Ich bin Mitte des Jahres zu einem sehr großen BMW-Fachhändler gefahren, da mich meine Airbag-Warnleuchte durch Leuchten warnte
Das Auslesen des Fehelrspeichers dauerte nur ca. 2 Stunden (ich durfte warten) und erbrachte den Fehler "Widerstand Gurtstraffer Beifahrersitz zu hoch", also das absolute Standardproblem.
Für das Auslesen des Fehlerspeichers waren knapp 40,- Euro fällig, für die Reparatur mußte ich einen neuen Termin vereinbaren, da das "Reparaturset" nicht vorrätig war.
Frohen Mutes fuhr ich zum vereinbarten Termin zur Werkstatt. Vereinbart war, dass die Reparatur zeitnah erfolgt, da ich mangels irgendeiner Verkehrsanbindung der Werkstatt von dort nur mit einem langen Fußmarsch weggekommen wäre. Darum war ich auch sehr froh, dass ich tatsächlich wieder "nur" 2 Stunden warten mußte. Tatsächlich erfreulich war, dass jetzt nur noch ca. 90 Euro fällig waren. Ein guter Tag.
Nach ca. 10 Tagen ging die Airbag-Warnleuchte wieder an und warnte mich erneut durch Leuchten
Jetzt fand ich es nicht mehr so lustig. Wieder Termin vereinbart, wieder zeitnahe Reparatur zugesagt, weider hingefahren, diemal mit meinen beiden (kleinen) Kindern, da es nicht anders ging. Nach "nur" 4 Stunden kam der Meister zu mir und brachte mir die Hiobs-Botschaft: "Wir haben alles überprüft, der Fehler beruht auf einem defekten Steuergerät". Ich, natürlich mit Streß im Nacken (Kinder waren schon deutlich gelangweilt und unruhig), mit ihm diskutiert, aber der Hr. Meister war sich 100% sicher: Ursache ist das defekte Steuergerät. Insbesondere mein Argument, dass der Ablauf des Fehlers eher auf einen Kabelbruch hindeutet, ließ er gar nicht zu.
Bei der Gelegenheit verplapperte er sich auch und gab zu, dass es kein Reparaturset gibt, sondern nur der Stecker rausgeschnitten und die Kabel verlötet wurden (siehe Begründung, warum ich einen 2. Termin vereinbaren musste, sehr nett....)
Meine Frage, ob denn, wenn es das Steuergerät doch ncht sei, man es wieder ausbaue, begegnete er mit einem knappen "Was drin ist, bleibt drin und muß bezahlt werden". Daraufhin habe ich mich verabschiedet.
So fuhr ich, unsicher was jetzt zu tun sei (ich war mir 100% sicher, dass das Steuergerät nicht die Ursache sein konnte) erstmal ein paar Monate mit der Leuchte rum. Dann habe ich in meiner Nähe eine kleine Werkstatt gefunden, die auch Borddiagnose und Kfz-Elektrik macht, gibts nicht so häufig, wie ich feststellen musste. Der Meister hat mehrmals mit BMW telefoniert um den Fehler einzugrenzen. Man nannte ihm 2 Reparaturvarianten: neues Steuergerät oder neuer Kabelbaum (ca. 860,- Euro). Er rief mich dann an und sagte, dass er sich jetzt mal selbst auf die Suche begibt. Dann rief er mich an und teilte mir mit, dass der Fehler behoben ist.
Ich fuhr hin (mit der Straßenbahn) und holte den Wagen.
Was soll ich sagen, Ursache des Fehlers war ein Kabelbruch ca. 25 cm von der Stelle entfernt, wo die BMW-Volldeppen gelötet haben. Ich habs selbst gesehen, er hatte das Stück rausgeschnitten, ein neues eingelötet, das Kabel hat er mir gezeigt.
Bezahlt habe ich nur die Arbeit (er hat nichtmal 2 Stunden berechnet), das Kabel hat er nicht berechnet
Jetzt ratet mal, wo ich beim nächsten Defekt hingehen werde. Zu den überbezahlten BMW-Volldeppen (Stundensatz knapp 100,- Euro, dafür keine Ahnung und die dicke Abzocker-Brille auf) oder zu dem Profi aus der neuen Werkstatt meines Vertrauens, der weniger als die Hälfte als Stundensatz nimmt und beim ersten Anlauf den richtigen Fehler gefunden hat?
Tut mir leid, dass das Thema ein bisschen länger geworden ist. Aber diese krasse Inkompetenz gepaart mit dreister Abzocke mußte unbedingt berichtet werden.