und die HA hat garkeine Haftung mehr. Also erzeugst du eine Drehung um die VA, wie ein Zirkel. Du steckst die Spitze (VA) in das Papier und drehst mit dem Blei (HA) rum. Also typisches übersteuern. Um diesem Übersteuern entgegen zu wirken, machst du CBC, weil CBC ein Gegenmoment erzeugt. Stell dir ein Schlitten vor. Du drücjst dein linken Fuss in den Schnee rein und dein Arsch wandert nach rechts. Also hier würde das heissen: Du fährst eine Rechtskurve, das Auto übersteuert und dein Arsch kommt nach links rum. Jetzt steckst du vorne links dein Fuss in den Schnee ( vorne links bremst mehr als vorne rechts) und du erzeugst ein gegenmoment und der Wagen bleibt in der Kurve spurtreu.
Ich hoffe ich konnte das gute erklären und dich Rennfrikadelle überzeugen, dass das kein KOmfort ist sondern sicherheit und Fahrdynamik.
Gruß,
hape0015